Die Gebärmutter gehört zu den weiblichen Geschlechtsorganen und ist während einer Schwangerschaft dafür zuständig, dem ungeborenen Kind einen sicheren Lebensraum zu bieten und es mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Jede Frau sollte sich mit den Funktionen des Uterus auskennen, um besser zu verstehen, wie der weibliche Körper funktioniert und wie eine Schwangerschaft abläuft.
In diesem Blogbeitrag gehen wir nach einer kurzen Vorstellung des inneren Sexualorgans auf mögliche Probleme und Krankheiten der Gebärmutter ein. Wie entwickelt sich Gebärmutterhalskrebs und wann wird eine Gebärmutterentfernung durchgeführt? Zudem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie trotz einer Gebärmuttererkrankung Mutter werden können. Wenn Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen eine Erkrankung im Bereich der Gebärmutter vorliegt, sollten Sie sich an einen Gynäkologen wenden und von einer Selbstdiagnose Abstand nehmen.
Was ist die Gebärmutter?
Die Gebärmutter (lateinisch: Uterus) ist ein inneres weibliches Geschlechtsorgan, in welchem eine befruchtete Eizelle zu einem Embryo und dann zu einem Fötus heranreift.
Vor Beginn der Pubertät ist die Gebärmutter recht klein, kann sich im Laufe der Jahre mit Schwangerschaften relativ weit ausdehnen und bildet sich nach der Menopause erneut zu einer kleineren Größe zurück. Optisch ähnelt die Gebärmutter einer auf dem Kopf stehenden Birne.
Im Innenraum der Gebärmutterhöhle, welche zum Gebärmutterkörper gehört, befindet sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), welche das Einnisten einer befruchteten Eizelle ermöglicht. Hormonell gesteuert baut sich die Gebärmutterschleimhaut in jedem monatlichen Zyklus auf, um sich auf eine mögliche Einnistung vorzubereiten. Die befruchtete Eizelle (Zygote) setzt an dieser fest, wobei das Endometrium weiterwächst, um den Embryo zu versorgen. Während der Schwangerschaft passen sich die Muskelzellen der mittleren Gebärmutterwand (Myometrium) der Größe des heranwachsenden Kindes und des Mutterkuchens (Plazenta) an. Ebendiese Muskeln ziehen sich bei der Geburt zusammen und sorgen mit den Wehen für eine austreibende Kraft. Findet jedoch keine Befruchtung der weiblichen Eizelle im Eileiter statt, werden Endometrium und Schleimhautgefäße in Form der Menstruation ausgeschieden.
Anatomie der Gebärmutter
Das muskelstarke Hohlorgan besteht aus mehreren Teilen:
- Gebärmutterhals (auch Zervix genannt)
- Gebärmutterkörper
- Gebärmutterfundus
- Gebärmutteristhmus
- Muttermund
Der Uterus ist rund fünf Zentimeter breit und sieben Zentimeter lang und wiegt zwischen dreißig und einhundertzwanzig Gramm – das eigentliche Gewicht hängt unter anderem stark von der Anzahl der bisherigen Schwangerschaften einer Frau ab.
Funktionen der Gebärmutter
Die Hauptfunktion der Gebärmutter besteht darin, den Embryo während seiner Entwicklung und seines Wachstums bis zur Geburt zu beherbergen. Aus diesem Grund gilt die Gebärmutter als lebenswichtiges Organ im weiblichen Fortpflanzungssystem.
In jedem Menstruationszyklus bereitet sich die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Die Gebärmutterschleimhaut, die sie intern auskleidet, verdickt sich, und dort wird sich der Embryo einnisten. Wenn keine Befruchtung erfolgt oder keine Einnistung stattfindet, löst sich die verdickte Schicht der Gebärmutterschleimhaut ab. Dies führt zur Menstruation.
Arten der Gebärmutter
Es gibt verschiedene Arten von Uterus-Anomalien. Hier sind einige der häufigsten, gemäß der Klassifizierung der American Society for Reproductive Medicine:
Uterus unicornis
Ein Uterus uniocornis ist eine verkleinerte Gebärmutter mit nur einem Eileiter, da eines der Endstücke nicht korrekt geformt ist. Obwohl viele Frauen keine Symptome erfahren, birgt diese Art von Gebärmutter ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten oder Schwangerschaftsverlust.
Uterus didelphys
In diesem Fall ist die Gebärmutter in zwei Höhlen unterteilt, als wären es zwei kleine Gebärmütter. Wir sprechen von Bicollis, wenn jede Höhle ihre eigene Vagina hat, und von Unicollis, wenn es nur eine gibt.
Uterus bicornis
Der herzförmige Uterus wird auch als Uterus bicornis bezeichnet, da er einen kleinen Spalt aufweist, der ihn in zwei Teile teilen kann. Daher spricht man von teilweise oder vollständig herzförmigem Uterus.
Uterus septus
Dies ist die häufigste Form und tritt auf, wenn die Gebärmutter eine Art Trennwand hat, die sie teilweise oder vollständig in zwei Teile teilt. Mit dieser Pathologie ist es schwierig, dass eine Schwangerschaft normal verläuft, weshalb sie mit wiederholten Fehlgeburten in Verbindung gebracht wird.
Jede dieser Anomalien hat wiederum verschiedene Varianten. Darüber hinaus gibt es andere, die klassifiziert sind, sowie spezifische und hochkomplexe Krankheitsbilder.
Menstruationszyklus und Veränderungen in der Gebärmutter
Das Endometrium, die innere Schicht, die die Gebärmutter auskleidet, durchläuft zwei Phasen während des Menstruationszyklus:
- Proliferative Phase: Praktisch ab dem ersten Tag des Zyklus beginnt sich das Endometrium zu regenerieren. Dies geschieht zwischen dem 4. und 14. Tag ungefähr, wenn das Gewebe und die Blutgefäße aufgrund hormoneller Sekretion proliferieren.
- Sekretorische Phase: Nach dem Eisprung steigt die Progesteronsekretion, was das Endometrium auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vorbereitet.
Störungen und Krankheiten der Gebärmutter
Die Gebärmutter kann sowohl von gutartigen als auch von bösartigen Erkrankungen betroffen sein. Im Folgenden stellen wir Ihnen häufig auftretende Krankheiten im oder rund um den Uterus vor. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie an einer Erkrankung der Gebärmutter leiden, sollten Sie sich umgehend an Ihren Gynäkologen wenden. Eine ärztliche Diagnose einer Krankheit ist unumgänglich – insbesondere, wenn Sie eine Schwangerschaft planen.
Myome
Myome sind normalerweise gutartige knotige Wucherungen, die alleine oder in größeren Zahlen in der Muskelschicht der Gebärmutter Seltener sind Knoten an der Außenseite des Uterus. In der Regel entwickeln sich die Knoten bei Frauen im Zeitraum zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. Obwohl die gutartigen Tumore nur selten gefährlich sind, können sie je nach Wucherung und Lage zu teilweise starken Schmerzen und Blutungen führen. Frauen können Myome mit Medikamenten behandeln oder sich einer Embolisation, Laparoskopie oder Hysteroskopie unterziehen.
Gebärmuttersenkung
Insbesondere Frauen, die einer anspruchsvollen körperlichen Arbeit nachgehen oder bereits mehrere Kinder bzw. ein schwereres Kind zur Welt gebracht haben, sind vom Risiko einer Gebärmuttersenkung betroffen. Zudem sollte festgehalten werden, dass die Gebärmutter mit zunehmenden Alter automatisch immer weiter sinkt. Sollte eine Frau starke Beschwerden haben, wie beispielsweise Schmerzen beim Husten oder eine teils unkontrollierte Urinabgabe unter anderem beim Lachen, wird eine Operation angesetzt. Sofern jedoch keine Beschwerden bestehen, ist ein Eingriff nicht nötig. Mit Bodenbeckengymnastik können Sie einer Gebärmuttersenkung übrigens vorbeugen.
Unregelmäßige oder starke Menstruationsblutungen (mit Schmerzen)
So schmerzhaft Ihre Regelblutung auch sein mag, oftmals sind dies lediglich Nebenwirkungen des monatlichen Zyklus. Sollten Ihre Schmerzen jedoch anhalten, wird ein Besuch beim Frauenarzt fällig, um etwaige Diagnosen wie Endometriose auszuschließen.
Gebärmutterentzündung
Fast jede Gebärmutterentzündung wird durch Bakterien ausgelöst. Unter anderem können Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Gonokokken zu einer Infektion der Scheide führen, die sich dann auf die Gebärmutter Wenn die bakterielle Infektion auch das Endometrium befällt, kann es zu einer Endometriose kommen.
Gebärmutterhalsentzündung
Entzündet sich der Gebärmutterhals spricht man von einer Zervizitis. Die Symptome hängen wie bei einer Entzündung der Gebärmutter von der verursachenden Erkrankung ab. Zu den gängigsten Anzeichen gehören unregelmäßige Monats-, Zwischen- und Schmierblutungen sowie gelblich-klebriger Ausfluss.
Zyste Gebärmutter
Bei einer Gebärmutterzyste handelt es sich um einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum. Diese kleinen Tumore sind in der Regel gutartig und harmlos, da sie sich in der Fruchtbarkeitsphase des monatlichen Zyklus bilden und anschließend wieder verschwinden. Sollte sich eine Zyste in der Gebärmutter nicht von alleine zurückbilden und diese symptomatisch sein, wird die Zyste durch die Scheide oder im Rahmen einer Bauchspiegelung operativ entfernt.
Humane Papillomviren (HPV)
Der äußere Muttermund mit seinen zwei Gewebearten ist besonders anfällig für Infektionen wie humane Papillomviren, welche wiederum die Bildung von Krebstumoren begünstigen können. Bei den meisten Frauen, die von Gebärmutterhalskrebs betroffen sind, befindet sich der Krebs in diesem Bereich des Gebärmutterhalses.
Gebärmutterhalskrebs
Auch als Zervixkarzinom bezeichnet, tritt Gebärmutterhalskrebs vor allem im empfindlichen Übergangsbereich zwischen den Schleimhäuten des Gebärmutterhalskanals und dem Gebärmutterhals Dieser Form von Krebs geht eine Infektion mit HPV voraus, wobei das eigene Immunsystem die Viren nicht abwehren kann und sich das Gebärmutterhalsgewebe verändert. HPV 16 und 18 sind in circa siebzig Prozent aller Fälle für eine Krebserkrankung verantwortlich. Um bösartige Zellveränderungen schnell genug zu erkennen, sollten Frauen einmal im Jahr einen PAP-Test machen lassen. Je nach Stadium der Erkrankung werden Medikamente verschrieben, eine Konisation oder eine Operation durchgeführt, um die Tumore zu entfernen. Strahlen- und Chemotherapie können ebenfalls verschrieben werden.
Kinderwunsch trotz Gebärmuttererkrankung
Frauen, bei denen die Gebärmutter erkrankt ist oder die aufgrund anderer Ursachen lediglich eine eingeschränkte Fruchtbarkeit haben, erhalten in den IVI-Kliniken eine ausführliche Beratung über die unterschiedlichen Methoden der Reproduktionsmedizin. Fruchtbarkeitsprobleme und Unfruchtbarkeit bei Ihnen oder Ihrem Partner müssen nicht zwangsweise zwischen Ihnen und Ihrem Kinderwunsch stehen. Vertrauen Sie den Experten im Bereich der künstlichen Befruchtung, machen Sie noch heute einen ersten Termin bei IVI ab und kommen Sie Ihrem Wunschkind ein großes Stück näher.
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