Wenn es um die reproduktive Gesundheit der Frau geht, gibt es viele Erkrankungen, die unbemerkt bleiben können, bis sie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder unangenehme Symptome hervorrufen. Eine davon ist der sogenannte Hydrosalpinx – eine Blockade und Ansammlung von Flüssigkeit in den Eileitern, die deren Funktion beeinträchtigen und eine natürliche Empfängnis erschweren kann.
In diesem Blog gehen wir der Frage nach, was ein Hydrosalpinx ist, welche Typen es gibt, welche Ursachen und Symptome auftreten können, wie er diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Ein Verständnis dieser Erkrankung ist entscheidend für eine frühzeitige Erkennung, um daraufhin fundierte Entscheidungen über die gynäkologische und reproduktive Gesundheit treffen zu können.
Was ist ein Hydrosalpinx?
Ein Hydrosalpinx ist eine Veränderung, bei der es zur Blockade der Eileiter kommt, was die Fruchtbarkeit beeinträchtigt, da sich Flüssigkeit in den Eileitern ansammelt und somit zu reproduktiven Problemen führt.
Dies hat zur Folge, dass es für die Spermien schwierig ist, die Eizelle zu erreichen und zu befruchten. In den meisten Fällen wird eine Frau eine In-vitro-Fertilisation (IVF) oder eine künstliche Befruchtung (IUI) benötigen, je nach individueller Situation.
In dieser Grafik sehen Sie den Zustand eines Eileiters, der von einem Hydrosalpinx betroffen ist:
Arten von Hydrosalpinx
Da das weibliche Fortpflanzungssystem über zwei Eileiter verfügt, unterscheidet man zwei Formen des Hydrosalpinx:
- Unilateral: betrifft nur einen Eileiter
- Bilateral: betrifft beide Eileiter
Am häufigsten tritt die unilaterale Form auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass der rechte oder linke Eileiter betroffen ist, ist dabei gleich.
Wenn die Eileiter geschädigt sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen Schwangerschaft erheblich, da die Blockade verhindert, dass die Spermien die Eizelle befruchten können.
Ein Hydrosalpinx kann also eine Schwangerschaft erschweren und macht in einigen Fällen den Einsatz von Techniken der assistierten Reproduktion erforderlich.
Ursachen für einen Hydrosalpinx
Ein Hydrosalpinx wird hauptsächlich durch sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien und Gonorrhö verursacht. Die häufigste Ursache ist die sogenannte Beckenentzündung (pelvic inflammatory disease, PID), die das natürliche Empfängnisvermögen beeinträchtigt.
Wird eine solche Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt, kann dies zu einer chronischen Entzündung der Eileiter führen. Das begünstigt die Ansammlung von Flüssigkeit im Inneren und erhöht das Risiko für Eileiterschwangerschaften sowie Komplikationen in künftigen Schwangerschaften.
Wichtig zu wissen ist, dass nicht nur sexuell übertragbare Infektionen zu einem Hydrosalpinx führen. Auch Myome in den Eileitern oder Endometriose können Auslöser sein.
Symptome eines Hydrosalpinx
Ein Hydrosalpinx kann völlig symptomfrei verlaufen, da sich die Flüssigkeit langsam ansammelt und oft erst bei einer Fruchtbarkeitsuntersuchung entdeckt wird. Das Fehlen von Beschwerden kann dazu führen, dass die Erkrankung lange unentdeckt bleibt. In einigen Fällen berichten Patientinnen jedoch über auffällige Veränderungen und ungewöhnliche Beschwerden, zum Beispiel:
- Chronische Beckenschmerzen
- Ungewöhnlicher Ausfluss
- Schmerzhafte Menstruation
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Fieber und allgemeines Unwohlsein
Diagnose eines Hydrosalpinx
Die Wahl der geeigneten Diagnosemethode richtet sich nach der Einschätzung des behandelnden Arztes und dem individuellen Fall. Zu den gängigen Verfahren gehören:
- Magnetresonanztomografie (MRT): ermöglicht eine klare Darstellung der Organe und der Flüssigkeitsansammlungen in den Eileitern.
- Laparoskopie: ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem mittels Kamera über einen kleinen Schnitt im Bauchraum eine direkte Sicht auf die Eileiter erfolgt.
- Hysterosalpingographie (HSG): Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel, das die Sichtbarkeit der Gewebestrukturen verbessert.
- Ultraschall: schmerzfreies Bildgebungsverfahren mit Schallwellen zur Beurteilung der inneren Organe.
Behandlung eines Hydrosalpinx
Zunächst muss der Grad der Verstopfung festgestellt werden. Nach Diagnosesicherung sollte der Hydrosalpinx vor einem Embryotransfer behandelt werden, um dessen negativen Einfluss auf die Einnistungsraten auszuschließen. Die am häufigsten angewendete Therapie ist die Salpingektomie – die chirurgische Entfernung eines oder beider Eileiter, je nach Ausdehnung des Hydrosalpinx. Dieser Eingriff ist nur leicht invasiv und kann per Laparoskopie durchgeführt werden.
Eine weitere Option ist die Sklerotherapie, bei der eine verödende Lösung mithilfe einer feinen Nadel in den betroffenen Eileiter injiziert wird, um die Flüssigkeit abzulassen.
Hydrosalpinx und Fruchtbarkeit
Ein Hydrosalpinx erschwert eine natürliche Schwangerschaft, da die Spermien nicht ungehindert zur Eizelle gelangen können. Dank der assistierten Reproduktion haben betroffene Frauen jedoch dennoch die Möglichkeit, Mutter zu werden. Bei der In-vitro-Fertilisation werden die Eileiter nicht benötigt – jedoch kann ein Rückfluss der Flüssigkeit in die Beckenhöhle die Erfolgsrate des Embryotransfers negativ beeinflussen.
Kann ein Hydrosalpinx Unfruchtbarkeit verursachen?
Wenn eine Frau Probleme mit den Eileitern hat, zählt der Hydrosalpinx zu den häufigsten Ursachen, die eine Schwangerschaft erschweren – er macht sie jedoch nicht unmöglich.
Sind die Eileiter beschädigt, kann die Verbindung zwischen Eizelle und Spermium nicht stattfinden. Sind beide Eileiter betroffen, ist die Chance auf eine natürliche Schwangerschaft sehr gering, da keine Befruchtung im Körper möglich ist.
In solchen Fällen bietet die assistierte Reproduktion – insbesondere die IVF – eine Alternative, da die Befruchtung außerhalb des Körpers erfolgt.
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