Die Teratozoospermie ist eine Anomalie, die eine Unfruchtbarkeit beim Mann auslösen kann. Häufig führt eine Teratozoospermie bei Paaren mit Kinderwunsch zum Einsatz von künstlicher Befruchtung, beispielsweise mit IVF, einer In-vitro-Fertilisation.
Definition Teratozoospermie
Wir sprechen von Teratozoospermie, wenn mindestens mehr als 4% der Spermien Abweichungen in ihrer Morphologie aufweisen. Diese können eine verlängerte oder übermäßig große Kopf, Anomalien im Zwischenstück oder eine eingerollte oder spiralige Schwanz sein.
Normalerweise bestehen Spermien aus einem Kopf, einem Zwischenstück und einem Schwanz. Idealerweise sollte der Kopf oval sein, das Zwischenstück deutlich sichtbar und der Schwanz so lang wie möglich und vollständig entwickelt sein.
In einem Spermiogramm, das unter dem Mikroskop beobachtet wird, kann die Morphologie der Spermien bewertet werden. Im Falle einer Teratozoospermie wird eine genetische Kontrolle des Spermas durch die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) der Spermien durchgeführt.
Wie wirkt sich die Teratozoospermie auf die Fruchtbarkeit aus?
Es gibt drei Grade der Teratozoospermie, und alle können eine natürliche Schwangerschaft erschweren oder verhindern:
- Leicht: wenn das Spermiogramm zwischen 10 und 14% normale Formen zeigt. In diesem Fall ist eine spontane Schwangerschaft möglich.
- Mäßig: Vorhandensein von 5 bis 9% normalen Formen. Dies reduziert die Chancen auf eine Schwangerschaft erheblich.
- Schwer: weniger als 5% normale Formen. In diesem Fall erfolgt die Lösung zur Empfängnis eines Kindes durch assistierte Reproduktion, wie wir später sehen werden.
Ursachen der Teratozoospermie
Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass ein Mann eine Teratozoospermie aufweist.
- Infektionen oder Verletzungen der Hoden
- Varikozele
- Rauchen
- Drogen- oder Alkoholkonsum
- Vasektomie
- Diabetes
- Strahlen- oder Chemotherapiebehandlung
- Umweltbedingungen, die zu einer Erhöhung der Hodentemperatur führen.
Symptome der Teratozoospermie
Das Hauptsymptom der Teratozoospermie ist Unfruchtbarkeit. Deshalb wird es manchmal nur durch spezifische Tests entdeckt, die die Samenqualität bewerten können. Schwierigkeiten, eine Schwangerschaft zu erreichen, oder wiederholte Fehlgeburten können als Symptome der Teratozoospermie betrachtet werden.
Behandlung einer Unfruchtbarkeit beim Mann
Wird ein Paar nicht schwanger, sollten zunächst die Lebensgewohnheiten geprüft werden. Bewegung, gesunde Ernährung, möglichst ein Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie Stressabbau können die Qualität der Spermien und auch ihre Menge verbessern.
Ebenso können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel in die Ernährung aufgenommen werden, um die männliche Fruchtbarkeit zu fördern: Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, L-Carnitin und Vitamin E. Ein intensives Training wird ebenfalls empfohlen, um die Testosteronspiegel zu erhöhen.
Häufig führt eine Anomalie wie die Teratozoospermie zum Einsatz von künstlicher Befruchtung wie IVF. Wenn die Spermien zeugungsfähig sind und nur den Weg nach draußen nicht finden, ist eine Testikuläre Spermienextraktion, TESE, möglich. Hierfür werden Spermien mit Hilfe einer Hodenbiopsie aus dem aus dem Hodengewebe entnommen. Die Erfolgsaussichten dieser Methode werden durch neue Verfahren zur Selektion reifer Spermien und dem Aussortieren weniger geeigneter Spermien noch verbessert. Diese Methode wird IMSI, intrazytoplasmatische morphologisch selektierte Spermieninjektion, genannt.
Die so ausgewählten Spermien werden dann von einem Arzt oder einer Ärztin im Rahmen einer Behandlung zur künstlichen Befruchtung eingesetzt. Hierfür kommen folgende Verfahren in Frage:
- In-vitro-Fertilisation (IVF), Reagenzglasbefruchtung
- Intrauterine Insemination (IUI), Samenübertragung in die Gebärmutter
- Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), eine Sonderform der IVF: Unter einem Mikroskop wird das Sperma direkt in das Zytoplasma der Eizelle injiziert
Sind diese Verfahren nicht geeignet oder bleiben auch sie ohne Erfolg, kann auch eine künstliche Befruchtung mittels Samenspende eine Lösung sein, um einen Kinderwunsch bei männlicher Unfruchtbarkeit zu erfüllen.
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