Frauen unterziehen sich regelmäßig dem sogenannten PAP-Test bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung ihres Gynäkologen. Bei diesem werden einzelne, oberflächliche Zellen des Muttermunds und des Gebärmutterhalskanals auf Veränderungen untersucht. Hierbei wird kontrolliert, ob eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) vorliegt.
Verschiedene Typen des HP-Virus
Es gibt etwa 40 Typen dieses Virus, die über Genitalkontakt übertragen werden. Damit sind sie die am häufigsten sexuell übertragenen Viren der Welt. Rund 80% aller Menschen, die sexuell aktiv sind, machen einmal in ihrem Leben eine HPV-Infektion durch. Bei etwa 90% der Frauen heilt diese ohne Folgen. Einige HP-Viren-Typen werden jedoch mit der Entwicklung von bösartigen Tumorvorstadien, sowohl bei der Frau als auch beim Mann, in Verbindung gebracht. Die verschiedenen Virentypen lassen sich in Hoch- und Niedrigrisiko-Typen unterscheiden. Es sind die Hochrisiko-Typen, die mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen.
Infektion und Krebserkrankungen bei der Frau und dem Mann
In 70% der Fälle von Gebärmutterhalskrebs, der zweithäufigsten Krebserkrankung bei Frauen, werden Humane Papillomaviren verantwortlich gemacht. Die Zunahme dieser Erkrankung, und zwar weltweit beobachtet, geht auch einher mit einer Zunahme des Humanen Papillomavirus.
Auch beim Mann sind HP-Viren verbreitet. Da es für Männer keinen entsprechenden HPV-Früherkennungstest gibt, ist es schwierig abzuschätzen, wie viele Männer von den Viren infiziert sind. Sichtbare Symptome von Niedrigrisiko-Typen sind, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, harmlose und behandelbare Genitalwarzen. Im Fall von Hochrisiko-Typen werden HP-Viren mit Penis- oder Anuskrebs in Zusammenhang gebracht. Einige Studien deuten zudem darauf hin, dass die Ansteckung mit dem Papillomavirus zu einer spürbaren Verminderung der Samenqualität führen kann. Sollte im konkreten Fall ein Zusammenhang von Unfruchtbarkeit und HPV-Infektion festgestellt werden, bietet IVI als Kinderwunschzentrum eine Bandbreite an Möglichkeiten, um gesunde Samenzellen aufzuspüren und auszuwählen.
Zu den Risikofaktoren für eine Ansteckung gehören u.a. das Alter der ersten sexuellen Beziehung, die Anzahl wechselnder Geschlechtspartner sowie Rauchen.
Behandlungsmöglichkeiten bei krebsartigen Veränderungen
Der jährliche Test auf HP-Viren bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung ermöglicht es, krebsartige Veränderungen am Gebärmutterhals rechtzeitig zu erkennen und eine Behandlung, bei der gute Aussichten auf dauerhafte Heilung bestehen, durchzuführen: eine Konisation.
Wie der Name bereits andeutet, wird ein kegelförmiges Gewebestück aus dem Muttermund, dem unteren Teil des Gebärmutterhalses, geschnitten. Dieser Eingriff kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.
Es handelt es sich um eine relativ kleine und komplikationsarme Operation. Bestehen bei der betroffenen Frau Kinderwunsch und Pläne zur Gründung einer Familie, kann der Arzt einen eher flacheren Kegel aus dem Gebärmutterhals herausschneiden. Oft wird die Gebärmutterschleimhaut auch ausgeschabt, um Ausdehnungen der Veränderungen auszuschließen. Die Konisation gilt als sicherste Methode einer Gewebeentnahme in diesem Körperbereich. Bei frühzeitiger Erkennung ist diese Technik häufig zur vollständigen Heilung ausreichend.
Schutz vor dem Papilloma-Virus
Die Impfung gegen die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18, die für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht werden, wird zusätzlich zu den regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen unbedingt empfohlen. Sie kann operativen Eingriffen vorbeugen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung bei Mädchen noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr (9-14 Jahre). Auch die Impfung von Jungen im geschlechtsfähigen Alter kann helfen, die Verbreitung von Gebärmutterkrebs zu hemmen und der Entstehung der Feigwarzen durch Niedrigrisiko-Typen entgegenwirken. Die Nutzung von Kondomen, insbesondere bei wechselnden Geschlechtspartnern, sollte nicht nur zum Schutz von Papilloma-Viren, sondern auch vor anderen Geschlechtskrankheiten, ein gewähltes Mittel sein.
Hat eine HPV-Infektion oder eine Konisation Einfluss auf den Kinderwunsch?
Wie bei jeder Operation birgt auch die Konisation ein gewisses Risiko für Blutungen, Wundheilungsstörungen und Verletzungen. In seltenen Fällen leiden Frauen danach an einer Sterilität aufgrund eines vernarbten oder verklebten Gebärmutterhalses. Auch hier kann die Reproduktionsmedizin bei der Einpflanzung des Embryos helfen.
Es besteht ein erhöhtes Risiko von Frühgeburten, Kaiserschnitt oder einem geringen Geburtsgewicht des Babys, vor allem, wenn ein großes Stück Zervixgewebe entfernt wurde. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Kinderwunsch vor dem Eingriff zu besprechen und die durchgeführte Konisation während der Schwangerschaft zu berücksichtigen. Dein Frauenarzt oder der Kinderwunscharzt sowie die Hebamme sollten davon in Kenntnis gesetzt werden, dass der Eingriff bei dir durchgeführt wurde, um den veränderten Gebärmutterhals unter Kontrolle zu halten.
Weder die atypische Beschaffenheit von Zellen (man spricht von einer Dysplasie) noch ihre Behandlung durch eine Konisation beeinträchtigen die Fähigkeit, schwanger zu werden. Da die Eierstöcke vom operativen Eingriff nicht betroffen sind, sieht sich auch die Eizellqualität nicht dadurch negativ beeinflusst. Auch die Gefahr einer Übertragung auf den Embryo oder den Fötus ist gering. Ein mögliches Problem könnte sein, dass die Einpflanzung des Embryos durch eine vorliegende Verletzung erschwert wird. Jedoch ist dieses Risiko ebenfalls sehr niedrig, denn das Gewebe wird am Muttermund (im Gebärmutterhals) entnommen, die Embryos siedeln sich jedoch tiefer in der Gebärmutter an.
Neben dem Risiko einer Frühgeburt aufgrund des durch die Konisation verkürzten Gebärmutterhalses, besteht eine gewisse Gefahr der Vernarbung in diesem Bereich. In seltenen Fällen kann diese verhindern, dass Spermien in das Innere des Uterus gelangen. Tritt dieser Fall ein, stehen auch hier Techniken der Kinderwunschbehandlung zur Verfügung, um das Zusammentreffen von Ei- und Samenzelle zur Befruchtung erfolgreich auf alternative Weise herbeizuführen.
3 Kommentare
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte ich um eine gezielte Information bitten. Ich würde gerne wissen, ob ihm Rahmen der umstrittenen HPV Impfung mit dem Impfstoff Gardisol 9 folgeschwere Nachwirkungen bei Mädchen, die im Alter von 14 Jahren (Anfang des 14. Lebensjahres) mit dem oben genannten Impfstoff geimpft wurden, eine Beeinträchtigung hinsichtlich des späteren Kinderwunsches gibt.
Ich würde gerne wissen, ob und wieviele Mädchen, die im Alter von 14 Jahren gegen HPV geimpft wurden, zum heutigen Zeitpunkt 2019 ein Kind austragen konnten.
Gibt es Untersuchungen bzw. Statistiken, die die Anzahl gegen gegen HPV geimpfter Mädchen, die heute auf natürlichem Wege Mutter geworden sind?
Für eine Beantwortung meiner Frage wäre ich Ihnen sehr dankbar!
Liebe Frau Heier,
am Besten rufen Sie uns kostenlos an 08007238837 oder füllen Sie das folgende Formular und wir werden Sie anrufen, damit wir Ihre konkrete Fragen beantworten können.
Hallo Beate , ich bin durch Recherchen auf die Seite gekommen .
Ich kann Ihnen sagen das ich als 14 jährige die hpv Impfung bekommen habe … Mein Mann und ich stecken mitten in einer Kinderwunsch Behandlung … Ich bin gerade 30 geworden und meine Eizellen Reserve ist wie bei einer fast 40 jährigen …. Durch eine punKTION kam heraus das meine Follikel leer waren und es keine Eizellen (nicht reif wurden trotz erhöhter Stimulation )gab …. Ich hoffe und bete das all dieses nicht von dem Impfstoff kommt aber so langsam passen diese puzzel teile zusammen ….um ihre Frage zu beantworten NEIN ich kann nicht auf natürlichem wege schwanger werden !!!!