Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 4.200 Männer an Hodenkrebs. Diese Art Krebs tritt nicht sehr häufig auf, obwohl die Inzidenz in den europäischen Ländern zunimmt und voraussichtlich in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird.
Die Überlebensrate bei Hodenkrebs liegt bei 95% und ist daher eine der weniger tödlichsten Krebsarten. Diese Art Krebs beeinträchtigt natürlich die männliche Fruchtbarkeit in erheblichem Maß. Dies liegt daran, dass die Diagnose meist bei Männern im Alter zwischen 20 und 34 Jahren gestellt wird, also mitten in der reproduktiven Lebensphase. IVI hat auf der 40. Ausgabe der ESHRE eine neuartige Studie zu den Auswirkungen der Chemotherapie bei Hodenkrebsfällen vorgestellt.
Auswirkungen der Chemotherapie auf die Spermien-DNA
Verschiedene Studien haben bereits gezeigt, dass Spermien vier Jahre nach einer Krebsbehandlung ihre ursprünglichen Eigenschaften wiedererlangen. Neuartig sind jedoch die Schlussfolgerungen der Studie „Sperm DNA methylome changes in testicular cancer patients following chemotherapy treatment“, die von IVI auf dem ESHRE-Kongress vorgestellt wurde.
Bis dato gab es nur wenig Informationen über die Auswirkungen dieser Therapien auf das Epigenom der Spermien. Dies erklärt Dr. Marga Esbert, Biologin und Forschungskoordinatorin von IVI Barcelona.
„Wir wussten, dass Krebstherapien im Allgemeinen und Chemotherapien im Besonderen Schäden an der Integrität der Spermien-DNA und Aneuploidien verursachen können, aber dass diese Schäden nach einigen Jahren repariert wurden. Mit dieser neuen Studie haben wir gesehen, dass sich auch die Epigenetik der Spermien nach der Überwindung eines Hodenkrebses verändert und diese Veränderungen auch noch 4 Jahre später auftreten”, erklärt die Ärztin.
Das bedeutet, dass die chemischen Verbindungen, die sich an die DNA (Genom) binden, die Fähigkeit haben, deren Gene zu modifizieren, indem sie deren Expression aktivieren oder stilllegen.
Vater werden nach einem Hodenkrebs
Eine der Hauptsorgen von Männern, die an Hodenkrebs erkrankt sind, liegt in der Frage, ob sie nach der Überwindung der Krankheit Väter werden können. Die besondere Relevanz dieser Frage ist dadurch bedingt, dass Hodenkrebs die häufigste Krebserkrankung bei jungen Männern im reproduktionsfähigen Alter ist. Die Behandlungen, die zur Bekämpfung eingesetzt werden, können die Fruchtbarkeit des Mannes stark beeinträchtigen.
Im Falle der Chemotherapie können die Auswirkungen je nach Art des verwendeten Wirkstoffs und der Dosis vorübergehend oder dauerhaft sein. Bei der Hodenoperation, die die Entfernung des Tumors tragenden Hodens bedeutet, werden die Möglichkeiten zur Zeugung ebenfalls reduziert.
Daher ist es ratsam, die Krebsbehandlung mit einem Fruchtbarkeitsspezialisten zu koordinieren, um sicherzustellen, dass die genetische Information des Samens nach der Chemotherapie intakt bleibt.
„Dieser Schritt ist sehr wichtig, da das Altersspektrum dieser Krebsart praktisch den Höhepunkt des fortpflanzungsfähigen Alters umfasst, von 20 bis 34 Jahren. Den Patienten bereits in der onkologischen Sprechstunde zum Zeitpunkt der Diagnose zu informieren, ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das genetische Material nach dem gesamten vom Spezialisten verordneten Krebsbehandlungsprozess intakt bleibt”, schließt die Ärztin ab.
Die Erhaltung der männlichen Fruchtbarkeit ist daher von höchster Bedeutung für Krebspatienten, die nach Überwinden der Krankheit Väter werden möchten. In Abstimmung mit dem Spezialisten wird eine vorherige Fruchtbarkeitsbewertung durchgeführt und anschließend eine oder mehrere Proben vitrifiziert. Dieses relativ einfache Verfahren ermöglicht es, in der Zukunft Vater zu werden. Darüber hinaus können die Proben so lange wie nötig im gefrorenen Zustand aufbewahrt werden, bis der Onkologe die Entlassung des Patienten festlegt.
Schlussfolgerungen aus gefrorenen Proben
Die von IVI durchgeführte Studie ist die bisher umfangreichste, die an Überlebenden von Hodenkrebs durchgeführt wurde. Dazu wurden Proben analysiert, die vor der Krebsbehandlung und nach der Überwindung der Krankheit entnommen wurden. In beiden Fällen wurden diese Proben eingefroren, da der Prozess der Kryokonservierung die Epigenetik der Spermien verändern kann.
Dr. Esbert erklärt: „Nach der Isolierung der Spermien-DNA identifizierte die funktionale Anreicherung der betroffenen Gene 65 unterschiedlich methylierte Regionen. Insbesondere zeigte die Studie, dass die am meisten betroffenen biologischen Prozesse die Regulation des biosynthetischen Prozesses von Makromolekülen, die Bindung von Hormonrezeptoren und die Signalwege waren, die die Pluripotenz von Stammzellen und Krebswege regulieren”.
IVI hilft Ihnen, ein Kind zu bekommen
IVI war auf dem 40. Kongress der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (ESHRE) vertreten. Wieder einmal sind wir das Unternehmen mit der größten Anzahl präsentierter Studien. Dies bestätigt, dass Forschung einer unserer Grundpfeiler ist, immer mit dem Ziel, die besten Ergebnisse für unsere Patienten zu erzielen.
Bei IVI sind wir auch Experten für männliche Unfruchtbarkeit, unabhängig von ihrer Ursache. Wir führen eine Fruchtbarkeitsbewertung für beide Partner durch und erstellen ein individuelles Protokoll, um den Traum vom Kind zu verwirklichen. Kontaktieren Sie unser internationales Team, und wir werden Ihren Fall prüfen.
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