IVI präsentiert sich am 18. und 19. Februar auf den Kinderwunsch Tagen in Berlin. Dr. med. univ. Sandra Haitzinger wird auf den Kinderwunsch Tagen Berlin ein Seminar zum Thema „Über die Wichtigkeit einer personalisierten Kinderwunschbehandlung und die genetische Kompatibilität zwischen Partnern“ geben. Die Gynäkologin aus Österreich arbeitet in der IVI-Klinik Mallorca und ist dort für die Betreuung des internationalen Bereichs zuständig. Die Ärztin berichtet über ihre Arbeit bei IVI und die Behandlung von deutschen Patient*innen an der spanischen Klinik.
Dr. Haitzinger, wie lange arbeiten Sie schon bei IVI? Wie kommt eine österreichische Ärztin zu IVI?
Dr. Haitzinger: Ich bin seit 3 Jahren im Kinderwunschzentrum in Mallorca tätig. Da ich selber sehr kinderlieb bin, macht es mir große Freude, den Menschen dabei zu helfen, ihren Traum vom Elternwerden zu erfüllen.
Auf welche Behandlungen sind Sie besonders spezialisiert?
Dr. Haitzinger: Bei uns werden fast alle KiWu-Behandlungen angeboten: Also Inseminationen, In-Vitro-Behandlungen und Eizell- oder Embryonenspenden. Nur die Leihmutterschaft ist laut spanischem Gesetz nicht erlaubt. Ich betreue hauptsächlich unsere deutschsprachigen Patient*innen, die auf Mallorca leben oder die von Deutschland für eine Kinderwunschbehandlung angereist kommen.
Welche sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, mit denen deutsche Patient*innen konfrontiert werden, wenn sie eine Lösung für ihre Fruchtbarkeitsprobleme suchen?
Dr. Haitzinger: Viele deutsche Patient*innen haben bereits einen sehr langen Leidensweg hinter sich, wenn sie sich bei uns vorstellen. Sie erhalten bzw. dürfen von ihren behandelnden Ärzten in Deutschland nicht das volle Angebot an Behandlungsmöglichkeiten erhalten. Ich meine hier nicht nur eine Eizell- oder Embryonenspende, die für manche Paare der einzige Weg zu einem eigenen Kind bleibt. Ich spreche z.B. auch von der Präimplantationsdiagnostik, die in vielen Fällen sinnvoll ist, dem TCG-Test, das ist ein genetischer Kompatibilitätstest bei Partnern, oder einem genetischem FISH-Test des Samens, der zur genaueren Abklärung bei sehr schlechter Samenqualität eingesetzt werden sollte.
Was kann IVI diesen Patient*innen bieten?
Dr. Haitzinger: Eine realistische Information über Behandlungsmöglichkeiten, die in ihrem Land wegen der strengen gesetzlichen Vorschriften nicht angeboten werden dürfen. Nur das ermöglicht es, den Patient*innen eine klare Information darüber zu geben, welcher Weg für das Paar individuell am erfolgversprechendsten zu sein scheint.
Welchen Behandlungen unterziehen sich deutsche Patient*innen am meisten?
Dr. Haitzinger: Die meisten Deutschen kommen vor allem für eine Eizellspende nach Spanien. Bei Frauen mit erschöpfter Eizellreserve, also den sog. Low-respondern, ist das oft die einzige und letzte Möglichkeit, es doch noch zu einem eigenen Kind zu schaffen. Auch für eine In-Vitro-Behandlung mit anschließender Präimplantationsdiagnostik entscheiden sich viele deutsche Patient*innen. Da die Anzahl von genetisch defekten Embryonen ab dem 38. Lebensjahr stark zunimmt, oder auch bei Paaren mit mehreren Fehlgeburten vermutet wird, ist es sinnvoll, vor dem Transfer sicherzustellen, dass ihr Embryo auch gesund ist.
Welche sind Ihrer Meinung nach, die Barrieren, die deutsche Patient*innen erstmal bekämpfen müssen, bevor sie eine Behandlung in Spanien machen?
Dr. Haitzinger: Es ist natürlich etwas umständlicher, für eine Behandlung in den Flieger zu steigen, als diese vor Ort durchführen zu lassen. Aber viele unserer Patient*innen verbinden ihre Kinderwunsch-Reise mit Urlaub und genießen dabei z.B. die Mandelblüte in Mallorca oder ein Shopping-Wochenende in Barcelona. Viele unserer Patient*innen machen auch später noch Badeurlaub mit ihrem Kind hier und kommen uns jährlich besuchen, was uns natürlich eine ganz besondere Freude macht.
Wie werden deutsche Patient*innen betreut? Wie wird mit sprachlichen Barrieren umgegangen?
Dr. Haitzinger: Sprachliche Barrieren gibt es eigentlich kaum. Nur bestimmte IVI-Zentren, die auch das notwendige deutschsprachige Personal zur Verfügung haben, bieten eine Behandlung auf Deutsch an. Derzeit sind das Mallorca, Valen-cia, Barcelona, Madrid, Alicante und Zaragoza. Die meisten Patient*innen kommen für eine Erstvisite persönlich zu uns, dabei können sie sich selbst ein Bild von der Klinik machen und diese genauer besichtigen. Aber auch ein Erstkontakt per Telefon oder Skype ist möglich. Während der Behandlung stehen wir in ständigem Kontakt mit den Patient*innen und wichtige Informationen werden alle auch schriftlich geschickt, wie z.B. ein genauer Medikationsplan mit Anleitungen. Es steht immer eine Notrufnummer zur Verfügung, unter der uns die Patient*innen jederzeit erreichen können.
Was würden Sie Patient*innen raten, die sich in der Vergangenheit einer misslungenen IVF-Behandlung untergezogen haben?
Dr. Haitzinger: Das Allerwichtigste ist herauszufinden, woran es denn gescheitert ist. Nur so kann man in der Zukunft das Ergebnis verbessern. Sind störende Myome oder Polypen der Grund, dann hilft oft eine Gebärmutterspiegelung. Wenn es an der Einnistung scheitert, kann mit dem ERA-Test der beste Transferzeitpunkt festgestellt werden. Bei häufigen Fehlgeburten müssen Blutgerinnungsstörungen abgeklärt werden. Und wenn kaum oder keine Eizellen bei der Stimulation produziert werden, dann ist eine Eizellspende die Lösung dafür.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Errungenschaften im Bereich der Kinderwunschbehandlungen in den letzten zehn Jahren?
Dr. Haitzinger: Ich bin ein Riesen-Fan des Embryoscopes. Das ist ein Inkubator, bei dem die Embryone sozusagen von den Biologen videoüberwacht werden und der den Vorteil hat, dass wir ganz genau wissen, wie diese sich entwickeln, ohne dass sie dafür aus ihrem Behälter genommen werden müssen. So werden sie nicht von äußeren Einflüssen wie Temperaturveränderungen etc. gestört. Wir verfügen vom Zeitpunkt der Befruchtung bis zum Einsetzen über Videofrequenzen der Embryone, die uns auch dabei helfen, den besten für den Transfer auszusuchen.
Welche sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Faktoren, die wesentlich zu hohen Erfolgsraten einer Klinik beitragen?
Dr. Haitzinger: Neben einer guten Laborausstattung und erfahrenen Spezialisten kommen unsere hohen Erfolgsraten sicherlich auch daher, dass wir, wenn es irgendwie möglich ist, immer einen Blastozystentransfer, also einen Transfer 5 Tage nach der Befruchtung, anstreben. Diese haben deutlich bessere Chancen zu einer erfolgsversprechenden Schwangerschaft zu führen als ein Transfer an Tag 2 oder 3.
Was erwarten Sie von den Kinderwunsch Tagen in Berlin?
Dr. Haitzinger: Ich freue mich schon sehr auf die Messe. In meinem Seminar werde ich erläutern, wie wichtig es ist, eine KiWu-Behandlung individuell auf die Patient*innen abgestimmt durchzuführen, welche Hilfsmittel dazu eingesetzt werden können bzw. sollen und welche Vor- und Nachteile es gibt, mit dem Transfer auf Tag 5 zu warten.
Was würden Sie einer deutschen Frau mit Kinderwunsch sagen, die darüber nachdenkt, eine Behandlung bei IVI zu machen?
Dr. Haitzinger: Ich lade sie herzlich ein bei uns vorbeizuschauen oder einen Telefontermin zu vereinbaren. Wir schauen uns gerne ihren Fall genau an und beraten sie vollkommen unverbindlich.
Seminar Dr. Haitzinger
„Über die Wichtigkeit einer personalisierten Kinderwunschbehandlung und die
genetische Kompatibilität zwischen Partnern“
Samstag, 18.2., 13:15-13:45 Uhr, Seminarraum 2
Sonntag, 19.2., 14:00-14:30 Uhr, Seminarraum 2
KINDERWUNSCH TAGE, 18.-19. Februar 2017, 10-17 Uhr
MERCURE HOTEL MOA BERLIN, Stephanstrasse 41, 10559 Berlin
https://ivi-fruchtbarkeit.de/ivi-tage/
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