Wussten Sie, dass es bei rund zwei Prozent aller Schwangerschaften zu einer Eileiterschwangerschaft kommt? Eine solche ektope Schwangerschaft (wenn sich die Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle einnistet) kann fast völlig ohne Beschwerden verlaufen und vom weiblichen Körper rasch wieder abgebaut werden, aber in anderen Fällen auch zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Doch wie kann man eine ektopische bemerken? In diesem Artikel erklären wir Ihnen die häufigsten Eileiterschwangerschaft-Symptome und verraten Ihnen, bei welchen Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft man nicht zögern sollte, sich medizinischen Rat zu holen. Außerdem erfahren Sie, welche Ursachen eine Tubenschwangerschaft haben kann und welche Möglichkeiten Frauen haben, nach einer Eileiterschwangerschaft wieder ganz normal schwanger zu werden. Dank medizinisch assistierter Reproduktionsmethoden können sich auch Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen ihren Kinderwunsch erfüllen.
Was ist eine Eileiterschwangerschaft?
Eine Eileiterschwangerschaft ist eine Fehleinnistung, bei welcher sich die befruchtete Eizelle nicht wie gewöhnlich in der Gebärmutter, sondern ausserhalb, z.B. im Eileiter ansiedelt. Je nachdem, wo sich die Eizelle im Eileiter einnistet, kann die Krankheit fast beschwerdefrei bis zu lebensbedrohlich verlaufen. Aufgrund des Sauerstoff- und Nährstoffmangels im Eileiter gehen viele Schwangerschaften rasch vorbei, wobei die Patientin nicht einmal bemerkt, dass sie eine Eileiterschwangerschaft hatte. Manchmal kann sich diese jedoch relativ weit entwickeln und zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Die Symptome der Eileiterschwangerschaft reichen von normalen Schwangerschaftsanzeichen bis zu ernsthaften Schmerzen, die wir im nächsten Abschnitt ausführlicher erklären.
Was sind typische Eileiterschwangerschaft-Symptome?
Oftmals treten bei einer Eileiterschwangerschaft bekannte Schwangerschaftsanzeichen wie das Ausbleiben der Monatsblutung, ein Spannungsgefühl in den Brüsten, Harndrang und eine morgendliche Übelkeit auf. Zwischen der sechsten und neunten Schwangerschaftswoche machen sich dann jedoch die typischen Eileiterschwangerschaft-Symptome bemerkbar. Viele Patientinnen haben Bauchschmerzen. Zu den weiteren Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft zählt ein manchmal nur einseitiger Unterleibsschmerz, der sich auf der Seite des betroffenen Eileiters befindet und durch Blutungen im Bauchraum verursacht wird. Nicht selten reagiert der weibliche Körper bereits bei leichter Berührung mit Abwehrspannungen. Die Schmerzen können zudem in die Schulter ausstrahlen. Wenn Sie eine Tubenschwangerschaft bei sich vermuten, sollten Sie umgehend Ihren Frauenarzt kontaktieren, um gesundheitliche Schäden weitestgehend zu vermeiden.
Was sind mögliche Ursachen einer Eileiterschwangerschaft?
Mehr als die Hälfte aller Eileiterschwangerschaften entstehen durch eine Störung im Eizellentransport. Diese Störung kann sowohl anatomische als auch funktionelle Ursachen haben. Wenn der normale Transport durch ein physisches Hindernis verhindert wird, liegt ein anatomisches Problem vor. Dies können unter anderem verklebte oder abgeknickte Eileiter, Verengungen des Eileiters durch Infektionen oder Verwachsungen, Höhlen in der Eileiterwand oder Polypen innerhalb des Eileiters sein. Zu den häufigsten funktionellen Störungen zählt vor allem eine Einschränkung der Peristaltik des Eileiters. . Außerdem erhöhen gewisse Faktoren wie eine vorherige Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter, ein operativer Eingriff im Unterleib, durch Bakterien oder die Spirale verursachte Entzündungen und Fruchtbarkeitsstörungen das Risiko einer Eileiterschwangerschaft.
Wie kann eine Eileiterschwangerschaft behandelt werden?
Die zuverlässigste Behandlung einer Eileiterschwangerschaft ist ein operativer Eingriff. Keine Sorge, es muss dabei nicht immer automatisch der komplette Eileiter entfernt werden. Je früher die Diagnose Eileiterschwangerschaft gestellt wird, desto besser sind die Chancen, dass der betroffene Eileiter erhalten werden kann. Im Rahmen einer Operation öffnen die Mediziner den Eileiter und entfernen das Schwangerschaftsgewebe. In fünf bis fünfzehn Prozent aller Fälle verleibt allerdings verirrtes Gewebe im Eileiter, sodass ein weiterer Eingriff oder eine medikamentöse Therapie erforderlich ist. Sollte der Eileiterteil, der die ektope Schwangerschaft enthält, nicht erhalten werden können, wird dieser vom Arzt entfernt – es kann im Anschluss versucht werden, die Tube erneut herzustellen. Wenn die Schwangerschaft im Eileiter bereits fortgeschritten und mitunter lebensbedrohlich für die Patientin ist oder diese keinen (weiteren) Kinderwunsch hat, wird der komplette Eileiter entfernt. In seltenen Fällen wird auch eine Entfernung des Eierstocks durchgeführt. Je nach Lage und Entwicklung der ektopen Schwangerschaft kann auch eine medikamentöse Therapie durchgeführt werdenund die Operation
Probleme mit den Eileitern und trotzdem schwanger werden
Mediziner raten dazu, dass Frauen nach einer Tubenschwangerschaft drei bis sechs Monate warten, bis sie erneut schwanger werden.
Schlagen mehrere IVF-Versuche fehl, wird eine intrazytoplasmatische Spermien-Mikroinjektion (ICSI) empfohlen. Bei dieser Behandlung wird eine weibliche Eizelle im Labor mit einer männlichen Samenzelle befruchtet, indem das Spermium direkt in die Eizelle injiziert wird. Die Methode fördert die Befruchtung auf bestmögliche Weise. Die Embryonen werden jeden Tag untersucht, bis sie ausreichend kultiviert wurden. Im Anschluss wird der beste Embryo in die Gebärmutter der Patientin eingesetzt. Patientinnen, bei denen Eileiter sowie Eierstock entfernt werden mussten und daher keine eigenen Eizellen mehr verfügbar haben, können dank einer Eizellspende dennoch Mutter werden.
Sie vermuten bei sich Eileiterschwangerschaft-Symptome? Dann sollten Sie sich schnellstmöglich an Ihren Gynäkologen oder einen Notarzt wenden. Selbst, wenn sich die Diagnose „ektope Schwangerschaft im Eileiter“ bestätigen sollte, müssen Sie eine erneute Schwangerschaft nicht sofort abschreiben. Viele Frauen werden nach einer Wartezeit erneut schwanger und können ihr Kind auf normalem Wege austragen. Sollten bei Ihnen oder Ihrem Partner jedoch Erkrankungen der Geschlechtsorgane oder eine Fruchtbarkeitsstörung festgestellt werden, haben Sie beim Kinderwunschexperten IVI diverse Möglichkeiten, dennoch Eltern zu werden. Vereinbaren Sie eine Online-Sprechstunde und lassen Sie sich von unseren Spezialisten fachkundig rund ums Thema Reproduktionsmedizin beraten.
Kommentare sind geschlossen.