Bei Ihnen wurde Endometriose diagnostiziert und Sie machen sich nun Sorgen, dass Ihr Kinderwunsch nicht erfüllt wird? Wir klären Sie über die Krankheit auf und verraten Ihnen, wie Sie trotz Befund Kinder bekommen können. Jährlich erkranken mehr als 30.000 Frauen an der chronischen Krankheit, bei der sich Gebärmutterschleimhaut in anderen Organen ansiedelt. In diesem Beitrag erfahren Sie alles zum Thema Endometriose und Kinderwunsch. Zunächst werfen wir einen Blick auf die Krankheit selbst: Was genau ist eigentlich Endometriose? Im Anschluss erfahren Sie, mit welchen Methoden Sie Ihren Kinderwunsch trotz Endometriose erfüllen können. Fruchtbarkeitsexperten wie IVI sind darauf spezialisiert, Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen zu einer Schwangerschaft zu verhelfen. Ihr Traum einer eigenen Familie könnte sich schon sehr bald erfüllen.
Was ist Endometriose?
Bei der chronischen Erkrankung Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an, unter anderem in den Eileitern und Eierstöcken. In selteneren Fällen sind auch die Harnblase, der Darm, das Bauchfell oder andere Organe wie die Lunge betroffen. Da die Krankheitsherde durch die Hormone des Monatszyklus beeinflusst werden, bauen sie sich regelmäßig auf und bluten ab. Als Folge der Erkrankung treten bei Frauen Entzündungen auf, wodurch sich Zysten bilden und Vernarbungen sowie Verwachsungen entstehen können. Wichtig ist zu betonen, dass Endometriose zwar eine der häufigsten Ursachen von weiblicher Unfruchtbarkeit ist, aber dennoch von gutartiger Natur ist. Mit den Wechseljahren verschwinden die Endometrioseherde meistens von selbst. Gynäkologen gehen davon aus, dass rund sieben bis fünfzehn Prozent aller geschlechtsreifen Frauen an der chronischen Krankheit leiden. In Deutschland erkranken beispielsweise jedes Jahr rund 30.000 Frauen an Endometriose. Sie stehen mit Ihrer Diagnose also ganz gewiss nicht alleine da.
Wie kommt es zu einer Endometriose-Erkrankung?
Endometriose wurde bereits 1861 von dem Arzt Rokitansky beschrieben. Dennoch werfen die Endometriose-Ursachen bis heute ein Rätsel auf. Forscher gehen davon aus, dass es sich um eine Krankheit mit multifaktorellen Ursachen handelt. Als Gründe werden unter anderem die folgenden Szenarien diskutiert:
- Retrograde Menstruation, bei der die Monatsblutung durch die Eileiter in den Bauchraum zurückfließt
- Erbliche Veranlagung
- Eine Fehlfunktion des eigenen Immunsystems
- Lokale Verschleppung der Gebärmutterschleimhaut bei einem operativen Eingriff
- Ausbreitung der Krankheitsherde über Blut- und Lymphbahnen
Oftmals kommen Frauen nicht um eine Bauchspiegelung herum, um endgültig festzustellen, ob bei Ihnen Endometriose vorliegt.
Endometriose-Anzeichen: Wann sollten Sie zum Arzt?
Sie sollten in erster Linie beachten, dass die Endometriose-Symptome bei jeder Frau unterschiedlich ausfallen. Somit können Anzeichen vereinzelt oder kombiniert auftreten und unterschiedlichste Grade annehmen. Zudem ist nicht unbedingt gesagt, dass betroffene Frauen mit kleinen Endometrioseherden kaum Beschwerden haben und größere Krankheitsherde für heftige Beschwerden sorgen. Die Intensität der Schmerzen hängt unter anderem davon ab, wo sich die Gebärmutterschleimhaut irrtümlich angesiedelt hat. Sollten die folgenden Endometriose-Schmerzen bei Ihnen auftreten, sollten Sie nicht zögern und einen Arzttermin abmachen:
- Starke sowie unregelmäßige Menstruationen
- Bauch- und Rückenschmerzen, vor allem vor und während der Monatsblutung – oftmals strahlen diese in die Beine aus
- Schmerzen beim sowie nach dem Sex
- Schmerzen bei einer gynäkologischen Untersuchung
- Schmerzen während des Eisprungs
- Blasen- sowie Darmkrämpfe
- Ohnmachtsanfälle – plötzlich und in Kombination mit Regelschmerzen
- Schmerzen oder Probleme beim Wasserlassen und Stuhlgang
- Blutungen aus Darm oder Blase
- Durchfall, Blähungen oder Verstopfungen
Weitere Endometriose-Symptome, die in Kombination mit Beschwerden auftreten können:
- Erschöpfung
- Müdigkeit
- Intensiveres Auftreten von Allergien sowie weiteren Autoimmunkrankheiten
- Erhöhte Infektanfälligkeit während der Monatsblutung
Selbstverständlich gilt, dass man keine Selbstdiagnose durchführen sollte. Wenn Sie ungewollt kinderlos sind und vermuten, dass Sie an Endometriose leiden, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Eine ärztliche Endometriose-Diagnose basiert unter anderem auf dem Fund von Zysten, Verwachsungen und Narben. Um endgültig zu wissen, ob Sie betroffen sind, ist es daher unumgänglich, einen Arzt aufzusuchen.
Behandlungsmöglichkeiten von Endometriose
Nicht jede Form von Endometriose verursacht Probleme und wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit von Frauen aus. Da die Endometriose-Ursache bis heute nicht eindeutig identifiziert wurde, gibt es auch keine gezielte Endometriose-Behandlung, jedoch diverse Behandlungsmöglichkeiten. Bei einer erkrankten Frau empfiehlt der Arzt eine individuelle Therapie, die auf das jeweilige Krankheitsbild angepasst ist.
Kann nachgewiesen werden, dass die Endometrioseherde hormonell bedingt sind und vom Monatszyklus beeinflusst werden, könnte eine Hormontherapie infrage kommen. Durch eine Hormonzufuhr wird verhindert, dass sich das irrtümlich angesiedelte Gebärmuttergewebe im monatlichen Zyklus aufbaut. Solch eine Behandlung wirkt sich auch auf die Schleimhaut in der Gebärmutter aus, hemmt die Eizellenreifung und damit auch eine mögliche Schwangerschaftsentstehung.
Ist eine Endometriose bereits weit verstreut, müssen sich Frauen einer Endometriose-OP unterziehen. Insbesondere, wenn Sie einen bislang unerfüllten Kinderwunsch haben, verspricht ein operativer Eingriff beste Resultate. Je nachdem, wo sich die Krankheitsherde befinden, wird der Eingriff entweder durch die Scheide oder mithilfe einer Laparotomie (Bauchschnitt) durchgeführt. Selten müssen bei einer Operation ganze Organe entnommen werden. Sollten Sie Ihre Familienplanung allerdings bereits abgeschlossen haben, kann die Entnahme der gesamten Gebärmutter oder der Eileiter manchmal einfacher sein.
Schwangerschaft trotz Endometriose – so klappt’s
Nach erfolgreicher Entfernung der Endometrioseherde haben Sie – sofern Sie und Ihr Partner über keinerlei andere Fruchtbarkeitsprobleme verfügen, beste Voraussetzungen, um schwanger zu werden. Falls bei Ihnen jedoch nicht alle Krankheitsherde auf einmal entfernt werden konnten, kann es sein, dass Sie sich zunächst einer Hormonentzugstherapie unterziehen müssen. Ziel dieser ist es, die irrtümlich angesiedelte Gebärmutterschleimhaut loszuwerden. Eine Schwangerschaft stellt die natürlichste Hormonentzugstherapie dar. Schnell schwanger zu werden, ist daher nicht nur aufgrund eines Kinderwunsches ratsam. Es existieren diverse Methoden, schwanger zu werden, die wir im nächsten Abschnitt vorstellen.
Trotz Endometriose: Schwangerschaft und Wunschkind
Auf Ihre persönliche Situation zugeschnitten, beraten Sie Ärzte wie die Spezialisten der IVI-Kliniken darüber, auf welchem Wege Sie am besten schwanger werden. Abgesehen von einer natürlichen Schwangerschaft steht Ihnen eine große Bandbreite an Behandlungsmethoden zur Verfügung. Im Folgenden präsentieren wir Ihnen die gängigsten Formen der medizinisch unterstützten Reproduktion.
Bei einer Insemination befruchtet ein Arzt die Eizelle einer Frau mit Samenzellen des Partners direkt im Körper. Eine Samenübertragung kann aber auch mit Spendersamen durchgeführt werden, wenn das Sperma des eigenen Partners eine mangelhafte Qualität aufweist. In diesem Fall spricht man von einer heterologen oder donogenen Insemination. Der Ablauf dieser Behandlung beginnt mit einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke. Sobald die Eizelle die gewünschte Reife erreicht hat, wird ein Eisprung gezielt ausgelöst und spätestens sechsunddreißig Stunden später findet dann die Insemination statt.
Anders als bei einer Samenübertragung werden Eizelle und Samen bei einer In-vitro-Fertilisation (IVF) außerhalb des weiblichen Körpers im Labor vereint. Es handelt sich hierbei um die am häufigsten verwendete Behandlungsmethode der Reproduktionsmedizin. IVF bietet sich unter anderem bei Frauen mit einer fortgeschrittenen Endometriose an, die sich auf die Funktionalität der Eierstöcke sowie auf die Qualität der Eizellen auswirkt. Wie bei einer Samenübertragung wird zu Beginn der Behandlung eine ovarielle Stimulation durchgeführt. Nach zehn bis zwanzig Tagen werden die Eizellen im Rahmen einer Follikel-Punktion entnommen. In einer Kulturschale vereinen sich schließlich Eizelle und Samenzelle. IVI empfiehlt eine Kultivierungszeit der befruchteten Eizellen von fünf bis sechs Tagen, bevor der Embryo in die Gebärmutter transferiert wird.
Die ICSI-Methode ist nahezu mit einer IVF identisch. Der maßgebliche Unterschied bei dieser Form der medizinisch unterstützten Reproduktion besteht darin, dass bei einer Intrazytoplasmatischen Injektion gezielt Ei- und Samenzellen von einem Mediziner vereint werden – anders als bei einer IVF, bei der diese auf eigenem Wege zueinanderfinden. Die ICSI-Form der künstlichen Befruchtung ist daher technologisierter. ICSI wird von Ärzten dann empfohlen, wenn der Mann lediglich über wenig bewegliche Spermien verfügt und bei der Frau Insemination sowie IVF-Zyklen erfolglos blieben. Falls Sie an Endometriose leiden oder gerade eine entsprechende Therapie hinter sich haben, stehen Ihnen diverse Möglichkeiten zur Verfügung, schwanger zu werden.
Mit der Diagnose von Endometriose müssen Sie keinesfalls auf eine Schwangerschaft verzichten. Wichtig ist, dass Sie sich ausführlich untersuchen lassen und abgesehen von einer auf natürlichem Wege entstandene Schwangerschaft auch andere Optionen in Betracht ziehen. Endometriose und Kinderwunsch müssen nicht zwangsweise im Widerspruch zueinander stehen. Nutzen Sie noch heute die Chance, einen Termin in einer IVI-Klinik abzumachen und sich von deutschsprachigem Fachpersonal ganzheitlich beraten zu lassen. Dank modernster Techniken hat IVI seit 1990 dabei geholfen, mehr als 160.000 Babys auf die Welt zu bringen. Vertrauen auch Sie sich den Experten der medizinisch unterstützten Reproduktion an!
4 Kommentare
Ich habe eine Endometriose,wurde 2018 operiert. kann ich mit 42 Jahren überhaupt noch schwanger werden.
Ja, maximal Alter in Spanien ist 50 Jahre.
Hallo Zusammen, ich möchte gern klarstellen dass die unten erwähnte Aussage so nicht stimmt:
„Bei einer Insemination befruchtet ein Arzt die Eizelle einer Frau mit Samenzellen des Partners direkt im Körper. “
Eine Insemination ist lediglich das Einführen von Spermien direkt in den Gebärmutterhals was den Spermien den Weg durch die Vagina erspart und somit die Chancen einer Befruchtung erhöht.
Ob es dann zur Befruchtung kommt, steht in den Sternen.
Die Aussage ist leider missverständlich geschrieben.
Hallo Hatice. Wir meinen, dass das Sperma in die Gebärmutter der Frau eingeführt wird, so dass dort letzendlich eine Befruchtung stattfinden könnte, im Gegensatz zur In-vitro-Befruchtung, bei der das Ei in einem Labor befruchtet und anschließend übertragen wird. In jedem Fall bedanken wir uns für Ihre Nuance und Ihr Interesse an unserem Blog.