Ihr Wunschkind will und will nicht kommen. Monate verstreichen, bis Sie den Mut finden, und zu uns ins Kinderwunschzentrum kommen. Nach ausführlichen Gesprächen und fachkundiger Beratung durch unsere Experten, fällt die Entscheidung für eine künstliche Insemination. Eine Technik, bei der aufbereiteter Samen in die Gebärmutter injiziert wird. Nun ist Ihre Geduld gefordert und eine Zeit des Hoffens und Bangens beginnt. Aber es ist auch eine schöne Zeit. Denn jetzt haben Sie die Möglichkeit, sich psychisch und physisch auf Ihr Baby vorzubereiten. Dabei können Sie auch so einiges tun, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Wir, vom Kinderwunschzentrum begleiten Sie auf diesem Weg. Wir möchten, dass Sie sich wohl fühlen und geben Ihnen einige Tipps mit nach Hause. Beispielsweise, wie Ihre Ernährung aussehen sollte, um Ihre Gesundheit und die Ihres Babys nicht zu gefährden. Es gibt Lebensmittel, die während einer Schwangerschaft, insbesondere während einer Fruchtbarkeitsbehandlung, vermieden werden sollten. Sie werden auch „verbotene Lebensmittel“ genannt.
Das klingt zwar etwas dramatisch, aber wenn man sich die Nahrungsmittel anschaut, die künftig tabu sind, versteht jede werdende Mutter schnell, warum das so ist. Grundsätzlich ist eine gesunde Ernährung empfehlenswert: Ausgewogen, vollwertig, viel Obst und Gemüse. Dies gilt im Übrigen auch für den Partner, denn eine gesunde Ernährung hat erheblichen Einfluss auf die Qualität der Spermien. Je besser die Qualität, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Insemination erfolgreich ist und das Wunschbaby nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Nicht nur Alkohol ist tabu
Zu den verbotenen Lebensmitteln gehören in erster Linie Alkohol (und selbstverständlich auch Drogen), Zigaretten, Tee, Kaffee, Cola und Energydrinks. Wobei es sich hier um Genussmittel handelt. Dass alkoholische Getränke zu Entwicklungsstörungen beim Embryo führen können, ist schon lange bekannt. Das gilt ebenso für Zigaretten und Drogen. Koffein in Cola und Kaffee hat negative Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und Empfängnis. Übermäßige Mengen werden sogar für Fehlgeburten verantwortlich gemacht. Für alle, die sich bei Süßem nicht zurückhalten können: Auch in Kakao und Schokolade ist Koffein enthalten. Bei einem anderen Komplex, der häufig übersehen wird, sollten Sie hellhörig werden: Es geht um Allergien. Falls Sie, Ihr Partner oder gar beide unter Allergien leiden, ist das Risiko nicht unerheblich, dass das Kind eine allergische Veranlagung mitbekommt. Daher sollten Sie alle Lebensmittel meiden, die eine Allergie verursachen. Eine der häufigsten Allergieauslöser ist die Erdnuss, die in vielen Lebensmitteln enthalten ist, wenn auch nur in Spuren. Hier ist vermehrte Wachsamkeit angeraten. Falls Sie unsicher sind, können Sie gerne unsere Experten im Kinderwunschzentrum um Rat fragen.
Vorsicht vor rohem Fleisch
Schwere Schäden, von Missbildungen bis Hirnschäden, kann eine Toxoplasmose verursachen. Auch Fehlgeburten sind keine Seltenheit. Da die Erreger in rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch lauern, ist der Verzehr unbedingt zu vermeiden. Vor allem Schafe, Ziegen, Wild, Geflügel und Schweine gelten als Träger von Toxoplasmazysten. Dieses Fleisch muss unbedingt entweder bei –21 °C tiefgefroren werden oder bei mindestens 50 °C für mindestens 20 Minuten erhitzt werden. Wenn es soweit ist, erkennen Sie es daran, dass sich die Fleischfarbe von Rot auf Grau verändert. Nur dann werden die Erreger abgetötet. Auch Roherzeugnisse wie Mett, Tatar und Rohwurst sind zu vermeiden. Einen ausführlichen Ratgeber gibt es dazu vom Robert-Koch-Institut in Berlin.
Camembert und Co.
Eine weitere Gefahr steckt im Bakterium Listeria monocytogenes, das die Listeriose auslöst. Sie kann zu Fehl-, Früh- und Totgeburten führen. Die Bakterien befinden sich hauptsächlich in Rohmilch und Rohmilchprodukten. Verzehrfähig sind diese erst, wenn sie mindestens zwei Minuten lang bei 70 °C erhitzt werden. Weichkäse wie Camembert, Feta, Edelpilzkäse, Rohmilchmozzarella oder Brie können ebenfalls Überträger sein. Falls das Ihr Lieblingskäse ist und Sie nicht verzichten möchten, dann unbedingt die Rinde abschneiden, wo sich die Erreger hauptsächlich befinden. In Folie abgepackte Wurst, kalt geräucherter Fisch (Bratbückling, Räucherlachs, Salzmakrele) und vor allem roher Fisch und Erzeugnisse wie Sushi und Sashimi, ebenso Meeresfrüchte wie Austern, können diese Keime übertragen. Grundsätzlich ist Fisch zwar gesund, allerdings darf man den Quecksilbergehalt nicht unterschätzen, der in hohen Mengen der Nervenentwicklung des Babys schadet. Marlin, Schwertfisch und Hai gelten als besonders belastet. Auch wenn es bisher für Sie zu einem Stadtbummel dazu gehörte, gehen Sie an Würstchenbuden und Delikatessläden besser vorbei, denn Sie wissen nicht, was in den offenen Salaten, Sandwiches und Würstchen an Keimen enthalten ist.
Zuviel Vitamin A ist gefährlich
Vitamine und Mineralstoffe sind grundsätzlich gesund und wichtig während einer Fruchtbarkeitsbehandlung. Vor allem die Vitamine C und E, der B-Komplex, Betacarotin, Zink und Selen, Jod und Folsäure sind von großer Bedeutung. Insbesondere, da sie positive Auswirkungen auf die Reifung von Samen- und Eizellen haben. Bei Vitamin A sollten Sie allerdings Vorsicht walten lassen. Durch eine Überversorgung können Wachstumsstörungen, Leberschäden und Missbildungen beim Kind auftreten. Es ist daher ratsam, während dieser Zeit Lebertran, Leber und Leberwurst vom Speiseplan zu verbannen, da alle drei große Mengen an Vitamin A enthalten. Und noch ein wichtiger Hinweis zu den Vitaminen: Auch wenn es bequem erscheint, nehmen Sie keine künstlichen Vitamine zu sich, sondern decken Sie Ihren Vitaminbedarf lieber mit frischem Obst, Gemüse und Salaten. Lediglich die Folsäure macht eine Ausnahme. Hier kann ein Mangel bei Ihrem Kind zu Spina bifida führen, einem offenen Rückenmark. Hier sind nicht nur folsäurehaltige Lebensmittel wie Spinat, Grünkohl und Vollkorn ratsam, sondern auch ein zusätzliches Präparat.
Der Weichmacher BPA, Östrogen und Soja
Besonders gefährdet sind Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, durch den Weichmacher Bisphenol A (BPA), der die Chancen auf eine Schwangerschaft senkt. Der Hormonhaushalt kann durch diesen Stoff aus der Balance geraten, es kommt häufiger zu Fehlgeburten. Der Grund dafür: BPA imitiert das Hormon Östrogen und dockt im Körper an den entsprechenden Rezeptoren an. Der Körper fällt auf das falsche Östrogen herein. Dadurch kann das echte Hormon nicht mehr andocken, seine Wirkung geht ins Leere. Dass diese Gefahr unterschätzt wird ist verständlich, denn BPA ist kein Lebensmittel. Da jedoch viele Nahrungsmittel in Kunststoffe verpackt sind, wie etwa Konservendosen und Wasserflaschen, wird diese Gefahr ganz real. Auch in Kunststoffbechern und Plastikgeschirr ist BPA zu finden. In Studien an der Harvard Universität in Boston haben Wissenschaftler herausgefunden, dass der Verzehr von Sojaprodukten der BPA-Gefahr entgegenwirkt. Damit steigen die Chancen einer Schwangerschaft während einer Fruchtbarkeitsbehandlung wieder, trotz BPA. Besser ist es dennoch, wenn Sie versuchen, auf Lebensmittel, die in Kunststoffen verpackt sind, zu verzichten.
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