Wie Sie wissen, spielt die Zeit gegen alle Frauen, die Mutter werden möchten. Nun beginnen wir bei IVI aber wieder, die Schlacht gegen die Zeit zu gewinnen, diesmal dank der DuoStim-Strategie. Hierbei handelt es sich um ein Protokoll, das auf der Durchführung von zwei aufeinanderfolgenden Stimulationen basiert, ohne die Menstruation abzuwarten. Aus diesem Grund positioniert es sich als eines der wichtigsten Tools für suboptimale Patientinnen, bei denen aufgrund ihrer Charakteristika Embryonen akkumuliert werden müssen, damit eine genetische Präimplantationsdiagnostik durchgeführt werden kann.
Worin das DuoStim-Stimulation Protokoll besteht
Das DuoStim-Stimulation Protokoll besteht in der Durchführung von zwei aufeinanderfolgenden Stimulationen, die zweite im Anschluss an die Punktion nach der ersten, ohne die Menstruation abzuwarten. Frau Dr. María Cerrillo, Gynäkologin bei IVI in Madrid, stellte gestern anlässlich des jährlichen Kongresses der European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE) die Arbeit mit dem Titel “The DuoStim strategy shortens the time to obtain an euploid embryo in poor prognosis patients: a non-inferiority randomized controlled trial” vor. Es handelt sich um eine Alternative für Patientinnen, die aufgrund ihrer Charakteristika sog. Low Responder sind. Sie müssen in kürzest möglicher Zeit eine größere Anzahl an Eizellen und danach Embryonen akkumulieren, damit an ihnen eine genetische Präimplantationsdiagnostik durchgeführt werden kann. Bei den Patientinnen, die eine komplizierte Prognose haben, ist es von fundamentaler Wichtigkeit, die Zeiten zur Gewinnung der Eizellen und Embryonen zu optimieren, um ein gesundes Baby zu bekommen.
“Die Idee zum DuoStim kam auf, als wir festgestellten, dass Eizellen auch in anderen Entwicklungsphasen, als der follikularen, nützlich und verwertbar sind. In der Literatur gab es bereits Studien und Daten zur Durchführung von zwei aufeinanderfolgenden Stimulationen bei bestimmten Patientinnen. Aber wir sind die ersten, die den Vergleich von zwei Stimulationen innerhalb desselben Zyklusses zu zwei zeitlich versetzten Stimulationen durchgeführt haben. Das Ergebnis hieraus ist, dass die Patientinnen, die mit DuoStim stimuliert wurden, fast die Hälfte der erforderlichen Zeit einsparen konnten, die zur Erzielung eines gesunden, für den Transfer geeigneten Embryos notwendig war und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit, auch Zeit bis zur Erzielung der Schwangerschaft zu sparen“, erklärte Frau Dr. Cerrillo.
Durchführung einer Vorstudie zur Entwicklung des DuoStim-Protokolls
An dieser Arbeit nahmen 80 Patientinnen teil, die älter als 38 Jahre waren und bei denen aufgrund ihrer Charakteristika eine PGT-A indiziert war. Die Patientinnen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: eine mit DuoStim-Protokoll und die andere mit zwei zeitlich versetzten Stimulationen. Nach mehreren Ausschlüssen blieben schließlich in jeder Gruppe 27 Patientinnen als Probandinnen übrig. „Beim Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen konnte festgestellt werden, dass es bei den Tagen, an denen die beiden Stimulationen durchgeführt werden konnten, keine Abweichungen gab, weder bei der erzielten Anzahl an Eizellen, noch bei der Zahl gesunder Embryonen. Der Hauptunterschied lag in der Anzahl an Tagen, die zur Gewinnung eines gesunden Embryos vonnöten waren: Bei den Patientinnen der DuoStim-Gruppe lag die erforderliche Zeit zur Gewinnung eines euploiden Embryos bei 23,3 Tagen im Vergleich zu 44,1 Tagen der Gruppe der Patientinnen, bei denen die konventionelle, zeitlich versetzte Stimulation durchgeführt wurde“, fügte Frau Dr. Cerrillo hinzu.
Schlussfolgerungen und Prognose für die Zukunft von DuoStim
Aus gynäkologischer Sicht warf die Studie drei Fragen auf: Wie sollte die Reifung der Eizellen für die Planung der Punktion durchgeführt werden, wenn es erforderlich ist, die Eizellen kleinerer Größe zu belassen, ohne sie im Moment der ersten Punktion zu entnehmen und wie lange muss man zwischen der 1. Punktion und der 2. Stimulation warten. Die Antwort auf die letzte Frage lautet bei IVI, fünf Tage zu warten, bevor mit der zweiten Stimulation nach der Punktion begonnen wird.
Die Vorbedingungen der Patientinnen, unabhängig von der Gruppe, der sie zugeteilt wurden, waren ähnlich: älter als 38 Jahre, ein durchschnittlicher AMH von 0,92, IMC und antrale Follikelzahl ähnlich. Auf dieser Grundlage waren die Unterschiede der Zyklen der Patientinnen beider Gruppen ebenfalls ähnlich: Gonadotropin-Dosen, Stimulationstage, Befruchtungsquote der Blastozysten, Einnistung, Schwangerschaft, etc. Der einzige Unterschied bestand in der Zeit, die aufgewendet werden musste, einen gesunden – euploiden – Embryo zu erzielen: hier konnte die Zeit fast halbiert werden.
“DuoStim positioniert sich als fundamental wichtiges Tool für Patientinnen, die Eizellen akkumulieren müssen, die die höchstmögliche Anzahl gesunder Embryonen erzielen und akkumulieren müssen, um eine genetische Präimplantationsdiagnostik durchführen lassen zu können. Suboptimale Patientinnen, auch als Low Responder bekannt, mit einem bestimmten Profil, bei denen wir sehr wertvolle Zeit gewinnen könnten, die sie mitunter nicht haben“, schloss Frau Dr. Cerrillo.
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