Schätzungsweise stecken sich in Deutschland pro Jahr mehr als 300.000 Menschen mit Chlamydien an. Die Infektionskrankheit ist damit die häufigste übertragbare Krankheit in Deutschland. Immer wieder werden auch Chlamydien und Unfruchtbarkeit in einem Atemzug erwähnt. Tatsächlich sind Chlamydien die häufigste Ursache für eine nicht angeborene Unfruchtbarkeit. Finden Sie heraus, inwiefern sich die Infektionskrankheit auf die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen auswirken kann und wie Sie verhindern können, dass Ihnen die Krankheit einen Strich durch die Familienplanung macht.
Was ist eine Chlamydien-Infektion?
Eine Chlamydien-Infektion ist eine der weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und wird beim ungeschützten Geschlechtsverkehr über die Schleimhäute weitergegeben. Die Infektion wird durch die Bakterien Chlamydia trachomatis (Serogruppen D-K) verursacht. Vor allem junge Erwachsene und Jugendliche sind von dieser sexuell übertragbaren Infektion (STI) betroffen. Die meisten Menschen merken jedoch nicht einmal, dass sie sich mit Chlamydien angesteckt haben, da die Mehrheit der Krankheitsverläufe ohne oder lediglich mit milden Symptomen einhergeht. Wenn sich bei Ihnen etwa eine bis drei Wochen nach ungeschütztem Sex ein ungewöhnlicher Ausfluss oder Juckreiz an Scheide, Penis oder Po, ein brennender Schmerz beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Sex bemerkbar machen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und sich testen lassen. Bei Frauen kann auch eine Zwischenblutung auftreten. Es ist wichtig, dass sich Patienten mit Chlamydien umgehend behandeln lassen, damit mögliche schwere gesundheitliche Folgen vermieden werden können.
Verursachen Chlamydien eine Unfruchtbarkeit bei Frauen?
Ob eine Infektion automatisch zu einer weiblichen Unfruchtbarkeit führt, kann pauschal nicht beantwortet werden. Jede Patientin mit Chlamydien hat einen individuellen Krankheitsverlauf. Etwa 70 bis 80 Prozent der betroffenen Frauen hat keine Symptome, wobei die Infektion in diesen Fällen eine bleibenden Schäden hinterlassen kann. Jedoch können Chlamydien auch zu chronischen Unterbauchschmerzen oder einer Eileiter- und Gebärmutterentzündung führen, was wiederum die weibliche Fertilität einschränkt. Weiterhin steigt das Risiko einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft. Stecken sich Schwangere mit Chlamydien an, besteht die Gefahr einer Frühgeburt, eines vorzeitigen Blasensprungs oder von Untergewicht beim Neugeborenen. Im schlimmsten Fall kann eine Chlamydien-Infektion zu einer Verklebung der Eileiter und damit zu einer Unfruchtbarkeit führen. Frauen, die einen Kinderwunsch haben und die typischen Chlamydien-Symptome aufweisen, sollten sich am besten vor einer geplanten Schwangerschaft untersuchen lassen.
Können Chlamydien auch zu einer männlichen Unfruchtbarkeit führen?
Nicht nur die weibliche Fruchtbarkeit kann unter einer Chlamydien-Infektion leiden. Auch die männliche Fertilität kann sich durch eine Erkrankung reduzieren. Es wird vermutet, dass eine unentdeckte Infektion die Spermienqualität verschlechtert. Weiterhin kann es zu Entzündungen der Nebenhoden oder der Prostata sowie einer Harnröhrenverengerung kommen, was die Fortpflanzungsfähigkeit eines Mannes reduzieren kann. Um die männliche Zeugungsfähigkeit bestmöglich zu erhalten, sollten sich Männer, die Symptome wie eine Schwellung der Hoden, Schmerzen beim Wasserlassen oder Ausfluss aus dem Penis beobachten, umgehend ärztlichen Rat holen.
Wie lässt sich eine Chlamydien-Infektion behandeln?
Die Einnahme von Antibiotika sorgt dafür, dass eine Chlamydien-Infektion binnen weniger Wochen verschwindet. Im Rahmen der Therapie müssen sich unbedingt auch die Sexualpartner der Betroffenen behandeln lassen. Besser ist es jedoch, sich gar nicht erst mit der Krankheit anzustecken. Generell spielt eine umfangreiche Prävention von sexuellen Krankheiten eine wichtige Rolle. Es ist zwar nicht möglich, sich komplett vor einer Chlamydien-Infektion zu schützen, jedoch können sexuell aktive Personen das Risiko einer Ansteckung drastisch mindern. Beispielsweise sinkt das Ansteckungsrisiko durch die Verwendung von Kondomen. Auch beim Oralsex sollte der Kontakt mit infizierten Schleimhäuten vermieden werden. Weiterhin ist eine Früherkennung wichtig. Chlamydien lassen sich mit einem Urintest oder einem Abstrich beim Arzt nachweisen. Mittlerweile sind auch Heimtests verfügbar, jedoch liefern diese nicht immer ein zuverlässiges Ergebnis. In Deutschland können sich junge, sexuell aktive Frauen bis zu ihrem 25. Lebensjahr kostenlos auf Chlamydien testen lassen. Weitere Informationen zu dem Chlamydien-Screening erhalten Sie bei Ihrem Frauenarzt.
Können Paare nach einer Chlamydien-Infektion dennoch schwanger werden?
Vor allem bei Frauen zählt eine Chlamydien-Infektion zu den häufigsten Ursachen einer Unfruchtbarkeit. Wie bereits erwähnt, ist es ausschlaggebend, dass eine Erkrankung möglichst zeitnah diagnostiziert und behandelt wird, um keine dauerhaften Fruchtbarkeitsprobleme zu verursachen. Jedoch führt nicht jeder Krankheitsverlauf zu Fruchtbarkeitsproblemen oder gar einer Unfruchtbarkeit. Zum Beispiel können sich Patientinnen mit verklebten Eileitern einem operativen Eingriff unterziehen, um diese wieder öffnen zu lassen, was die Chancen auf eine natürliche Empfängnis erhöht. Bei Männern, die aufgrund einer Infektion an einer geminderten Spermienqualität leiden, besteht die Möglichkeit, den Samen im Labor aufzubereiten und anschließend im Rahmen einer künstlichen Befruchtung zu verwenden.
Schwangerschaft trotz eingeschränkter Fruchtbarkeit
Selbst wenn Chlamydien zu einer Unfruchtbarkeit führen und die Folgen der Krankheit irreversibel sind, muss dies nicht das Aus der Familienplanung bedeuten. In unseren IVI-Kliniken bieten wir ein breites Spektrum an hochmodernen Kinderwunschbehandlungen an, die Patienten mit eingeschränkter Fertilität zum Wunschkind verhelfen. In einem ersten Schritt finden unsere Spezialisten heraus, an welchem Fruchtbarkeitsproblem Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin leiden. All unsere Kinderwunschbehandlungen sind individuell auf unsere Patienten abgestimmt. Zum Beispiel bietet sich eine In-vitro-Fertilisation (IVF) bei einer schlechten Spermienqualität oder Eileitern mit eingeschränkter Funktionalität an. Bei dieser medizinisch assistierten Reproduktion werden die weibliche Eizelle und männliche Samenzelle im Labor vereint. Nach einer Kultivierungszeit von einigen Tagen wird der beste Embryo in die Gebärmutter der Patientin übertragen. Sollte bei der Frau eine Fruchtbarkeitsstörung vorliegen, welche die Produktion oder das Weiterleiten der Eizelle stört, könnte auch eine Eizellspende in Frage kommen.
Ja, im schlimmsten Fall können Chlamydien zur Unfruchtbarkeit führen. Daher sind Früherkennung und eine zeitnahe Behandlung der Infektion unheimlich wichtig. Denn nur so können eventuelle langfristige Fruchtbarkeitsprobleme vermieden werden. Bei Symptomen wie ungewöhnlichem Ausfluss, Schmerzen beim Toilettengang oder Sex sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen. Eine Chlamydien-Infektion kann zwar mit Antibiotika behandelt werden, aber im Idealfall sollte man sich gar nicht erst mit der sexuell übertragbaren Krankheit infizieren. Wenn Sie oder Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin unfruchtbar sind, sollten Sie sich an unsere Spezialisten in den IVI-Kinderwunschkliniken wenden. Mithilfe unserer hochmodernen medizinisch assistierten Reproduktionsmethoden sind bereits zahlreiche Paare schwanger geworden. Über unsere Website können Sie ganz einfach und unverbindlich ein erstes Beratungsgespräch vereinbaren. Ganz gleich, ob Sie aufgrund einer sexuell übertragbaren Krankheit oder aus anderen Gründen auf natürlichem Wege nicht schwanger werden, beim Fruchtbarkeitsexperten IVI steht Ihr Kinderwunsch an erster Stelle.
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