24 April 2019

Gebärmutter: das Organ, Probleme und Krankheiten

Gebärmutter
Vom Redaktionsausschuss im IVI Blog

Die Gebärmutter gehört zu den weiblichen Geschlechtsorganen und ist während einer Schwangerschaft dafür zuständig, dem ungeborenen Kind einen sicheren Lebensraum zu bieten und es mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Jede Frau sollte sich mit den Funktionen des Uterus auskennen, um besser zu verstehen, wie der weibliche Körper funktioniert und wie eine Schwangerschaft abläuft. In diesem Blogbeitrag gehen wir nach einer kurzen Vorstellung des inneren Sexualorgans auf mögliche Probleme und Krankheiten der Gebärmutter ein. Wie entwickelt sich Gebärmutterhalskrebs und wann wird eine Gebärmutterentfernung durchgeführt? Zudem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie trotz einer Gebärmuttererkrankung Mutter werden können. Wenn Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen eine Erkrankung im Bereich der Gebärmutter vorliegt, sollten Sie sich an einen Gynäkologen wenden und von einer Selbstdiagnose Abstand nehmen.

 

Gebärmutter: Funktionen des Organs

Die Gebärmutter (lateinisch: Uterus) ist ein inneres weibliches Geschlechtsorgan, in welchem eine befruchtete Eizelle zu einem Embryo und dann zu einem Fötus heranreift. Das muskelstarke Hohlorgan besteht aus mehreren Teilen: Gebärmutterhals (auch Zervix genannt), Gebärmutterkörper, Gebärmutterfundus, Gebärmutteristhmus und Muttermund. Der Uterus ist rund fünf Zentimeter breit und sieben Zentimeter lang und wiegt zwischen dreißig und einhundertzwanzig Gramm – das eigentliche Gewicht hängt unter anderem stark von der Anzahl der bisherigen Schwangerschaften einer Frau ab. Vor Beginn der Pubertät ist die Gebärmutter recht klein, kann sich im Laufe der Jahre mit Schwangerschaften relativ weit ausdehnen und bildet sich nach der Menopause erneut zu einer kleineren Größe zurück. Optisch ähnelt die Gebärmutter einer auf dem Kopf stehenden Birne.

 

Im Innenraum der Gebärmutterhöhle, welche zum Gebärmutterkörper gehört, befindet sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), welche das Einnisten einer befruchteten Eizelle ermöglicht. Hormonell gesteuert baut sich die Gebärmutterschleimhaut in jedem monatlichen Zyklus auf, um sich auf eine mögliche Einnistung vorzubereiten. Die befruchtete Eizelle (Zygote) setzt an dieser fest, wobei das Endometrium weiterwächst, um den Embryo zu versorgen. Während der Schwangerschaft passen sich die Muskelzellen der mittleren Gebärmutterwand (Myometrium) der Größe des heranwachsenden Kindes und des Mutterkuchens (Plazenta) an. Ebendiese Muskeln ziehen sich bei der Geburt zusammen und sorgen mit den Wehen für eine austreibende Kraft. Findet jedoch keine Befruchtung der weiblichen Eizelle im Eileiter statt, werden Endometrium und Schleimhautgefäße in Form der Menstruation ausgeschieden.

 

Erkrankungen der Gebärmutter

Die Gebärmutter kann sowohl von gutartigen als auch von bösartigen Erkrankungen betroffen sein. Im Folgenden stellen wir Ihnen häufig auftretende Krankheiten im oder rund um den Uterus vor. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie an einer Erkrankung der Gebärmutter leiden, sollten Sie sich umgehend an Ihren Gynäkologen wenden. Eine ärztliche Diagnose einer Krankheit ist unumgänglich – insbesondere, wenn Sie eine Schwangerschaft planen.

  • Myome:

Myome sind normalerweise gutartige knotige Wucherungen, die alleine oder in größeren Zahlen in der Muskelschicht der Gebärmutter Seltener sind Knoten an der Außenseite des Uterus. In der Regel entwickeln sich die Knoten bei Frauen im Zeitraum zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. Obwohl die gutartigen Tumore nur selten gefährlich sind, können sie je nach Wucherung und Lage zu teilweise starken Schmerzen und Blutungen führen. Frauen können Myome mit Medikamenten behandeln oder sich einer Embolisation, Laparoskopie oder Hysteroskopie unterziehen.

  • Gebärmuttersenkung:

Insbesondere Frauen, die einer anspruchsvollen körperlichen Arbeit nachgehen oder bereits mehrere Kinder bzw. ein schwereres Kind zur Welt gebracht haben, sind vom Risiko einer Gebärmuttersenkung betroffen. Zudem sollte festgehalten werden, dass die Gebärmutter mit zunehmenden Alter automatisch immer weiter sinkt. Sollte eine Frau starke Beschwerden haben, wie beispielsweise Schmerzen beim Husten oder eine teils unkontrollierte Urinabgabe unter anderem beim Lachen, wird eine Operation angesetzt. Sofern jedoch keine Beschwerden bestehen, ist ein Eingriff nicht nötig. Mit Bodenbeckengymnastik können Sie einer Gebärmuttersenkung übrigens vorbeugen.

  • Unregelmäßige oder starke Menstruationsblutungen (mit Schmerzen):

So schmerzhaft Ihre Regelblutung auch sein mag, oftmals sind dies lediglich Nebenwirkungen des monatlichen Zyklus. Sollten Ihre Schmerzen jedoch anhalten, wird ein Besuch beim Frauenarzt fällig, um etwaige Diagnosen wie Endometriose auszuschließen.

  • Gebärmutterentzündung:

Fast jede Gebärmutterentzündung wird durch Bakterien ausgelöst. Unter anderem können Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Gonokokken zu einer Infektion der Scheide führen, die sich dann auf die Gebärmutter Wenn die bakterielle Infektion auch das Endometrium befällt, kann es zu einer Endometriose kommen.

  • Gebärmutterhalsentzündung:

Entzündet sich der Gebärmutterhals spricht man von einer Zervizitis. Die Symptome hängen wie bei einer Entzündung der Gebärmutter von der verursachenden Erkrankung ab. Zu den gängigsten Anzeichen gehören unregelmäßige Monats-, Zwischen- und Schmierblutungen sowie gelblich-klebriger Ausfluss.

  • Zyste Gebärmutter:

Bei einer Gebärmutterzyste handelt es sich um einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum. Diese kleinen Tumore sind in der Regel gutartig und harmlos, da sie sich in der Fruchtbarkeitsphase des monatlichen Zyklus bilden und anschließend wieder verschwinden. Sollte sich eine Zyste in der Gebärmutter nicht von alleine zurückbilden und diese symptomatisch sein, wird die Zyste durch die Scheide oder im Rahmen einer Bauchspiegelung operativ entfernt.

  • Humane Papillomviren (HPV):

Der äußere Muttermund mit seinen zwei Gewebearten ist besonders anfällig für Infektionen wie humane Papillomviren, welche wiederum die Bildung von Krebstumoren begünstigen können. Bei den meisten Frauen, die von Gebärmutterhalskrebs betroffen sind, befindet sich der Krebs in diesem Bereich des Gebärmutterhalses.

  • Gebärmutterhalskrebs:

Auch als Zervixkarzinom bezeichnet, tritt Gebärmutterhalskrebs vor allem im empfindlichen Übergangsbereich zwischen den Schleimhäuten des Gebärmutterhalskanals und dem Gebärmutterhals Dieser Form von Krebs geht eine Infektion mit HPV voraus, wobei das eigene Immunsystem die Viren nicht abwehren kann und sich das Gebärmutterhalsgewebe verändert. HPV 16 und 18 sind in circa siebzig Prozent aller Fälle für eine Krebserkrankung verantwortlich. Um bösartige Zellveränderungen schnell genug zu erkennen, sollten Frauen einmal im Jahr einen PAP-Test machen lassen. Je nach Stadium der Erkrankung werden Medikamente verschrieben, eine Konisation oder eine Operation durchgeführt, um die Tumore zu entfernen. Strahlen- und Chemotherapie können ebenfalls verschrieben werden.

 

Wann ist eine Gebärmutterentfernung notwendig?

Vor einer Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Gynäkologen Risiken und Nutzen einer entsprechenden Operation abwägen – insbesondere, wenn Ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Gründe für eine Entfernung der Gebärmutter sind unter anderem die Vorstufe von Krebs oder Krebs selbst, Endometriose, Myome oder eine Senkung von Gebärmutter, Blase oder Vagina.

 

Generell gibt es zwei Möglichkeiten, die Gebärmutter zu entfernen: durch die Scheide oder per Bauchschnitt. Sollte bei Ihnen eine operative Gebärmutterentfernung notwendig sein, wird der behandelnde Arzt eine auf Ihre Situation abgeschnittene Methode auswählen. Unter anderem hängt das Operationsverfahren davon ab, ob Sie bereits an der Gebärmutter operiert wurden, wie groß das Organ bei Ihnen ist und ob die Eierstöcke zeitgleich mit entfernt werden sollen. Heutzutage existieren drei sogenannte minimalinvasive Operationen: totale laparoskopische Hysterektomie (TLH) inklusive Entfernung des Gebärmutterhalses, laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH) und laparoskopisch assistierte suprazervikale Hysterektomie (LASH). Sofern aus medizinischer Sicht kein Drang besteht, die Gebärmutter zu entfernen, und eine Patientin einen Kinderwunsch hat, raten Ärzte generell von einer Hysterektomie ab. Sollte Ihre Gesundheit jedoch stark gefährdet sein, beispielsweise aufgrund einer lebensbedrohlichen Krebserkrankung, kommen Sie um eine Gebärmutterentfernung nicht herum.

 

Alternativen zur Gebärmutterentfernung

Eine Gebärmutterentfernung ist ein einschneidender Schritt und nicht in jedem Fall notwendig. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt unbedingt ausführlich über alternative Therapiemöglichkeiten. Beispielsweise lassen sich unregelmäßige Monatsblutungen bereits mit einer Hormonspirale oder der Anti-Baby-Pille unter Kontrolle bringen. Eine Ausschabung der Gebärmutter (Kürettage) kann gewisse Beschwerden ebenfalls lindern und liefert zudem Zellgewebe für weitere Laboruntersuchungen. Myome lassen sich oftmals ebenfalls mit Hormonpräparaten behandeln. Weitere Behandlungsmethoden sind ein fokussierter Ultraschall, bei welchem das Myomgewebe durch hochenergetische Ultraschallwellen zerstört wird, sowie ein minimalinvasiver Eingriff, bei welchem der Arzt die Myome gezielt aus der Gebärmutterwand herausschneidet. Ärzte raten dazu, dass eine Gebärmuttererkrankung zunächst auf andere Weise therapiert wird und die Gebärmutterentfernung als letzter Ausweg in Frage kommt.

 

Kinderwunsch trotz Gebärmuttererkrankung

In den IVI-Kliniken haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten, trotz einer Gebärmuttererkrankung ein Kind zu bekommen. Zum Beispiel können Sie Ihre eigenen Eizellen entfernen und einfrieren lassen. Dank der Vitrifikation der Eizellen stehen Ihnen diese dann zu einem späteren Zeitpunkt für medizinisch unterstützte Reproduktionsmaßnahmen zur Verfügung. So können Sie sich nach der Heilung die im Labor kultivierten Embryos einpflanzen lassen. Die bei -196 Grad Celsius eingefrorenen Eizellen überleben normalerweise, da sich bei dem modernen Verfahren keine Eiskristalle bilden.

 

Frauen, bei denen die Gebärmutter erkrankt ist oder die aufgrund anderer Ursachen lediglich eine eingeschränkte Fruchtbarkeit haben, erhalten in den IVI-Kliniken eine ausführliche Beratung über die unterschiedlichen Methoden der Reproduktionsmedizin. Fruchtbarkeitsprobleme und Unfruchtbarkeit bei Ihnen oder Ihrem Partner müssen nicht zwangsweise zwischen Ihnen und Ihrem Kinderwunsch stehen. Vertrauen Sie den Experten im Bereich der künstlichen Befruchtung, machen Sie noch heute einen ersten Termin bei IVI ab und kommen Sie Ihrem Wunschkind ein großes Stück näher.

Fordern sie unverbindlich weitere informationen an:

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