Beim Humanen Papillomavirus (HPV) handelt es sich um die am häufigsten sexuell übertragbaren Viren der Welt. Forscher haben bislang 200 unterschiedliche Virustypen identifiziert, wobei die meisten einen gutartigen Krankheitsverlauf auslösen. Sogenannte HPV-Risikotypen können allerdings im schlimmsten Fall zu einer Krebsvorstufe oder Krebs führen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man sich mit den Papillomviren ansteckt, wie man das Risiko einer Infektion minimieren kann und welche Auswirkungen die Erkrankung auf die weibliche sowie männliche Fruchtbarkeit hat. Außerdem geben wir Ihnen Ratschläge, wie Sie trotz Fertilitätsproblemen oder einer Unfruchtbarkeit Eltern werden können.
Was ist das Papillomavirus?
Beim Papillomavirus handelt es sich um eine genitale Erkrankung, die bei den meisten betroffenen Patienten lediglich zu harmlosen Zellveränderungen wie Feigwarzen führt. Es existieren insgesamt rund 200 unterschiedliche Typen von Humanen Papillomviren. In den meisten Fällen wird der Virus sexuell oder über den Kontakt mit infizierten Körperstellen übertragen. Man kann sich allerdings auch über Gegenstände infizieren. Bei schwangeren Frauen, die das HPV haben, besteht ein gewisses Risiko, dass sie die Viren auf ihr Baby übertragen. Das Papillomavirus ist auf der ganzen Welt verbreitet und rund 80 Prozent aller sexuell aktiven Personen stecken sich mindestens einmal im Leben mit dem Virus an. Junge Menschen unter 25 Jahren haben ein erhöhtes Risiko, sich mit HPV zu infizieren. Ein geringer Anteil der Infektionen löst allerdings nicht nur gutartige Zellveränderungen aus, sondern kann auch zu einer Krebserkrankung führen. Weitere Informationen erhalten Sie im nächsten Abschnitt.
Führt eine HPV-Infektion zu Krebs?
Eine Krebsvorstufe oder Krebs im Gebärmutterhals, am Penis oder im Rachen entwickelt sich nur bei wenigen HPV-Patienten. In nahezu jedem Fall ist ein solch ernster Krankheitsverlauf auf eine Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ wie 16 oder 18 zurückzuführen. Allerdings ist nur etwa jede zehnte Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ persistierend und dauert länger als 18 Monate. Bei fünf bis 30 Prozent aller weiblichen Patientinnen, die sich mit solch einem Hochrisikotyp anstecken, bilden sich Dysplasien (Krebsvorstufen). Dysplasien heilen jedoch bei den meisten Patienten wieder von alleine ab. Außerdem entwickelt sich nur ein sehr geringer Anteil dieser mittel- bis hochgradigen Zellveränderungen weiter zu Krebs. Wer regelmäßig zur Krebsvorsorge geht, mindert das Risiko, durch das Papillomavirus an Krebs zu erkranken. Risikofaktoren wie Rauchen, andere sexuell übertragbare Infektionen oder ein geschwächtes Immunsystem tragen dazu bei, dass das Immunsystem die Papillomviren weniger erfolgreich bekämpft.
Wie kann man einer HPV-Infektion vorbeugen?
Da sich das Papillomavirus vor allem beim Geschlechtsverkehr überträgt, ist die richtige Verhütungsart wichtig. Kondome schützen vor einer Infektion, sofern diese direkten Kontakt mit betroffenen Körperstellen verhindern und dafür sorgen, dass sich der Geschlechtspartner nicht über Körperflüssigkeiten infiziert, welche Erreger beinhalten. Zudem gibt es gegen die Low-Risk-HPV-Typen 6 und 11 und gegen die High-Risk-HPV Typen 16 und 18 Impfungen. Das Robert Koch-Institut empfiehlt, Mädchen und Jungen im Alter zwischen neun und 14 Jahren gegen HPV impfen zu lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für diese Altersgruppe die Kosten der Impfung. Der Impfschutz bleibt mindestens sieben Jahre bestehen. Damit Frauen bestmöglich vor einer Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs geschützt sind, sollten sie bereits vor dem ersten Geschlechtsverkehr gegen HPV geimpft werden und bei ihrem Gynäkologen regelmäßig einen Pap-Abstrich durchführen lassen.
Wie wirkt sich das Papillomavirus auf die weibliche Fruchtbarkeit aus?
Bei einer langwierigen Infektion kann es durchaus zu einer Einschränkung der Fruchtbarkeit von Frauen kommen. Befindet sich der Gebärmutterhalskrebs im Vor- bzw. Frühstadium, kann der Tumor meistens operativ entfernt werden, ohne die weibliche Fruchtbarkeit einzuschränken. Allerdings ist eine komplette Entfernung der Gebärmutter in einem fortgeschrittenen Stadium oftmals die einzige Option. Zudem kann die Fruchtbarkeit von Frauen durch eine Chemotherapie maßgeblich negativ beeinflusst werden. Krebspatientinnen, bei denen die Fortpflanzungsorgane erhalten bleiben, können sich im Vorfeld einer Krebstherapie für eine Eizellenvitrifikation entscheiden und ihre eingefrorenen Eizellen nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung für eine Kinderwunschbehandlung nutzen. Zudem steigt bei infizierten Schwangeren das Risiko einer Fehlgeburt, was wiederum die Chancen auf weitere Schwangerschaften senken kann.
Wie wirkt sich HPV auf die männliche Fruchtbarkeit aus?
Doch auch bei Männern scheint sich das Humane Papillomavirus negativ auf die Fertilität auszuwirken. Eine belgische Studie, welche sich mit der männlichen Fruchtbarkeit bei intrauterinen Inseminationen beschäftigt, kommt zu dem Ergebnis, dass die Schwangerschaftsraten um rund sieben Prozent geringer sind, wenn beim Mann Papillomviren in der Samenflüssigkeit vorliegen. Zudem scheint es laut der Studie nahezu unmöglich zu sein, dass es bei einer Samenprobe, die stark mit dem Virus befallen ist, zu einer erfolgreichen Befruchtung der weiblichen Eizelle kommt. Daher kann eine Infektion mit dem Virus durchaus zu einer Reduzierung der männlichen Fertilität führen. Eine HPV-Impfung ist daher auch bei Jungen zu empfehlen.
Was tun bei Fruchtbarkeitsproblemen?
Ganz gleich, ob Sie aufgrund einer Infektion mit dem Humanen Papillomavirus oder aus anderen Gründen Probleme beim Schwangerwerden haben, die Kinderwunschkliniken von IVI bieten diverse hochmoderne Reproduktionsmethoden an. Bei neun von zehn Paaren, die sich in unseren europaweiten IVI-Kliniken behandeln lassen, ist die Kinderwunschbehandlung erfolgreich. In einem ersten Schritt wird von unseren Spezialisten ermittelt, welches Fruchtbarkeitsproblem vorliegt und darauf basierend dann die am erfolgversprechendste Behandlung ausgewählt. Neben Kinderwunschbehandlungen wie einer künstlichen Befruchtung, einer In-vitro-Fertilisation (IVF) oder einer intrazytoplasmatischen Spermien-Mikroinjektion (ICSI) gehören auch Samen- sowie Eizellspenden zum Angebot der IVI-Kliniken. Wenn Sie an einer persistierenden HPV-Infektion leiden, die Ihre Fruchtbarkeit beeinflusst, sollten Sie sich als Erstes von Ihrem Arzt beraten lassen. Erwähnen Sie dabei unbedingt, dass Sie Ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, damit dies bei der Therapie berücksichtigt werden kann.
Nahezu jeder von uns steckt sich in seinem Leben mit dem Humanen Papillomavirus an. Die gute Nachricht ist, dass eine Infektion in den meisten Fällen harmlos ist und der Krankheitsverlauf nur selten zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie einer geringeren Fruchtbarkeit führt. Eine Impfung im jungen Alter mindert das Risiko, sich mit HPV anzustecken, und damit auch das Risiko, an Krebs zu erkranken. Sollte Ihre oder die Fruchtbarkeit Ihres Partners aufgrund einer Infektion mit Papillomviren eingeschränkt sein, helfen Ihnen die Experten von IVI, dem Marktführer im Bereich Reproduktionsmedizin, bei der Familienplanung. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin mit unseren Spezialisten und lassen Sie sich beraten, wie Sie sich Ihren Kinderwunsch möglichst schnell erfüllen können.
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