- Die genetischen Präimplantationstests und die Spezialisierung der Embryologen geben dem Erfolg der Reproduktionsbehandlungen Sicherheit und Vertrauen.
- Die Verfahren der assistierten Reproduktion zeigen keine negativen Auswirkungen bei Patienten, die zuvor eine Infektion mit COVID-19 hatten.
Gerade beendet: Die 77. Veranstaltung des Kongresses der American Society for Reproductive Medicine (ASRM), eine der wichtigsten Treffpunkte für die assistierte Reproduktion weltweit, fand wegen der Gesundheitslage erneut virtuell statt. Forscher und Spezialisten für Reproduktionsmedizin haben sich ein Stelldichein gegeben, um die jüngsten Fortschritte in der assistierten Reproduktion miteinander zu teilen.
IVI hat bei dieses Jahr annähernd 70 Arbeiten vorgestellt, stets in dem Bestreben, den Frauen und Paaren, die uns ihren Schwangerschaftswunsch anvertrauen, größere Sicherheit und die höchsten Garantien zu bieten.
„Es gibt viele Forschungslinien, die Teil unserer täglichen Arbeit sind und immer unter der Prämisse durchgeführt werden, unseren Patienten die besten Ergebnisse zu liefern und ihre Erfahrungen so angenehm wie möglich zu machen. Damit sie ihr Baby in der kürzesten Zeit und mit den höchsten Garantien bekommen und wir uns um jeden Schritt ihres Weges dahin kümmern, ist unsere höchste Priorität. Unser nachdrückliches Engagement auf dem Gebiet der Forschung und die Teilnahme an wegweisenden Kongressen, wie diesem, helfen uns, auf diesem in stetiger Weiterentwicklung begriffenen Gebiet führend zu bleiben“, kommentierte Herr Dr. Nicolás Garrido, Direktor der Fundación IVI (IVI-Stiftung).
PGT-A und die Arbeit des Embryologen: Fundamental wichtig für den Erfolg der Behandlungen
Die Rolle des Embryologen hat sich als Schlüsselfigur bei den Verfahren einer Reproduktionsbehandlung profiliert, denn sein Urteil ist ausschlaggebend bei der Auswahl des für den Transfer am besten geeigneten Embryos. Aktuell wurde noch nicht endgültig festgestellt, ob die Systeme zur morphologischen Klassifizierung der Embryonen oder andere, von den Embryologen angewendete, subjektive Strategien bei der Auswahl euploider Embryonen, die 46 normale Chromosomen haben, von aneuploiden, also solcher, die ein chromosomales Ungleichgewicht aufweisen, zu unterscheiden, also eine höhere Treffergenauigkeit bieten.
Da wir uns dieser Tatsache bewusst sind, haben unsere Forscher die Auswahl euploider Embryonen durch die Systeme zur morphologischen Klassifizierung untersucht, die im Labor angewendet werden.
“Von insgesamt 156 Transfers eines einzigen Embryos (SET gem. den Anfangsbuchstaben in Englisch =Single Embryo Transfer) waren 129 euploid und wurden von Embryologen ausgewählt, denen das durch eine Biopsie und anschließende PGT-A (genetischer Präimplantationstest, der beim Embryo durchgeführt wurde, um die Typologie des Embryos zu bestimmen) gewonnene Ergebnis verheimlicht wurde. Dies belegt die hohe Qualifizierung der Embryologen zur Auswahl euploider Embryonen, die gem. der morphologischen Klassifizierung für den Transfer in die Gebärmutter geeignet sind“, erläuterte Herr Dr. Garrido.
Eine weitere, von IVI anlässlich der Veranstaltung der ASRM vorgelegte Studie konzentriert sich darauf, chromosomale Fehler in menschlichen Embryonen zu erkennen und wie sich diese Anomalien auf die Interpretierung der Ergebnisse der PGT-A des betreffenden Embryos auswirken können.
“Ein Anfangsergebnis „euploid“ oder „aneuploid“ bestätigt im restlichen Embryo erneut in fast allen Fällen, wie sich meiotische Fehler – die bei der Zellteilung auftreten – fast im gesamten Embryo manifestieren. So entspricht die beobachtete Abweichungsquote von 2% der Quote an Mosaiken in der Allgemeinbevölkerung, weshalb die Kombination einer zuverlässigen analytischen Plattform mit den neuen Fortschritten zum Verständnis der Biologie der embryonalen Fehler das Vertrauen in die Ergebnisse der PGT-A steigern müsste“, führte Dr. Garrido aus.
Ja, Reproduktionsbehandlungen sind nach COVID-19 sicher
Ein anderes aktuelles Thema ist weiterhin COVID-19. Bei dieser Veranstaltung der ASRM hat IVI ebenfalls die Ergebnisse von Patienten vorgestellt, die nach der Infektion mit COVID-19 Hilfe bei der Reproduktionsmedizin zur Erfüllung ihres Kinderwunsches gesucht haben.
“Tatsächlich hat in einer unfruchtbaren Bevölkerung eine kürzlich erfolgte Covid-19-Diagnose keine negativen Auswirkungen auf das Schwangerschaftsergebnis im Vergleich zu einer Kontrollbevölkerung gezeigt, wenngleich es notwendig ist, diese Studie mit noch mehr Teilnehmern zu untermauern. Dies hilft uns dabei, die Patientinnen zu beruhigen, die sich wegen des Coronavirus´ Sorgen um die Sicherheit der Reproduktionsbehandlungen machen und denen wir dringend nahelegen, ihre Behandlung nicht länger aufzuschieben, sobald sie von der Krankheit genesen sind“, schloss Dr. Nicolás Garrido.