Wenn ein Paar ungewollt kinderlos bleibt, steht Ursachenforschung im Vordergrund. Nicht selten stellt sich heraus, dass eine Zeugungsunfähigkeit des Mannes dahintersteckt. Eine Diagnose, die vielen Paaren zu schaffen macht. Oft haben sie mit einem Gefühl der Schuld oder Enttäuschung zu kämpfen. Für manche wird die Beziehung zu einer Zerreißprobe. Wir von den IVI Kliniken stehen den Patient**innen beratend zur Seite, um sie in dieser Situation nicht alleinzulassen. Individuelle und persönliche Gespräche sind jetzt von großer Wichtigkeit – auch um Ihnen die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich der Kinderwunsch (KiWu) durch einen Samenspender doch noch realisieren ließe. Es sind aber nicht nur Frauen mit unfruchtbaren Männern, die sich in unseren Kinderwunschkliniken Hilfe erhoffen. Auch für lesbische Paare und Singlefrauen ist die Samenspende ein Weg, um sich ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. Wir erklären Ihnen in diesem Blog alles zu diesem Thema, von der Samenbank bis hin zu den Kosten einer Samenspende.
Das Glück der späteren Familie
Eine der ersten Fragen, die viele Paare stellen, ist die nach der Akzeptanz dieser Methode, was das spätere Familienglück betrifft. Wissenschaftliche Untersuchungen zeichnen im Ergebnis ein positives Bild. Demnach wirkt sich Technik der In-vitro-Fertilisation (IVF) sehr günstig auf eine Beziehung aus, die Kinder werden von beiden Partnern gleichermaßen akzeptiert und geliebt. Ein hoher Prozentsatz der Paare würde jederzeit wieder eine Samenspende in Anspruch nehmen.
Zehn Punkte, die eine Samenspende nötig machen
Für wen die Samenspende (donogene Insemination) in Betracht kommt bzw. welche Paare mit unerfülltem Kinderwunsch (KiWu) auf diese IVF-Technik zurückgreifen sollten, haben wir für Sie in zehn Punkten aufgelistet:
- Wenn der Partner unfruchtbar oder nur sehr eingeschränkt zeugungsfähig ist.
- Wenn beim Samen des Partners so krankhafte Veränderungen vorliegen, dass dies zu schlechten Ergebnissen bei einer IVF führt.
- Wenn der Partner keine Samenzellen produziert und auch die Samengewinnung mittels Hodenbiopsie erfolglos bleibt, da keine Spermien mehr gebildet werden.
- Wenn beim Mann eine genetische Krankheit diagnostiziert wurde, die an Embryonen jedoch nicht untersucht werden kann.
- Wenn chromosomale Anomalien im Sperma vorliegen.
- Wenn beim Mann eine Geschlechtskrankheit vorliegt, das Virus aber aus dem Samen nicht eliminierbar ist.
- Nach der operativen Entfernung der Hoden.
- Falls aufgrund einer Chemo- oder Bestrahlungstherapie infolge einer Krebserkrankung die Zeugungsfähigkeit zerstört wurde.
- Bei einer Blutgruppenunverträglichkeit: Wenn der Mann Rhesus-positiv, die Mutter Rhesus-negativ ist, vererbt der Vater dem Kind den Rhesusfaktor-positiv. Die Mutter bildet gegen die Rhesus-positiven Blutzellen ihres Kindes Antikörper, sodass die roten Blutkörperchen des Kindes zerstört werden.
- Frauen, die keinen männlichen Partner haben, oder lesbische Paare.
Die Suche nach einem geeigneten Samenspender
Sobald sich ein Paar oder eine Singlefrau für eine Samenspende entschieden hat, wird nach einem geeigneten Samenspender gesucht. Dabei stehen Übereinstimmungsmerkmale bei der Blutgruppe, Genetik, der gemeinsamen ethnischen Abstammung sowie die physischen Merkmale im Vordergrund. Auch was Psyche, Optik und Bildung angeht, legen wir Wert auf eine größtmögliche Ähnlichkeit. All das erörtern wir in ausführlichen Gesprächen mit den Patient**innen und stehen ihnen bei allen Fragen zur Seite.
Strenge Anforderungen an den Samenspender
Damit diese verschiedenen Kriterien erfüllt werden können, werden die Samenspender der IVI-Kliniken sorgfältig ausgesucht. So kann nur derjenige Samenspender werden, der bestimmte Voraussetzungen mitbringt, die in Spanien streng gesetzlich geregelt sind. Auch was man für eine Samenspende bekommt, ist festgelegt, denn es dürfen mit einer Samenspende keine finanziellen Vorteile verbunden sein. Die Spender erhalten eine Aufwandsentschädigung, die vom spanischen Gesundheitsministerium bestimmt ist. Die Samen werden in einer Samenbank tiefgefroren aufbewahrt.
Voraussetzung ist physische und psychische Gesundheit
Als Spender in Betracht kommen ausschließlich Männer über 18 Jahre, die sich in einer ausgezeichneten körperlichen und geistigen Verfassung befinden. Jeder Samenspender muss sich mehreren Untersuchungen und psychologischen Tests unterziehen. Selbstverständlich werden alle auf Infektionskrankheiten untersucht wie Hepatitis, HIV oder Chlamydien. Der Chromosomensatz darf keine Anomalien aufweisen. Männer, in deren Familien Erbkrankheiten oder psychiatrische Krankheiten vorliegen, kommen als Spender nicht in Betracht. Das Risiko einer Übertragung von Erbkrankheiten auf das Kind muss ausgeschlossen werden. Bei der Untersuchung der Spermien werden u. a. Qualität, Anzahl und Beweglichkeit der Samen beurteilt.
Quarantäne in der Samenbank
Sobald die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen und positiv ausgefallen sind, geben die Spender eine Samenprobe ab. Danach werden die Spermien in flüssigem Stickstoff tiefgefroren. Das Sperma aus einer Samenbank unterliegt quasi einer sechsmonatigen Quarantäne. Die Mediziner unserer IVI-Kliniken untersuchen nach dieser Zeit erneut die Spender, um sicherzugehen, dass bei ihnen auch weiterhin keinerlei Infektionen vorliegen. Ebenso untersuchen wir die Spermien, um herauszufinden, ob durch das Einfrieren Qualitätsverluste erkennbar sind. Sind alle Untersuchungen positiv verlaufen, geben wir die Spermien für eine Kinderwunschbehandlung frei.
Welche Methode einer IVF in Betracht kommt
Wie nun die assistierte Reproduktion abläuft, hängt von mehreren Faktoren ab. Unsere Gynäkologen besprechen eingehend mit den Paaren und Frauen, welche Methoden sinnvoll sind: eine intrauterine Insemination, eine In-vitro-Fertilisation (IVF) oder die Befruchtung einer gespendeten Eizelle. Denn wir bieten eine individuell auf die Patientin zugeschnittene Therapie, um bei der Befruchtung bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Daher entscheiden unsere erfahrenen Ärzte in Absprache mit den Patientinnen, welche Technik am besten zur Anwendung kommt. Natürlich besprechen wir in diesem Zusammenhang auch die Kosten einer Samenspende. Da die Mediziner von IVI für jede Patientin ein individuelles Behandlungsprogramm aufstellt, gibt es keine Pauschalkosten. Es hängt immer davon ab, welche Methoden im Rahmen der Samenspende angewendet werden. Daher können die Kosten zwischen etwa 800 und 7000 Euro liegen.
Ablauf der In-vitro-Fertilisation
Bei einer IVF werden Eizelle und Spermium in einem Labor zusammengebracht, um einen befruchteten Embryo zu erhalten. Dieser wird dann in die Gebärmutter übertragen. Grundsätzlich muss sich die Frau einer Hormonbehandlung erzielen, unabhängig davon, welche Technik angewendet wird. Die ovarielle Stimulation dauert zwischen zehn und zwanzig Tagen, je nachdem, wie die Patientin darauf anspricht. Die hormonelle Stimulation der Ovarien ist nötig, um mehrere Eizellen zu bekommen. Normalerweise produziert eine Frau nur eine Eizelle pro Monat. Da man jedoch möglichst viele Embryonen benötigt, ist eine Stimulation der Eierstöcke erforderlich. Sobald Follikel (Eibläschen) und Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) optimal entwickelt sind, wird die Follikelentnahme vorbereitet.
Auch der weibliche Faktor spielt eine Rolle
Die Follikelpunktion erfolgt 36 Stunden nach der Verabreichung einer Injektion mit dem Peptidhormon humanes Choriongonadotropin (hCG), welches für den Beginn und Erhalt einer Schwangerschaft verantwortlich ist. Nun werden Eizellen und Spendersamen in einer Kulturschale, auch als Petrischale bekannt, zur Befruchtung zusammengeführt. Neben dieser konventionellen IVF gibt es die Intrazytoplasmatische Injektion (ICSI). Diese Technik ist dann empfehlenswert, wenn bei Paaren erhebliche Fortpflanzungsstörungen vorliegen. Wenn also nicht nur der männliche Faktor eine Rolle spielt, sondern auch der weibliche, wie das etwa bei Frauen im fortgeschrittenen Alter oder bei nicht geklärter Unfruchtbarkeit der Fall ist. Vorteil einer ICSI: Die ausgewählte Samenzelle wird direkt mit einer Pipette in die Eizelle gebracht, die danach im Brutkasten kultiviert wird.
Ablauf einer künstlichen Insemination
Im Gegensatz zur IVF wird bei der künstlichen Insemination der Samen direkt in die Gebärmutter eingebracht. Ist der Eisprung erreicht, wird das eingefrorene Sperma aufgetaut und aufbereitet. Nun wird eine dünne Kanüle durch den Gebärmutterhals geführt und die Samenübertragung in den Uterus vorgenommen. Nach diesem Eingriff, der kaum Schmerzen verursacht, ruht sich die Patientin einige Minuten aus. Sie kann ihr Leben ganz normal weiterführen, sollte aber schwere körperliche Aktivitäten vermeiden.
Ablauf einer IVF mit einer Eizellspende
Anders als in vielen anderen Ländern hat Spanien seit 1988 ein Gesetz, das die Eizellspende erlaubt. Die Voraussetzungen für eine Eizellspende sind genauso streng geregelt wie für eine Samenspende. Für diese Behandlungsmethode kommen Paare in Betracht, bei denen nicht nur der Mann, sondern auch die Frau unter schweren Fruchtbarkeitsstörungen leidet. Auch hier erfolgt wieder eine ovarielle Stimulation sowohl der Empfängerin als auch der Spenderin. Sobald eine geeignete Eizelle vorhanden ist, wird sie mit dem Spendersamen zusammengeführt. Die Befruchtung findet entweder wie bei der IVF in einer Kulturschale statt oder wird mittels ICSI durchgeführt.
Der Embryotransfer
Ob IVF oder Eizellspende, der Ablauf eines Embryotransfers verläuft nach einem bestimmten, sorgfältig ausgearbeiteten Schema. Die Embryonen, die aus der Befruchtung gewonnen wurden, bleiben in unserem IVI-Labor und werden täglich auf Form und Teilbarkeit untersucht. Es gibt Embryonen, die in der Entwicklung stehenbleiben und daher für einen Transfer nicht in Betracht kommen. Die Experten der IVI-Kliniken haben schon vor langer Zeit entschieden, den Embryotransfer am fünften Tag der Kultivierung im Labor einzupflanzen. Dann befindet sich der Embryo im sogenannten Blastozystenstadium, also am Tag fünf der Kultivierungsphase. Da Embryonen nur fünf Tage außerhalb der Gebärmutter überleben, sind all jene, die die fünftägige Kultivierungsphase im Labor schaffen, qualitativ sehr hochwertig. Damit steigen die Chancen einer Schwangerschaft um mehr als 50 Prozent.
Nur ein Embryo wird übertragen
Die Experten unserer IVI-Kliniken übertragen nur einen Embryo (SET – Single Embryo Transfer). Eine Vorgehensweise, welche die Gefahr einer Mehrlingsgeburt reduziert. Sollten aus einer Befruchtung mehrere Embryonen hervorgehen, werden die restlichen, die von guter Qualität sind, vitrifiziert. So stehen sie für einen weiteren Transfer zur Verfügung, ohne dass eine erneute ovarielle Stimulation notwendig wird. Zudem können sich Paare und Singlefrauen einen weiteren Kinderwunsch erfüllen.
Über die Gefahr privater Samenspenden
Abschließend noch ein Wort zu privaten Samenspenden. Wie man sich unschwer vorstellen kann, geht eine private Samenspende mit einem hohen Gesundheitsrisiko einher. Anders als bei unseren Samenspendern wird der Privatspender weder auf Krankheiten untersucht, noch wird seine Fruchtbarkeit getestet. In unseren Samenbanken hingegen werden ausschließlich Spermien tiefgefroren, die von Männern stammen, die nicht nur medizinisch, sondern auch psychologisch auf Herz und Nieren geprüft wurden. Die Gefahr, dass eine unerkannte Geschlechts- oder Infektionskrankheit vorliegt, ist genauso hoch wie das Risiko unbekannter Erbkrankheiten in der Familie. Daher ist von einer privaten Spende abzuraten, wenn man sich und sein Baby nicht gefährden möchte.
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