Schon in der Schule lernen wir im Biologieunterricht, dass die Eileiter eine zentrale Rolle bei der Fortpflanzung spielen. Doch was geschieht, wenn eine Frau lediglich einen Eileiter hat oder nur einer ihrer beiden Eileiter funktioniert? Können Frauen mit einem Eileiter schwanger werden? Bei rund einem Drittel aller Frauen, die ungewollt kinderlos sind, liegt dies an einem Problem mit den Tuben. In diesem Artikel beleuchten wir die Ursachen, die zu Fruchtbarkeitsproblemen mit den Eileitern führen, und beantworten die Frage, ob Frauen mit nur einem Eileiter Mutter werden können. Erfahren Sie, welche medizinisch assistieren Reproduktionsmethoden für Patientinnen mit einem Eileiter infrage kommen, um Mutter zu werden. IVI ist Vorreiter in den Bereichen Kinderwunsch sowie Reproduktionsmethoden und hat bereits zahlreiche Patientinnen mit Tubensterilität erfolgreich behandelt.
Welche Aufgaben haben die Eileiter?
Die Eileiter sitzen im Unterleib einer Frau und gehören zu den weiblichen Geschlechtsorganen. Sie verbinden die Eierstöcke mit der Gebärmutter und übernehmen eine wichtige Rolle bei der Befruchtung, die in den Tuben stattfindet. Das Ende der Eileiter an den Eierstöcken hat eine trichterartige Form, um die Eizellen bestmöglich aufzunehmen. In der Regel sind die Tuben rund zehn bis 18 Zentimeter lang und etwa so dick wie ein Bleistift. Während der Eileiter die weibliche Eizelle Richtung Gebärmutter transportiert, werden die männlichen Samenzellen in die andere Richtung weitergeleitet. Wenn die Befruchtung erfolgreich verläuft, teilt sich der Embryo auf dem Weg in den Uterus bereits mehrmals im Eileiter. Etwa fünf Tage nach der Befruchtung beginnt der Embryo, sich in der Gebärmutter einzunisten.
Welche Gründe führen zu einer gestörten Eilleiterfunktion?
Es gibt zahlreiche, ganz individuelle Krankheitsbilder, was die Tuben betrifft. Verklebte oder verschlossene Eileiter sowie Verwachsungen wirken sich negativ auf die Funktionen und die Beweglichkeit der Tuben aus. Rund ein Drittel aller Patientinnen mit einem unerfüllten Kinderwunsch leidet an teilweise oder komplett verschlossenen Eileitern, wodurch weder die Eizelle noch die Samenzellen entsprechend transportiert werden und es daher zu keiner Befruchtung kommt. Eileiterschwangerschaften, Entzündungen, Endometriose sowie Operationen zählen zu den Ursachen, welche die Eileiterfunktion beeinträchtigen können. Ein Verschluss nahe der Gebärmutter liegt oftmals an einer Erkrankung des Eileiters, einer Entzündung oder an Endometriose in Form von Herden oder Zysten. Taucht ein Verschluss am Ende des Eileiters auf, ist dies meistens auf gestaute Tubenflüssigkeit zurückzuführen, welche von einer Entzündung verursacht wird.
Wie werden Ursachen für eine Dysfunktion der Eileiter festgestellt?
Da tubare Probleme sehr vielschichtig sind, existieren auch unterschiedliche Methoden, um die Funktion der Eileiter zu testen. Mithilfe eines Ultraschallkontrastmittels kann man die Eileiterdurchgängigkeit visuell überprüfen. Eine weitere Option, um festzustellen, ob ein Eileiter funktionsfähig ist, stellt eine Röntgenuntersuchung dar. Jedoch hängt die Funktion eines Eileiters nicht ausschließlich von dessen Durchgängigkeit ab. Es sollten auch die Form, die Wandbeschaffenheit, der Zustand des Fimbrientrichters sowie die Schleimhaut unter die Lupe genommen werden. Daher bietet die zuverlässigste und genaueste Diagnose eine Bauchspiegelung. Im Rahmen einer Laparoskopie kann außerdem nach Hinweisen auf Endometriose gesucht werden. Bestimmte Eileiterstörungen lassen sich während einer Bauchspiegelung auch gleich operativ behandeln.
Kann ich mit einem Eileiter schwanger werden?
Patientinnen mit nur einem funktionierenden Eileiter können auf natürlichem Wege schwanger werden. Allerdings sind die Chancen auf eine Schwangerschaft pro Zyklus geringer, da fast ausschließlich Eizellen aus einem der zwei Eierstöcke auch tatsächlich durch den gesunden Eileiter wandern, von den männlichen Samenzellen befruchtet werden und sich anschließend in der Gebärmutter einnisten. Es kann jedoch auch passieren, dass eine gereifte Eizelle nach dem Eisprung zum gegenüberliegenden Eileiter wandert. Wurde Ihnen bereits ein Eileiter entnommen und möchten Sie Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen? Eine medizinisch unterstützte Reproduktionsmethode kann in einem solchen Fall helfen. Im nächsten Kapitel erfahren Sie Näheres über Kinderwunschbehandlungen, die sich für Patientinnen mit nur einem Eileiter anbieten.
Welche Kinderwunschbehandlungen helfen bei Eileiterstörungen?
Dank modernster Technik können selbst Patientinnen mit geschädigten oder fehlenden Eileitern schwanger werden. Bei einer In-vitro-Fertilisation (IVF) steht zunächst eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke an. Diese sorgt dafür, dass in einem Zyklus mehrere Eizellen vollständig heranreifen. Erreichen diese ihre optimale Größe und Reife, werden sie der Patientin vorsichtig entnommen. Im Labor legen die Kinderwunschspezialisten jede weibliche Eizelle und jeweils eine männliche Samenzelle aufeinander ab. Die Befruchtung findet aus eigenen Kräften in einer Kulturschale statt. Im Anschluss werden die Embryos für rund fünf Tage im Labor kultiviert. Sobald die Gebärmutter der Patientin auf die Einnistung vorbereitet ist, wird ein Embryo in den Uterus übertragen. Ist die Einnistung erfolgreich, stellt sich eine Schwangerschaft ein. Sollte eine IVF nicht das gewünschte Ergebnis liefern, steht Patienten die technologisiertere Variante der intrazytoplasmatischen Spermien-Mikroinjektion (ICSI) zur Verfügung. Der wesentliche Unterschied zur IVF ist der Vorgang der Befruchtung: Bei einer ICSI wird die männliche Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert. Dank hochmoderner Kinderwunschbehandlungen können daher auch Frauen mit einem Eileiter schwanger werden.
Dank Eizellspende zum Wunschkind
Doch wie sieht es mit Patientinnen aus, die zusätzlich zu Tubenproblemen keine eigenen Eizellen haben? In den IVI-Kliniken können Sie eine Eizellspende erhalten, die im Rahmen einer Reproduktionsbehandlung mit dem Samen des Partners oder Spendersamen verwendet wird. Dank der Technologie Perfect Match 360° kann für jede Patientin eine geeignete Spenderin ermittelt werden. Das umfassende Auswahlverfahren umfasst phänotypische Merkmale, Gesichtsähnlichkeit und genetische Kompatibilität. Zunächst stellen wir bei IVI sicher, dass Spenderin und Patientin unter anderem die gleiche Augen- und Haarfarbe sowie eine ähnliche Größe und Statur haben. In einem zweiten Schritt wird anhand einer genetischen Analyse festgestellt, ob es zu einer von mehr als 600 genetischen Krankheiten kommen würde. Abschließend gleicht der IVI Biometric Scan mithilfe von 12.000 Gesichtspunkten und einer komplexen mathematischen Formel ab, wie hoch der Ähnlichkeitsgrad zwischen Patientin und Spenderin ist.
Ja, Frauen können auch mit einem Eileiter schwanger werden – und das sogar auf dem natürlichen Wege. Es empfiehlt sich, Ihre persönlichen Chancen auf eine Schwangerschaft mit Ihrem Frauenarzt zu besprechen. Wenn dieser Ihnen eine medizinisch assistierte Reproduktionsbehandlung empfiehlt, können Sie sich direkt an unsere IVI-Kinderwunschexperten wenden. Da das Krankheitsbild jeder Patientin individuell ist, sollte auch jede Behandlung auf die Bedürfnisse der Patientin zugeschnitten sein. Informieren Sie sich bei unseren IVI-Fruchtbarkeitsexperten über eine Kinderwunschbehandlung, die am besten zu Ihrer Diagnose passt und Ihnen die bestmöglichen Chancen bietet, schwanger zu werden.
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