Ein unerfüllter Kinderwunsch ist nicht nur eine Angelegenheit der Partnerin, auch Männer leiden daran, dass sich die Familienplanung nicht so entwickelt, wie man es sich erträumt. Häufig stehen Körper und Psyche der Frau im Mittelpunkt, der Mann sollte verständnisvoll und unterstützend zur Seite stehen. Doch auch er muss sich mit Gefühlen wie Hoffnungslosigkeit, Schmerz und Scham aufgrund einer möglichen Zeugungsunfähigkeit auseinandersetzen, wenn es mit dem Nachwuchs nicht klappt. Hinzu kommt häufig der Gedanke, einen zu geringen Beitrag zu leisten im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung. Zudem sehen Männer oft keine Möglichkeit, mit Freunden, Familie oder gar der Partnerin über ihre Gefühle zu sprechen. Genau dies ist aber wichtig, um Misserfolge zu verarbeiten und neue Perspektiven und Wege ausfindig zu machen.
Die Bedeutung eines gesunden Lebensstils
Gründe, warum eine Schwangerschaft auf natürliche Weise nicht eintritt, sind sowohl beim Mann als auch bei der Frau zu finden. In etwa 25% der Fälle sind es die männlichen Faktoren allein, die eine Unfruchtbarkeit bewirken. Häufig bescheinigt ein Spermiogramm eine verminderte Samenqualität. Dies kann die Anzahl der Spermien, ihre Morphologie sowie ihre Beweglichkeit und Vitalität betreffen.
Vielen Männern ist nicht bewusst, dass der Lebensstil Einfluss auf ihre Zeugungsfähigkeit haben kann. Wissenschaftliche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Spermienqualität. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist also für den Mann ebenso wichtig wie für die Frau. Dazu gehören Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren (enthalten zum Beispiel in Leinöl, Chiasamen, Wallnüssen und Fisch), und Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin (enthalten in Obst und Gemüse) sind. Auf der anderen Seite sollte der Konsum von gesättigten Fettsäuren, die in vielen Wurstsorten oder fetthaltigen Fleischteilen enthalten sind, sowie von Süßigkeiten, Tabak, Alkohol, Koffein, Vollmilchprodukten und zuckerhaltigen Getränken reduziert werden. Dabei geht es darum, sowohl eine extreme Schlankheit als auch Übergewicht und Fettleibigkeit zu verhindern. José Landeras, Chef der IVI-Klinik in Murcia und Cartagena erklärt, dass „Fettleibigkeit beim Mann zu einer höheren Temperatur des Hodensacks führt, was die Spermienqualität beeinträchtigt.“
In geringerem Maße als bei der Frau spielt auch beim Mann das erhöhte Alter eine nicht unwesentliche Rolle, denn es kann die DNA der Spermien in Bezug auf einen anormalen Zellstoffwechsel und auf eine oxidative Belastung schädigen. Bewegungsmangel einerseits, eine exzessive sportliche Ertüchtigung andererseits, unter Umständen gar im Zusammenspiel mit der Einnahme von Steroiden und Anabolika, belasten den Hormonhaushalt des Testosteron und können Einfluss auf Hodengröße und Spermienmenge nehmen. Es gibt viele Studien, die belegen, dass die Ernährung sowohl die Zeugung, als auch die gesunde Entwicklung des Fötus beeinflussen kann.
Behandlungsmöglichkeiten bei vermindeter Spermienqualität
IVI-Vorsitzender Antonio Pellicer versichert, dass „die Samenqualität, gemessen an der Menge der Spermien mit guter Beweglichkeit, keine Diagnose darstellt, die Aussagen darüber trifft, ob ein Mann Vater werden kann oder nicht.“ In der Reproduktionsmedizin werden Techniken angewandt, die mit dem Wissen um eine verminderte Qualität des Spermiums längst alternative und unkomplizierte Wege zur Schwangerschaft aufzeigen. Beim ICSI-Verfahren, der intrazytoplasmatischen Injektion, beispielsweise, bedarf es nur einer einzigen Samenzelle, deren Morphologie und Beweglichkeit zuvor bestimmt wurde und sich als Beste erwiesen hat, um die Eizelle zu befruchten. Bei dieser Technik wird die männliche Zelle in vitro mit einer winzigen Pipette direkt in die weibliche Oozyte eingespritzt. Im Brutkasten entwickelt sich die befruchtete Eizelle bis zum Stadium der Blastozyste weiter, bevor sie nach 5 bis 6 Tagen wieder in die hormonell vorbereitete Gebärmutter übertragen wird. Zu den Kosten einer ICSI-Behandlung erfährst du hier mehr.
Beim dem von IVI eingesetzten Micro-TESE-Verfahren gelingt es unter dem Mikroskop die Zonen im Hodengewebe zu identifizieren, in denen Spermienkontingente enthalten sind. Mittels eines minimal-invasiven Eingriffs kann das gefundene Spermium extrahiert werden. Es handelt sich hierbei also um eine Biopsie, die das Risiko von Hodenschäden auf ein Minimum verringert. Das Verfahren gibt all denen Hoffnung, die unter Azoospermie, dem Fehlen von Samenzellen im Ejakulat, leiden.
Der Name IVI steht für die individuelle Betreuung einer jeden einzelnen Patientin und eines jeden einzelnen Patienten. So wie die Frauen werden auch die Männer in unseren Kinderwunschkliniken psychologisch betreut und können über ihre Gefühle und Bedürfnisse mit unseren Experten sprechen. In Alicante, Barcelona, Madrid, Valencia, Zaragoza und auf Mallorca steht Ihnen dafür unser erfahrenes deutschsprachiges Personal zur Verfügung.
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