IVI war die erste Klinik in Europa, die 2005 begann, die Vitrifikation anzuwenden, eine Methode, die die Überlebenschancen von Eizellen drastisch erhöhte.
Es ist schwierig, die Eizelle der Frau einzufrieren. Sie ist die größte Zelle im Körper und besteht zu großen Teilen aus Wasser. Frühere Techniken des Einfrieren gingen mit einer niedrigen Überlebensrate der Eizellen einher, weil das Wasser Eiskristalle produzierte, die die Zelle zerstörten. Mit der Vitrifikation liegt die Überlebenschance der Eizelle bei 90% und nach dem Auftauen sogar bei 98%.
IVI gelang 2006 auch die erste Schwangerschaft mit vitrifizierten Eizellen in Europa.
Wer sollte das Einfrieren von Eizellen in Erwägung ziehen?
Es gibt eine Reihe von Gründen, die eine Frau dazu bewegen können, ihre Fruchtbarkeit zu bewahren:
1. Medizinische Gründe: Du leidest unter einer Krankheit oder musst dich einer Behandlung unterziehen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann, z.B. im Fall einer Chemotherapie.
2. Sogenannte soziale Gründe: Wenn es aus beruflichen, ökonomischen oder persönlichen Gründen notwendig ist, den Kinderwunsch zu verschieben, aber du besorgt bist, dass die Qualität deiner Eizellen mit zunehmendem Alter sinkt.
3. Risikosituationen: Zum Beispiel entschieden sich einige Teilnehmerinnen an den Olympischen Spielen in Brasilien dafür, die Erhaltung ihrer Fruchtbarkeit zu sichern, mit dem Wissen, dass sie in eine vom Zika-Virus betroffene Gegend reisten.
4. Frauen, die aus religiösen und/oder moralischen Gründen Einwände gegen das Einlagern von gefrorenen Embryos haben.
5. Wenn jemand plant, eine Geschlechtsumwandlung vorzunehmen.
Wann sollte ich meine Eizellen einfrieren?
Das ist eine ganz persönliche Entscheidung, aber allgemein gesprochen, je jünger, desto besser. In den meisten Fällen frieren Frauen ihre Eizellen vor dem 35. Lebensjahr ein. Danach bewirken genetische und biologische Veränderungen, dass sich die Qualität und die Produktion der Eizellen vermindert.
Der Prozess des Einfrieren von Eizellen
1. Bestimmung
Der erste Schritt ist ein Bluttest, um die ovarielle Reserve einer Frau zu bestimmen. Es ist ebenfalls üblich, auf Infektionskrankheiten, wie HIV und Hepatitis B und C, zu testen.
Mit einem Ultraschall wird geklärt, ob sich die Eierstöcke im Ruhezustand befinden und die Stimulation beginnen kann.
2. Hormonelle Stimulation
Zunächst wir die Produktion von Follikeln stimuliert. Während eines normalen Zyklus setzt die Frau eine Eizelle frei, jedoch wird durch Medikamente eine Stimulation der Follikel vorgenommen, die die Produktion einer größeren Menge von Eizellen bewirkt. Dazu werden üblicherweise das follikelstimulierende Hormon FSH oder das Hormonpräparat HMG (welches FSH und das luteinisierende Hormon LH enthält) genommen. Beide stimulieren das Wachstum von Ovarialfollikeln.
Die Einnahme der Medikamente startet normalerweise am ersten Tag des Menstruationszyklus und muss täglich während 10 bis 12 Tagen injiziert werden. Das Hormonpräparat wird mit einer sehr dünnen Nadel in den Bauch gespritzt. Dies sollte keine Schmerzen verursachen. Eine Krankenschwester erklärt im Vorfeld die richtige eigenständige Anwendung.
Während dieser Zeit wird die Eizellentwicklung mittels Ultraschall und Bluttests genau beobachtet. Der erste Ultraschall wird eine Woche nach Beginn der Hormoneinnahme durchgeführt. Dieser Test überprüft, wie viele Follikel mit welcher Größe produziert wurden. Ein Bluttest analysiert zudem die Werte der weiblichen Geschlechtshormone Östradiol und Progesteron, die von den Eierstöcken produziert werden. Abhängig von den Ergebnissen des Bluttests, muss die Einstellung der Medikamente gegebenenfalls angepasst werden.
Diese Tests werden regelmäßig wiederholt, bis die Follikel eine Größe von mehr als 18mm und der Hormonspiegel im Blut die notwendigen Werte erreicht haben. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, den Eisprung auszulösen. Es gibt keinen bestimmten Tag für die abschließende Medikamenteneinnahme, es hängt von der Follikelentwicklung ab. Jede Frau und jeder Zyklus sind unterschiedlich.
3. Eizellentnahme
Das Verfahren ist zwischen 24 und 48 Stunden nach der letzten Hormoneinnahme anberaumt.
Für die Entnahme wird eine Nadel unter Ultraschall in die Scheide eingeführt. Die Nadel saugt die Flüssigkeit aus den Follikeln ab, die die Eizellen enthält. Dieses Prozedur findet unter einer leichten Vollnarkose statt und dauert zwischen 10 bis 15 Minuten. Die Patientin empfindet dabei keinerlei Schmerzen.
Nach der Entnahme sind leichte Nebenwirkungen möglich, etwa Blutungen oder eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit. Diese Wirkungen sind temporär, jedoch sollte man nach dem Eingriff begleitet nach Hause gehen und den Tag über ausruhen.
4. Vitrifikation
Nicht alle entnommenen Eizellen werden reif sein, die nicht gereiften werden nicht verwendet.
Die Eizelle enthält große Mengen Wasser, das beim Gefrieren schädigende Eiskristalle bilden kann. Der erste Schritt besteht also darin, die Eizelle zu dehydrieren und das Wasser durch Kryokonservierungsmittel zu ersetzen.
Die Eizellen werden in ein Röhrchen geladen und eingefroren. Diese Röhrchen werden in flüssigen Stickstoff getaucht, so dass die Eizellen sofort gefrieren. Sie werden von 25°C auf -196°C in 2 bis 3 Sekunden heruntergekühlt. Die Kombination aus Kryokonservierung und ultraschnellem Einfrieren ist der Schlüssel zum Erfolg. Mittels dieser Methode wird die Flüssigkeit in der Eizelle davon abgehalten, sich in Eis zu verwandeln und dadurch Schaden anzurichten.
Schließlich werden die Röhrchen gekennzeichnet und in einem Stickstofftank gelagert.
Nicht alle extrahierten Eizellen schaffen es in den Stickstofftank und nicht alle von ihnen werden das Auftauen überleben, aber die Aussichten sind gut: 90% der Eizellen überleben den Vitrifikationsprozess und 98% davon überleben das Auftauen.
Die schlussendliche Anzahl vitrifizierter Eizellen hängt von der Eizellproduktion der Frau ab. Je mehr produziert werden, desto höher sind die Chancen auf einen Erfolg in der Zukunft. Einige Frauen produzieren wenig Eizellen innerhalb eines Zyklus, so dass manchmal eine zweite Runde empfohlen wird.
5. Schwanger werden mit vitrifizierten Eizellen
Wenn eine Frau bereit ist, ihre Eizellen zu verwenden, wird der Prozess der Vitrifikation umgekehrt. Die Eizelle wird auf Normaltemperatur erwärmt und wieder hydriert. In eine Eizelle werden 3 bis 4 Stunden später Spermien gespritzt.
Durch den Vitrifikationsprozess verhärtet sich die Glashaut der Eizelle, ihre Schutzhülle, so dass es notwendig ist, die Befruchtung mittels ICSI (intrazytoplasmatischer Spermieninjektion) durchzuführen, einer Technik, bei der die Spermien direkt in die Eizelle gespritzt werden. Anschließend wird sie als Embryo in die Gebärmutter eingeführt.
Wie lange lassen sich Eizellen einfrieren?
Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Qualität der eingefrorenen Eizelle mit der Zeit nachlässt. Der durchschnittliche Zeitraum beträgt 10 Jahre, aber es ist eine Entscheidung, die zwischen der Patientin und der Klinik getroffen wird.
Wieviele Eizellen sollte ich einlagern?
Es wird erachtet, dass 8 eine ausreichend große Anzahl ist. Je mehr du einfrierst, um so höher sind die Erfolgschancen.
Was kostet das Einfrieren von Eizellen?
Um die Kosten für die Erhaltung deiner Fruchtbarkeit herauszufinden, besuch unsere Webseite (https://ivi-fruchtbarkeit.de/ivf-vitro-kosten/).
Wenn du die Optionen betrachtest, bedenke, dass der Prozess viele verschiedene Elemente beinhaltet. Vergewissere dich, dass der Endpreis auch die Kosten für Medikamente und Tests enthält. Frag nach, ob im Preis Medikamente, Bluttests, Scans, Beratungen, die Bewertung der ovariellen Reserve sowie die Lagerungskosten enthalten sind.
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