Kinderwunschbehandlungen verlangen mitunter ein großes Durchhaltevermögen. Es gibt sehr viele Menschen, die bereits mehrere, zum Teil eine beträchtliche Anzahl von Behandlungszyklen durchlaufen haben. Diese kosten sehr viel Kraft, Geduld, positives Denken und auch Geld. Die Frage, wie viele Behandlungen sinnvoll für mich sind und wie viele ich psychisch und körperlich gut bewältigen kann, sei es als hetero- oder homosexuelles Pärchen oder als Alleinstehende, beschäftigt viele Frauen und Männer, bei denen sich der Traum von einem eigenen Kind auch nach mehreren Bemühungen noch nicht eingestellt hat. Dr. Pedro Royo, Leiter unseres IVI-Kinderwunschzentrums in Pamplona, gibt Antworten auf diese Fragen und erklärt IVIs Schlüssel zum Erfolg.
Welche Art von Voruntersuchungen führt IVI an Patient*innen durch, die bereits mehrere erfolglose In-vitro-Fertilisationen (IVF) hinter sich haben?
Dr. Pedro Royo: Es ist von großer Bedeutung, die klinische und reproduktionsmedizinische Geschichte einer Patientin im Detail zu kennen. In Abhängigkeit von der vermuteten Ursache können sich die Analysen und Untersuchungen von Patientin zu Patientin unterscheiden. Je nach Fall können Tests der Hormonwerte, des Immunsystems oder der Genetik wie die Bestimmung des Karyotyps (der Gesamtheit aller erkennbaren Chromosomeneigenschaften) der werdenden Eltern notwendig werden. Funktionale oder auch genetische Untersuchungen von Blutgerinnungswerten oder der Qualität des Samens, ein ERA-Test zur Bestimmung der Empfänglichkeit des Endometriums (der Gebärmutterschleimhaut), ein 3D-Ultraschall der Gebärmutter oder sogar eine Gebärmutterspiegelung können notwendige Voruntersuchungen sein.
In Deutschland bezahlen Krankenkassen verheirateten, heterosexuellen Paare bis zu drei IVF-Versuche. Welche Gründe sprechen für die Fortsetzung der Behandlung, auch wenn diese ersten drei Versuche scheitern sollten?
Der Wunsch nach eigener Nachkommenschaft gehört zu den größten Sehnsüchten des Menschen. Die immensen Fortschritte in der Reproduktionsmedizin der letzten Jahre finden über die Medien, das Internet und die sozialen Netzwerke ihre rasante Verbreitung in der Öffentlichkeit. Auf der anderen Seite steigt die Zahl der Frauen über 35 mit Problemen der Fruchtbarkeit weiter an. Nur wenige Menschen können sich so einfach von ihrem Wunsch nach einem eigenen Kind lösen. Deswegen hat sich die Suche nach den besten biotechnologischen Möglichkeiten zu einer alltäglichen Erscheinung gewandelt, die kaum Grenzen kennt.
Wenn es nach mehreren vergeblichen Kinderwunschbehandlungen doch gelingt, eine gesunde Schwangerschaft zu erzielen, welcher ist dann der entscheidende Faktor, der bei diesem letzten Versuch zum Erfolg geführt hat?
Auf der Grundlage einer korrekten und genauen Diagnostik sind die besten reproduktionsmedizinischen Ressourcen der Schlüssel zum Erfolg: Die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Eizellspende sind die beiden Säulen, auf denen ein großer Teil der erfolgreichen Schwangerschaften bei Patientinnen basieren, die zuvor mehrere erfolglose IVF-Versuche überstehen mussten.
Welches ist das Erfolgsrezept von IVI bei Fällen von sehr vielen vorherigen Versuchen ohne Erfolg? Worin besteht der Unterschied der Kinderwunschbehandlung bei IVI?
Es sind unsere Spitzenforschung und die direkte Anwendung der Forschungsergebnisse mit fortschrittlichsten Techniken und hochmoderner Technologie auf der einen Seite und die höchst individuelle auf jeden Fall abgestimmte Behandlung und Betreuung auf der anderen Seite, die den Unterschied definieren und IVI zu den Kinderwunschkliniken mit besten Erfolgsraten machen.
Gibt es eine maximale Anzahl an IVF-Versuchen, nach der man sagen muss, dass weitere Versuche als wenig erfolgsversprechend einzuschätzen sind?
Es gibt keine konkrete maximale Anzahl an Versuchen. Die Patient*innen sind die Entscheidungsträger in ihre Fortpflanzungsprozess. Mit genauer Information und Beratung von Seiten unserer Kinderwunschexperten entscheiden sie sich für den Weg, den sie zum Erreichen ihres Traums vom eigenen Kind gehen wollen.
Während sämtlicher Phasen der Kinderwunschbehandlung sollten die Patient*innen genaustens über ihren Fall und die Behandlungsmethoden aufgeklärt sein. In unseren Kliniken liegen die Schwangerschaftsraten nach einem Versuch mit eigenen Eizellen bei 50%, bei der Nutzung von Spenderzellen bei 70%. Nach dreimaligem Embryonentransfer verfehlen weniger als 10% der Frauen mit eigenen Eizellen und weniger als 5% der Patientinnen mit einer Eizellspende eine Schwangerschaft. Diese Ziffern werden unseren Patient*innen von Beginn an und während ihrer individualisierten Behandlung aufgezeigt. Wenn also der seltenere Fall eintritt, dass eine Schwangerschaft ausbleibt, erklären wir dies den Frauen oder Paaren auf ehrliche Weise, falls notwendig mit einer Empfehlung zur psychologischen Betreuung und sogar unter Betrachtung einer möglichen Adoption.
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