FAQ SCHWANGERSCHAFT UND CORONAVIRUS

 

Welchen Unterschied gibt es zwischen COVID-19 und SARS-CoV2?

SARS-CoV-2 ist der Name des Virus aus der Familie der Coronaviren, der zum ersten Mal im Dezember 2019 in der Stadt Wuhan in China entdeckt wurde. Das Virus SARS-CoV-2 verursacht die Krankheit COVID-19.

 

Kann ich mich beim Geschlechtsverkehr mit SARS-CoV-2 anstecken?

Es gibt keine Nachweise einer durch Sex verursachten Übertragung von SARS-CoV-2.

 

Wie wirkt sich SARS-CoV-2 auf Raucher aus?

Unabhängig von den auf den Weg gebrachten Studien zu den Auswirkungen von Nikotin im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 stehen die negativen Effekte auf die Schwangerschaft außer Frage. Wir empfehlen Ihnen “0 Tabak” während der Schwangerschaft.

 

Kann das COVID-19 auslösende Virus in Eierstöcken und Hoden gefunden werden?

Aktuell gibt es keine Daten zum Vorkommen des SARS-CoV-2-Virus in den weiblichen Fortpflanzungsorganen und die immunhistochemischen Untersuchungen zu SARS-CoV-1 haben keinen Nachweis des Virus in den Eierstöcken ergeben. Es gab keinen Nachweis in den weiblichen Fortpflanzungsorganen, in der Scheidenflüssigkeit, im Fruchtwasser oder in der Peritonealflüssigkeit. Zu SARS-COV gibt es verschiedene Studien, die einen entzündlichen Sekundärschaden des Hodens (Orchitis) als Immunantwort assoziieren, aber kein Vorkommen des Virus an sich.

 

Kann das Virus, das COVID-19 verursacht, in den Gameten gefunden werden?

Nach heutigem Kenntnisstand zeigt die Datenlage keine Auswirkungen von SARS-CoV-2 oder anderer Coronaviren  auf die Eizellen. Kürzlich ist ein Artikel erschienen, der das Vorhandensein des SARS-CoV-2 in der Ejakulatflüssigkeit infizierter Patienten gezeigt hat, weswegen in den Kliniken bereits ein Protokoll erarbeitet wurde, das solche Fälle erkennt.

 

Können meine Embryonen im Labor infiziert werden?

Coronaviren sind biologische Wirkstoffe des Typs 2, für die Eindämmungsmaßnahmen der Stufe 2 notwendig sind. Die Labore für assistierte Reproduktion arbeiten bereits routinemäßig mit dieser Eindämmungsstufe und die wissenschaftlichen Verbände und Vereinigungen, wie SEF und ASEBIR, haben bereits spezifische Richtlinien hierzu erstellt. Daher besteht nach heutigem Stand und auf der Grundlage aller verfügbaren Nachweise kein Ansteckungsrisiko für Embryonen im Labor.

 

Ist es sicher, Gameten und Embryonen zu kryokonservieren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden?

Derzeit gibt es beim üblichen Handling der biologischen Proben (Gameten und Embryonen) in den IvF-Laboren keinen Nachweis einer Übertragung des Virus durch betroffene Patienten auf kryokonservierte Eizellen und Embryonen, und ebenso wenig in den Nährmedien oder im Flüssigstickstoff, mit denen sie in Kontakt gekommen sind. Dennoch führen wir bei infizierten Patienten zu ihrer eigenen Sicherheit keine Behandlungen durch.

 

Wenn ich bereits eine Behandlung zur assistierten Reproduktion begonnen habe und mich mit COVID-19 anstecke, muss ich die Behandlung dann abbrechen?

Gem. den Empfehlungen der wissenschaftlichen Gesellschaften (SEF, ASEBIR, ESHRE) sollte die Behandlung beendet und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, wenn das Virus während der Eierstock-Stimulation entdeckt wird. Wird es vor dem Embryonen-Transfer oder der künstlichen Insemination entdeckt, wird die Durchführung dieser Behandlungen ausgesetzt.

 

Kann ich eine Behandlung durchführen lassen, wenn ich mit COVID-19 infiziert bin oder entsprechende Symptome habe?

Nein. Wir müssen nach der Remission der Symptome 21 Tage damit warten.

 

Kann ich mich durch die Behandlung zur assistierten Reproduktion mit der Krankheit COVID-19 anstecken?

Die Übertragung des SARS-CoV-2-Virus findet über die Atemwege statt. Bei IVI haben wir sehr strenge Schutzmaßnahmen ergriffen, um Infektionen von Patienten und Mitarbeitern zu vermeiden.

 

Vergrößern assistierte Reproduktionsbehandlungen das Risiko einer Infektion mit COVID-19?

Dazu gibt es keine Nachweise.

 

Wirkt sich SARS-CoV-2 auf die Fruchtbarkeit aus?

Dazu gibt es keine Nachweise. Allerdings gibt es Berichte über Sekundärschäden in Form einer entzündlichen Reaktion im Bereich der Hoden.

 

Wirkt sich das Virus SARS-CoV-2 auf die Erfolgsquoten aus?

Dazu gibt es keine Nachweise. Allerdings würden wir bei infizierten Patienten den Embryonen-Transfer bzw. die künstliche Insemination aussetzen, um mögliche Risiken während der Schwangerschaft zu vermeiden.

 

Gibt es ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko, wenn ich schwanger bin und mich mit COVID-19 anstecke?

Dazu gibt es keine Nachweise.

 

Gibt es ein erhöhtes Risiko, sich während der Schwangerschaft mit COVID-19 anzustecken?

Schwangere Frauen sind nicht anfälliger für eine Infektion, als andere Menschen gleichen Alters und Geschlechts.

 

Gibt es ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, wenn man sich mit COVID-19 während der Schwangerschaft ansteckt?

Schwangere, bei denen COVID-19 während des 1. Schwangerschaftsdrittels diagnostiziert wurde, zeigten ein ähnliches Krankheitsbild und den gleichen Verlauf, wie nicht schwangere Frauen im gleichen Alter. Das Vorkommen schwerer Verläufe bei Schwangeren beträgt 1%, ähnlich der Altersgruppe der 20-45-Jährigen (in der die meisten Schwangerschaften sowohl natürlicher, als auch durch assistierte Reproduktionsbehandlungen herbeigeführter Art vorkommen).

 

Habe ich ein höheres Risiko für Schwangerschaftskomplikationen, wenn ich mich mit COVID-19 anstecke?

Bei schweren Infektionsverläufen während der Schwangerschaft scheint es einen geringen Anstieg an Frühgeburten zu geben.

 

Welche Risiken bestehen für das Neugeborene, wenn ich mich mit COVID-19 infiziere?

Eine Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 kann asymptomatisch bis hin zu schweren Atemwegskomplikationen bei Neugeborenen und Kindern verlaufen. Allerdings treten solche Atemwegskomplikationen bei Kindern auf, die von zarter Gesundheit sind.

 

Kann COVID-19 während der Schwangerschaft auf den Fötus übertragen werden, wenn ich mich angesteckt habe?

Obwohl eine direkte Übertragung vorkommen könnte, wurde das Virus bisher nicht im Fruchtwasser, im Blut der Nabelschnur oder in der Muttermilch nachgewiesen. Es gibt PCR-positive Daten in Mund-Rachenabstrichen von Neugeborenen und IgM-positive Daten, die theoretisch einer intrauterinen Aussetzung bedürfen (weil die Plazenta nicht passiert wird), aber dabei handelt es sich um noch nicht abgeschlossene Datenerhebungen.

 

Kann ich Ibuprofen einnehmen, wenn ich mich unwohl fühle?

Über die Auswirkungen von Ibuprofen bei einer Infektion mit COVID gibt es kontroverse Meinungen. Dessen ungeachtet ist die Einnahme von Ibuprofen während der Schwangerschaft generell nicht empfehlenswert.