Was sind die Anforderungen, um spenden zu können?
Rechtlich muss jeder Samenspender diverse Grundvoraussetzungen erfüllen:
- Er muss zwischen 18 und 45 Jahren sein*
- Er muss voll handlungsfähig sein und über einen guten psychophysischen Gesundheitszustand verfügen
- Er muss die Spende anonym und uneigennützig durchführen
- Er darf keine persönliche oder familiäre Vorgeschichte von Missbildungen oder anderen Veränderungen aufgrund genetischer oder metabolischer Fehlbildungen aufweisen
- Er darf keine persönliche oder familiäre Vorgeschichte mit relevanten psychischen Störungen oder solchen mit Risiko einer Übertragung auf die Nachkommen aufweisen
- Er darf nicht adoptiert sein, da dies die Kontrolle der Familiengeschichte einschränkt
*Obwohl das Gesetz eine Spendenobergrenze für Männer im Alter von 50 Jahren vorsieht, wird diese in IVI auf 45 Jahre herabgesetzt, um mögliche negative Auswirkungen auf die Nachkommen zu vermeiden, die aufgrund des fortgeschrittenen väterlichen Alters auftreten könnten.
Wenn alle der oben genannten Bedingungen erfüllt sind, beginnen die Visiten um zu überprüfen, ob der Spenderkandidat geeignet ist.
Auswahl des Spendersamens
Erstvorstellung
Informationsgespräch
Im IVI akzeptieren wir Spender aller Nationalitäten und Ethnien, abhängig von der Nachfrage der Patientinnen. Die Zustimmung oder Ablehnung hängt von der Notwendigkeit der jeweiligen Klinik ab, wobei das Geburtsland oder die Herkunft des Spenders keine Ausschlusskriterien darstellen. Beim ersten Besuch findet ein informatives Gespräch über den Spendenprozess statt.
Samenanalyse
Es besteht die Möglichkeit, ein Spermiogramm durchzuführen, welches in der Regel ein Ausschlusskriterium für eine Vielzahl von Kandidaten darstellt. Für eine Samenspende ist es erforderlich, dass die Samenprobe eine hohe Konzentration aufweist (etwa dreimal höher als der normale Wert gemäß WHO) und dass sich mehr als 50% der Spermien progressiv bewegen. Außerdem muss ihre Morphologie normal sein. Nur wenn alle diese Kriterien erfüllt sind, wird das erste Spermiogramm als geeignet angesehen und das Auswahlverfahren fortgesetzt.
Wenn der Kanditat die empfohlene Abstinenzzeit (2-3 Tage) zum Zeitpunkt der Erstvorstellung nicht eingehalten hat, kann die eingängige Spermaanalyse nicht durchgeführt werden, so dass er zu einem späteren Zeitpunkt nochmal wiederkommen muss.
Zweite Visite
Patientenanamnese
Nur diejenigen Kandidaten, deren erste Samenprobe die Qualitätskriterien erfüllt, werden zu einer zweiten Visite eingeladen. Im Rahmen dieser Visite erhält der Spender einen Fragebogen, in dem er die familiäre und persönliche Vorgeschichte hinsichtlich der Krankheiten, die ihm bekannt sind, anhand einer Liste angibt, die mit einem medizinisch-genetischen Berater vereinbart wurde. Des Weiteren wird ein gründliches, persönliches Gespräch durchgeführt, in dem die familiäre und persönliche Vorgeschichte eingehend evaluiert wird.
Medizinische Vorgeschichte
Darüber hinaus wird ein psychologisches Gespräch durchgeführt, um die persönliche Anamnese des Spenders zu erfragen, seine Persönlichkeit einzuschätzen und zu bestätigen, dass er die Bedingungen des Spendenprogramms akzeptiert. Dieses Interview wird von einem unserer Psychologen durchgeführt, welche auf die Begleitung der Patienten und Spender in ihren klinischen Abläufen spezialisiert sind.
Genetische Analyse
Des Weiteren führt IVI den sogenannten genetischen Kompatibilitätstest durch, um festzustellen, ob die Spender Träger üblicher rezessiver Erbkrankheiten sind, die auf die Nachkommen übertragen werden können. Träger einer Mutation zu sein, ist kein Ausschlusskriterium.
Es gibt verschiedene Arten genetischer Krankheiten, und leider weist 1 von 100 Neugeborenen eine Krankheit auf, die durch eine Veränderung bestimmter Gene verursacht wurde und 1 von 1000 Neugeborenen weist eine schwere rezessiv vererbbare Krankheit auf. Das Problem ist, dass die meisten Menschen mit genetisch bedingten Krankheiten keine familiäre Vorgeschichte haben und sich ihres Trägerstatus nicht bewusst sind.
Von allen genetischen Erkrankungen können die mitochondrialen, multifaktoriellen und somatischen Mutationen bei unseren Patienten nicht nachgewiesen oder durch eine genetische Präimplantationsdiagnostik ausgeschlossen werden.
Chromosomale Erkrankungen hingegen können seit einiger Zeit mit Hilfe eines Karyotyps schon vor Behandlungsantritt oder einer natürlichen Schwangerschaft erkannt werden und die Übertragung auf die Nachkommen mit Hilfe der massiven Sequenzierungsplattformen (NGS) verhindern werden. Auch monogene Krankheiten, die von der Mutation eines einzelnen Gens abhängen, sind auf ähnliche Weise analysierbar und vermeidbar.
Es gibt ca. 7.000 klassifizierte, monogenen Erkrankungen, von denen ca. 1.140 rezessiv sind. Wir alle präsentieren ungefähr 5-18 schwerwiegende rezessive Mutationen, die eine genetische Krankheit verursachen können.
Medizinische Tests
In dem Falle, dass das Psychologenteam des Zentrums seine Zustimmung erteilt und die Samenqualität ausreichend ist, werden im Anschluss Blutuntersuchungen durchgeführt. Bei Samenspendern wird, abgesehen von dem Spermiogramm, normalerweise Blut für den Karyotyp Gentest, das Blutbild, die Serologien und die Blutgruppe abgenommen. Außerdem wird ein Teil der abgegebenen Samenprobe für eine mikrobiologische Kultur verwendet und ein anderer Teil zum Einfrieren und eine anschließende Auftauprobe. Schließlich wird auch eine Urinprobe für die gesetzlich vorgeschriebene Chlamydien-Analyse mittels PCR angefordert.
Es werden diejenigen Spender ausgeschlossen, die keinen normalen Karyotyp haben, einen aktiven Infektionsprozess aufweisen oder Träger von zystischer Fibrose sind, da die Inzidenz von Trägern dieser Krankheit in unserer Bevölkerung sehr hoch ist.
Psychologische Bewertung
Darüber hinaus wird ein psychologisches Gespräch durchgeführt, um Ihren persönlichen Hintergrund zu erfahren, Ihre Persönlichkeit einzuschätzen und zu bestätigen, dass Sie die Bedingungen des Spendenprogramms akzeptieren. Dieses Gespräch wird von einem Psychologen aus unserer Gruppe von Experten geführt, die Patienten und Spender in ihren klinischen Prozessen begleiten.
Eine sorgfältige Überwachung und Pflege der Spender dank der SIRHA-Plattform
Spanien erfüllt die europäischen Vorschriften zur eindeutigen Identifizierung von Spendern und ihren Proben durch die Verwendung des SEC (Single European Code). Diese Informationen werden in der IT-Plattform SIRHA registriert, die vom Gesundheitsministerium der spanischen Regierung verwaltet wird. Die Plattform generiert nicht nur die entsprechenden SEC-Codes für jede Probe, sondern umfasst auch das Nationale Spenderregister, das Nationale Spendenregister und das Nationale Biovigilanzsystem. So gewährleisten wir eine sorgfältige Überwachung, Kontrolle und Pflege der Spender, der Zyklen, in denen ihre Proben verwendet werden, sowie der möglichen klinischen Ereignisse, an denen Spender, Patienten oder ihre Nachkommen beteiligt sein könnten.
Die DEI-Kriterien: Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion
Die DEI-Kriterien sind grundlegend für unsere Mission und Vision einer Welt, in der jeder Mensch das Recht hat, Entscheidungen über seine reproduktive Gesundheit zu treffen und einen gleichberechtigten Zugang zum gesamten Spektrum an Dienstleistungen und Informationen zur reproduktiven Gesundheit zu erhalten.
Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion bedeuten, jede Person zu befähigen, ihre Ziele ohne Vorurteile, Diskriminierung oder Ungerechtigkeit zu erreichen. Bei IVI sind wir fest davon überzeugt, dass jede Person (Spender oder Patient), die unsere Kliniken betritt, mit Würde und Respekt behandelt wird. Das ist ein generelles Recht für alle.
Häufig gestellte Fragen
Die Samenspende ist ein altruistischer, freiwilliger und anonymer Akt. Die Kandidaten, die Samenspender werden wollen, müssen sich einer Reihe an Tests unterziehen, bevor sie akzeptiert werden können und erhalten eine finanzielle Entschädigung für die möglichen Unannehmlichkeiten, die sich aus dem Spendenverfahren ergeben.
Je nach Bedarf und Samenqualität, die auch bei ein und demselben Spender stark variieren kann, liegt die Häufigkeit, mit der ein Spender in die Klinik kommen und eine Samenprobe abgeben kann, durchschnittlich bei einem Mal pro Woche während eines Zeitraums von 3 Monaten.
Das empfohlene Alter liegt bei 18-45 Jahren.