Eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) kann im schlimmsten Fall zu einer Krebserkrankung führen. Nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen riskieren, sich bei sexuellen Kontakten mit dem Virus anzustecken. Eine HPV-Impfung bietet Schutz vor bestimmten HPV-Typen und gehört damit zur empfohlenen Krebsvorsorge. Weltweit wurden bereits mehr als 270 Millionen HPV-Impfdosen verimpft. Doch wie sieht es mit möglichen Nachteilen einer HPV-Impfung aus? Führt eine HPV-Impfung zu Nebenwirkungen wie Unfruchtbarkeit? In diesem Beitrag widmen wir uns den Fruchtbarkeitsnebenwirkungen der Impfung.
Was ist eine HPV-Impfung?
Bestimmte Humane Papillomviren (HPV) können Auslöser für gewisse Arten von Krebs sein. Die aktuell verfügbaren HPV-Impfstoffe schützen vor einer Infektion mit HPV 16 und HPV 18, zwei der häufigsten Hochrisikotypen des Virus. Der Neunfach-Impfstoff schützt vor den HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie vor Genitalwarzen, die durch die Typen 6 und 11 verursacht werden. Die ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts empfiehlt eine HPV-Impfung für alle Jungen und Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren. Im Idealfall sollten Jugendliche geimpft werden, bevor sie sexuell aktiv sind – spätestens jedoch bis zum 18. Lebensjahr. In Deutschland sind aktuell zwei HPV-Impfstoffe zugelassen: der bivalente HPV-Impfstoff Cervarix® und der neunvalente Impfstoff Gardasil®9. Bei Neun- bis 14-Jährigen werden zwei Impfdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten empfohlen. Bei Geimpften ab 15 Jahren wird zu drei Impfungen innerhalb von sechs Monaten geraten. Eine spätere Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.
Die Vorteile einer HPV-Impfung
Mit einer HPV-Impfung kann von HPV verursachten Krebserkrankungen vorgebeugt werden. Damit ist sie ein wichtiger Teil der Krebsprävention. Bei Mädchen senkt die Impfung das Risiko von Krebsvorstufen im Gebärmutterhals, an der Vulva und Vagina. Jungen werden durch die Impfung vor Veränderungen der Haut- sowie Schleimhaut am Darmausgang und im Mundbereich geschützt. Ein weiterer Vorteil der HPV-Impfung ist, dass sie auch nach den ersten sexuellen Erfahrungen bzw. dem ersten Geschlechtsverkehr und sogar nach einer HPV-Infektion noch Impfschutz für die anderen im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen bietet und damit Krebs vorbeugen kann. Bei einem ausreichenden Impfschutz könnten in Deutschland mithilfe von HPV-Impfungen pro Jahr etwa 6.250 Krebserkrankungen bei Frauen und rund 1.600 Krebserkrankungen bei Männern verhindert werden.
Mögliche Nebenwirkungen einer HPV-Impfung
Direkt nach dem Impfen kann es, wie bei anderen Impfungen, zu einer leichten Schwellung, Rötung oder Schmerzen rund um die Einstichstelle kommen. Außerdem können in vereinzelten Fällen direkt nach dem Impfen Kreislaufprobleme wie etwa ein Schwindelgefühl auftreten. Aus diesem Grund werden die HPV-Impfstoffe stets im Sitzen oder Liegen verabreicht. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass eine HPV-Impfung keine schweren Nebenwirkungen mit sich bringt, welche die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen könnten. Die leichten Nebenwirkungen direkt nach der Impfung verschwinden in kürzester Zeit von allein und sind komplett reversibel. Wie bei jeder Impfung kann es in extrem seltenen Fällen zu einer allergischen Reaktion auf den Impfstoff kommen. Dieses Risiko liegt bei rund 1,7 Fällen pro 1 Million Impfungen.
HPV-Impfung: Gehört Unfruchtbarkeit zu den Nebenwirkungen?
Immer wieder taucht im öffentlichen Diskurs die Frage auf, ob zu den Nebenwirkungen der HPV-Impfung auch eine Unfruchtbarkeit gehört. Eine amerikanische Vereinigung von Kinderärzten warnt davor, dass der Impfstoff Gardasil® mit einer Eierstockinsuffizienz bei Frauen zusammenhängen könnte. Die Organisation weist darauf hin, dass langfristige Nebenwirkungen, die nicht innerhalb von 14 Tagen nach der HPV-Impfung auftreten, bislang nicht untersucht wurden. Da viele Mädchen hormonell verhüten, sei es schwer nachzuweisen, dass eine diagnostizierte Eierstockinsuffizienz auch tatsächlich durch die HPV-Impfung verursacht wurde. Jedoch gibt es bis dato noch keine ausreichenden Forschungsergebnisse, um definitiv zu sagen, dass eine HPV-Impfung zu einer Unfruchtbarkeit bei Frauen führen kann. Es sind wissenschaftliche Studien geplant, die sich dem Zusammenhang von HPV-Impfung und weiblicher Unfruchtbarkeit widmen. Für weitere Informationen über diese Krebsprävention sollten Sie sich direkt an Ihren Frauenarzt wenden.
Was tun bei eingeschränkter Fruchtbarkeit?
Ganz gleich aus welchen Gründen Sie und Ihr Partner Probleme haben, auf natürlichem Wege ein Kind zu zeugen, die Fruchtbarkeitsexperten in unseren IVI-Kliniken stehen Ihnen zur Seite. Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen und Männern können neben Krebserkrankungen noch viele weitere Ursachen haben. Frauen haben oftmals aus folgenden Gründen eine eingeschränkte Fruchtbarkeit: Funktions- und Hormonstörungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO), Endometriose, verklebte oder verwachsene Eileiter, Myome in der Gebärmutter und wiederholte Fehlgeburten. Bei Männern können unter anderem ein Hodenhochstand zu einer Störung der Samenzellbildung, Rauchen zu befruchtungsunfähigen Spermien und verschlossene Samenleiter zu einem beeinflussten Spermientransport führen. Sie vermuten bei sich oder Ihrem Partner eine Fruchtbarkeitsstörung? Dann sollten Sie sich an Ihrem Arzt oder die Spezialisten in unseren IVI-Kliniken wenden und sich einer gründlichen Untersuchung unterziehen, um die Ursachen für Ihre Fertilitätsprobleme zu finden.
Trotz Fruchtbarkeitsproblemen zum Wunschkind
Sie leiden an einer Eierstockinsuffizienz oder einer anderen Fruchtbarkeitsstörung? Unsere hochmodernen Kinderwunschbehandlungen verhelfen Paaren mit eingeschränkter Fruchtbarkeit zum Wunschkind. Sollten Sie beispielsweise keine eigenen Eizellen produzieren, könnte bei Ihnen eine Eizellspende in Frage kommen. Dank einer Eizellspende können Frauen, die selbst keine Eizellreserven (mehr) haben, dennoch ein Kind austragen. Alle Spenderinnen werden von unserem Team gründlich auserwählt und müssen sich diversen medizinischen sowie psychologischen Untersuchungen unterziehen. Zudem führen unsere Experten diverse Tests durch, um sicherzugehen, dass keine übertragbaren Krankheiten in den Eizellspenden vorhanden sind. Die Technologie Perfect Match 360° sorgt dafür, dass jede Patientin eine Eizelle von einer Spenderin erhält, die hinsichtlich phänotypischer Merkmale, Gesichtsähnlichkeit und genetischer Kompatibilität am besten zu ihr passt. Die am besten geeignete Eizelle wird im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation (IVF) mit den Samenzellen des Partners befruchtet und der Patientin im Anschluss in die Gebärmutter eingesetzt.
Mögliche Nebenwirkungen der HPV-Impfung wie etwa Unfruchtbarkeit sind nach wie vor umstritten. Künftige Studien werden klären, ob eine HPV-Impfung tatsächlich zu einer Eierstockinsuffizienz führt und damit langfristige Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Laut der ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts sollten Mädchen und Jungen im Alter zwischen neun und 14 Jahren gegen HPV geimpft werden, um Krebserkrankungen im späteren Lebensverlauf vorzubeugen. Sollten Sie – aus welchen Gründen auch immer – an einer Eierstockinsuffizienz oder einem anderen Fruchtbarkeitsproblem leiden, so wenden Sie sich an die Spezialisten in unseren europaweiten Kinderwunschkliniken. Unsere hochmodernen medizinisch assistierten Reproduktionsmethoden haben bereits zahlreichen Paaren und alleinstehenden Frauen zum Wunschkind verholfen.
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