Immer mehr Frauen entscheiden sich dazu, erst später eine Familie zu gründen – sei es aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen. Ursprünglich für junge Krebspatientinnen entwickelt, machen auch gesunde Frauen vom Social Freezing Gebrauch, weil sie sich keine Gedanken um ihre biologische Uhr machen und mit ihrer Familienplanung auf eine stabile Partnerschaft sowie finanzielle Unabhängigkeit warten wollen. Deutschland ist bei diesem Thema keine Ausnahme, denn die Nachfrage bezüglich Social Freezing steigt stetig. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie genau das Einfrieren von Eizellen abläuft, ob es für Sie in Frage kommen könnte und was Sie ansonsten bei dieser Methode zur Erhaltung der weiblichen Fruchtbarkeit bedenken sollten.
So funktioniert das Einfrieren von Eizellen
In einem ersten Schritt sollten Sie sich von einem Facharzt oder einem Spezialisten in den IVI-Kliniken ausführlich über die Behandlungsmethode beraten lassen. Dann beginnt die eigentliche Vorbereitungsphase. Es werden einer Patientin vor einer Vitrifikation von Eizellen Hormone gespritzt, wodurch dank einer ovariellen Stimulation der Eileiter reife Eizellen gewonnen werden. Die Eizellen werden nach der Reifungsphase entnommen, bei -196 Grad in flüssigem Stickstoff eingefroren und dann in sicheren Spezialboxen gelagert. Die Überlebensrate der weiblichen Eizellen ist hoch, da sich bei dem Gefrierverfahren keine Eiskristalle bilden. Somit haben Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt in Ihrem Leben beste Chancen, Mutter zu werden. Theoretisch können Sie Ihre Eizellen unbegrenzt konservieren lassen, jedoch beläuft sich die Lagerung in einem Kryolager auf mehrere hundert Euro pro Jahr. Somit wird eine längere Einlagerung auch dementsprechend teurer. Patientinnen können selbst entscheiden, wann sie ihre Eizellen wieder auftauen lassen wollen.
Kosten von Social Freezing
Sie spielen mit dem Gedanken, Ihre Eizellen einfrieren zu lassen? Dann sollten Sie zunächst einen Termin für ein Beratungsgespräch in einer unserer weltweiten IVI-Kliniken abmachen. Für die grobe finanzielle Planung gilt es zu bedenken, dass Kosten für mehrere Aspekte der Behandlung anfallen. Zum einen für den eigentlichen Eingriff. Ausserdem ist es zu bemerken, dass je älter eine Frau bei der Hormonbehandlung ist, desto mehr Zyklen sind für eine ausreichende Anzahl an qualitativ hochwertigen Eizellen nötig. Des Weiteren fallen die Lagerkosten ab dem 6. Jahr an. In der Regel übernehmen die Krankenkassen keine Kosten für eine Vitrifikation von Eizellen. Patientinnen müssen daher meist selbst in die Tasche greifen. Anders ist dies unter anderem in den USA, wo große Konzerne wie Facebook und Google ihre Mitarbeiterinnen beim Einfrieren der Eizellen finanziell unterstützen. Letztendlich sollten Interessierte ebenfalls bedenken, dass auch Kosten für eine Kinderwunschbehandlung nach dem Einfrieren anfallen.
Für wen empfiehlt sich Social Freezing?
Abgesehen von gesundheitlichen Gründen für ein Einfrieren von Eizellen ist es vor allen die Entscheidungsfreiheit, die vielen Frauen attraktiv erscheint. Letztendlich hängt die Entscheidung über einen Eingriff ganz von Ihren persönlichen Zukunftsvorstellungen ab. Social Freezing könnte für Sie infrage kommen, wenn ein oder mehrere der folgenden Kriterien auf Sie zutreffen:
- Sie wünschen sich Unabhängigkeit von Ihrer biologischen Uhr.
- Ökonomische Gründe: Karriere zu machen hat für Sie Priorität, Kinder sind für später geplant.
- Sie möchte mit der Familienplanung so lange warten, bis Sie in einer gefestigten, ernsten Beziehung sind.
- Bei Ihnen wurde Krebs diagnostiziert und es steht eine Chemo- bzw. Strahlentherapie an.
- Sie leiden an einer Autoimmunkrankheit, die mit einer Chemotherapie behandelt wird.
- Bei Ihnen soll eine Knochenmarktransplantation durchgeführt werden.
- Sie fühlen sich noch nicht dazu bereit, Mutter zu werden.
Vertrauen Sie auf die Expertise der weltweit größten Gruppe für medizinisch unterstützte Reproduktion und kontaktieren Sie ganz unverbindlich einen IVI-Experten. Seit 1990 forscht und behandelt IVI im Bereich der künstlichen Befruchtung sowie der Vitrifikation von Eizellen.
Welche Risiken entstehen beim Einfrieren von Eizellen?
Generell ist die Vitrifikation von Eizellen kein komplizierter Eingriff. Während der vorbereitenden Hormonbehandlung kann es allerdings mitunter zu einem Überstimulationssyndrom kommen, bei welchem sich die Eierstöcke vergrößern und sich Flüssigkeit im Bauchraum sammelt. Dadurch können Übelkeit und Bauchschmerzen auftreten. Ein weiterer Faktor ist die Qualität von Eizellen. Reproduktionsmediziner setzen bei rund 35 Jahren die Grenze, ab der die Eizellqualität abnimmt – dies ist jedoch bei Frau zu Frau unterschiedlich. Frauen, die mit Anfang 20 ihre Eizellen einfrieren lassen, haben daher bessere Chancen auf eine hohe Qualität als Frauen, die mit Ende 30 diesen Eingriff planen. Bei einer späten Schwangerschaft besteht zudem die Gefahr von Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes. Für Sie könnte eine Vitrifikation von Eizellen in Frage kommen? Dann sollten Sie sich an Ihren Gynäkologen wenden, der Sie über mögliche gesundheitliche Risiken, basierend auf Ihrer Krankheitsgeschichte, berät.
Welche medizinischen Reproduktionsoptionen habe ich nach dem Einfrieren?
Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Sie Ihre eingefrorenen Eizellen für eine Befruchtung aus dem Kühllager bestellen möchten, haben Sie folgende Option, schwanger zu werden: Intrazytoplasmatische Injektion (ICSI). Diese Form der künstlichen Befruchtung basiert auf der In-vitro-Fertilisation (IVF) Behandlung. Der Unterschied bei der ICSI-Technik ist, dass die einzelnen Samenzellen mithilfe einer feinen Nadel direkt in die Eizelle injiziert werden. Diese Methode bietet sich daher auch für Paare an, bei denen die männlichen Samenzellen eine mangelnde Qualität aufweisen und eine Eizelle nicht eigenständig befruchten könnten.
Eine IVF, bei der eine Eizelle außerhalb des weiblichen Körpers mit Samenzellen befruchtet wird, wobei die Samenzellen den Weg in die Gebärmutter eigenständig finden müssen, kommt bei zuvor eingefrorenen Eizellen nicht infrage. Auch eine Insemination, bei welcher einer Frau der aufbereitete Samen des Partners in den Uterus gespritzt wird, funktioniert nach dem Social Freezing nicht mehr.
Ethische Aspekte der Vitrifikation
Da für eingefrorene Eizellen kein Verfallsdatum existiert, wären theoretisch auch sehr späte Schwangerschaften möglich. Reproduktionsmediziner pochen jedoch darauf, in erster Linie das Kindeswohl zu bedenken. Viele Ärzte betonen, dass Eltern in der Lage sein sollten, ihr Kind so lange im Leben zu begleiten, bis es komplett auf eigenen Füßen steht. Eine sogenannte soziale Elternschaft vor Augen, plädieren viele für eine Altersgrenze bei (künstlichen) Befruchtungen von 50 Jahren bei Frauen.
Kritiker von Social Freezing merken oftmals an, dass Frauen sich in der heutigen Gesellschaft immer mehr einer Medizinalisierung beugen. Sie argumentieren, dass Frauen diverse Eingriffe über sich ergehen lassen, für die es bis dato eigentlich keine Notwendigkeit gab. Einige Experten fordern, dass Arbeitgeber bessere Bedingungen dafür schaffen sollten, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Durch das Einfrieren von Eizellen würden Frauen dieses Problem schließlich lediglich aufschieben, nicht lösen. Schlussendlich ermöglicht das Verfahren die reproduktive Selbstbestimmung von Frauen und dies sollte bei dieser Debatte nicht vergessen werden.
Ganz gleich, ob Sie sich aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen für eine Vitrifikation Ihrer Eizellen entscheiden, in den IVI-Kliniken befinden Sie sich in den Händen hervorragend ausgebildeter Mediziner. Informieren Sie sich noch heute über das Social Freezing bei IVI und vereinbaren Sie ein erstes Beratungsgespräch. Abgesehen vom Einfrieren von Eizellen bietet IVI diverse andere Methoden der medizinisch unterstützten Reproduktion an. Seit 1990 hat die weltweit größte Gruppe für medizinisch unterstützte Reproduktion dazu beigetragen, dass mehr als 160.000 Kinder geboren werden konnten. Erfüllen Sie sich Ihren Kinderwunsch dank IVIs langjähriger Erfahrung im Bereich der künstlichen Befruchtung und modernster Reproduktionstechniken.
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