Gebärmutterschleimhaut aufbauen ist wichtig für den Erfolg einer IVF. Das Endometrium ist der Ort, an dem sich der Embryo in den ersten Tagen der Schwangerschaft einnistet und entwickelt. Es handelt sich um die innere Auskleidung der Gebärmutter und dies spielt eine entscheidende Rolle.
Im Rahmen einer Fruchtbarkeitsbehandlung überwacht der Spezialist genau den optimalen Zeitpunkt für den Embryotransfer, da das Endometrium eine bestimmte Dicke haben muss. Im Folgenden erläutern wir die Bedeutung des Endometriums, die ideale Dicke und wie diese erreicht werden kann.
Die Bedeutung der Gebärmutterschleimhaut
Die Dicke des Endometriums ist einer der vielen Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft beeinflussen, wenn auch nicht der einzige. Ein gut durchblutetes, ausreichend dickes Uterusgewebe fördert das Wachstum der Plazenta und versorgt den sich entwickelnden Embryo während der Schwangerschaft mit Nährstoffen und Sauerstoff.
In der ersten Hälfte des Menstruationszyklus bereitet sich das Endometrium auf die Aufnahme des Embryos vor. Dazu verdickt es sich, bildet eine Schicht aus Gewebe und Schleim, die sich bei Ausbleiben einer Schwangerschaft während der Menstruation ablöst. Obwohl viele Frauen mit einer dünnen Gebärmutterschleimhaut schwanger werden, ist einer erfolgreiche Einnistung schwieriger, wenn die Schleimhaut zu dünn ist.
Dünne Gebärmutterschleimhaut
Die ideale Dicke des Endometriums liegt zwischen 7 und 8 mm und sollte im Ultraschall einen „trilaminaren“ Aspekt aufweisen. Ein zu dünnes Endometrium im Rahmen einer IVF kann zu einer fehlgeschlagenen Einnistung oder Unregelmäßigkeiten führen, die in einem Schwangerschaftsverlust münden können.
Eine dünne Gebärmutterschleimhaut kann durch verschiedene Ursachen bedingt sein:
- Östrogenmangel
- Schlechte Durchblutung der Gebärmutter
- Uterusmyome
- Verwachsungen oder Narbengewebe in der Gebärmutter, verursacht durch Traumata und/oder Infektionen
- Chronische Endometritis (Infektion der Endometriumzellen)
- Hydrosalpinx
Wie bereits erwähnt, ist eine Schwangerschaft auch mit einem Endometrium unter 7-8 mm möglich. Dennoch ist es im Rahmen einer Fruchtbarkeitsbehandlung notwendig, das Endometrium vor dem Embryotransfer so gut wie möglich aufzubauen und zu stärken.
Gebärmutterschleimhaut aufbauen: warum ist es wichtig?
Die Dicke des Endometriums steht in engem Zusammenhang mit einem ausgewogenen Verhältnis von Östrogenen und Progesteron im Laufe des Menstruationszyklus. Mit steigendem Östrogenspiegel wächst auch das Endometrium. Nach dem Eisprung sinkt die Hormonproduktion, und das Endometrium hört auf zu wachsen, um sich auf die Einnistung vorzubereiten.
Ein zu dickes Endometrium von mehr als 14 mm erschwert die Schwangerschaft und erhöht das Risiko einer Fehlgeburt. Wie bereits erwähnt, führen auch zu dünne Schichten des Endometriums zu schlechteren Ergebnissen bei einer IVF und sind mit weiteren Komplikationen verbunden, wie z.B. Schwangerschaftshypertonie, niedrigem Geburtsgewicht und Neugeborenen, die zu klein für ihr Gestationsalter sind.
Ein unzureichendes Endometrium ist mit folgenden Komplikationen assoziiert:
- Endometriose und/oder das Vorhandensein von Endometriumgewebe außerhalb der Gebärmutter
- Adenomyose, wenn das Endometrium in die Gebärmutterhöhle hineinwächst
- Asherman-Syndrom: Narbengewebeansammlungen in der Gebärmutter und im Endometrium
- Lutealphasen-Defekt, wenn der Körper nicht in der Lage ist, ausreichend Progesteron zu produzieren
Methoden zur Verbesserung der Gebärmutterschleimhaut
Der Fruchtbarkeitsspezialist wird die notwendigen Untersuchungen durchführen, um das Endometrium der Patientin zu bewerten. Liegt ein anatomisches Problem vor, welches zu einer dünnen Gebärmutterschleimhaut führt, kann eine minimalinvasive Operation zur Entfernung von Myomen oder zur Behebung eines Hydrosalpinx in Betracht gezogen werden. Im Fall einer Endometritis kann eine Behandlung mit Antibiotika helfen.
Bei anderen Problemen wird in der Regel eine zusätzliche Östrogentherapie verordnet. Vitamin E oder L-Arginin sind ebenfalls hilfreich, um das Wachstum des Endometriums zu optimieren. Zudem ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein sehr vermindertes Körpergewicht die Östrogenproduktion beeinträchtigt.
Des weiteren können Maßnahmen zur Verbesserung der Durchblutung im Beckenbereich ergriffen werden. In diesem Sinne ist eine Verbesserung der allgemeinen Durchblutung von großem Nutzen, wofür folgende Gewohnheiten angenommen werden können:
- Regelmäßige, moderate Bewegung. Bewegungsmangel verlangsamt den Blutfluss. Aktivitäten wie Yoga, Radfahren, zügiges Gehen oder Übungen auf einem Ellipsentrainer sind besonders vorteilhaft.
- Verzicht oder Reduktion des Konsums von Koffein und Nikotin.
Faktoren, die die Gebärmutterschleimhaut beeinflussen
Einige Medikamente gegen saisonale Allergien oder Erkältungen sind so formuliert, dass sie Schwellungen in der Nasenschleimhaut reduzieren. Diese Wirkstoffe können vasokonstriktiv wirken und somit die Durchblutung verlangsamen.
Frauen mit einem niedrigen Body-Mass-Index sollten sich zudem von ihrem Spezialisten beraten lassen, ob eine Gewichtszunahme ratsam wäre, um den Blutfluss im Beckenbereich zu fördern und die Östrogenproduktion zu steigern, da Fettzellen dabei eine Rolle spielen. Dies sollte in enger Abstimmung mit dem medizinischen Team erfolgen.
Bei IVI können wir Sie in allen Aspekten der Behandlung unterstützen. Wir führen Fruchtbarkeitsuntersuchungen durch und bewerten auch das Endometrium, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu maximieren. Sie können uns gerne für weitere Informationen kontaktieren oder einen ersten Online-Termin mit einem unserer Experten vereinbaren.
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