Es gibt zahlreiche Gründe, warum einer Frau der sehnliche Kinderwunsch versagt bleibt. So kann ein Paar über längere Zeit unfruchtbar sein, ohne dass dafür Gründe gefunden werden. Es kann sich um eine Zeugungsunfähigkeit des Mannes handeln. Oder die Samenzellen des Mannes sind nicht beweglich genug oder die Schleimhaut der Frau lässt das Eindringen der Spermien nicht zu, bzw. sie können darin nicht überleben. Oder ein Paar kann, aus welchen Gründen auch immer, den Geschlechtsverkehr nicht ausüben. Vielfältige Gründe, die einen Kinderwunsch unerfüllt lassen, und bei der die IVF, die In-Vitro-Fertilisation helfen kann. Kein Paar muss auf Wunschkinder verzichten. Denn in solchen Fällen führt die Insemination, eine Samenspende, in unserer Kinderwunschklinik zum ersehnten Ergebnis.
Zwei Methoden der Samenspende
Bei der Insemination handelt es sich um die häufigste Methode der künstlichen Befruchtung. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten der Samenspende. Bei der homologen Insemination wird der Samen des eigenen Partners verwendet. Bei der heterologen Insemination erfolgt die Befruchtung durch einen fremden Samenspender, wenn beim eigenen Mann etwa eine Sterilität festgestellt wurde. Diese assistierte Reproduktion findet im Gegensatz zur In-Vitro-Fertilisation, kurz IVF, direkt im Körper der Frau statt. Es ist also kein Geschlechtsverkehr erforderlich. Die Behandlung wird von einem erfahrenen Arzt durchgeführt. Die Samenspende lässt sich relativ einfach und unkompliziert in einem Kinderwunschzentrum durchführen, mit hohen Erfolgsquoten. Wichtigste Voraussetzung ist allerdings zumindest ein durchgängiger Eileiter. Das heißt: Vor jeder Samenspende ist eine umfangreiche Untersuchung erforderlich.
Riskante Heiminsemination
Häufig taucht in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob bei einem Kinderwunsch auch eine Heiminsemination möglich ist. Grundsätzlich lässt sich das bejahen. Zumal hier die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung für Single-Frauen oder lesbische Paare gegeben ist. Denn rechtlich betrachtet dürfen in Deutschland nur heterosexuelle Paare mit Samenspenden behandelt werden, bei eingetragenen Partnerschaften werden jedoch Ausnahmen gemacht. Eine künstliche Befruchtung im Ausland ist für Single-Frauen meist die einzige Option, denn eine Heiminsemination ist nicht ohne Risiko. Der richtige Zeitpunkt muss mit Hilfe eines Zykluscomputers penibel überwacht werden, um Eisprung und Befruchtung nicht zu verpassen. Dagegen sind die Möglichkeiten in unserer Kinderwunschklinik mittels Hormonanalyse und Ultraschall wesentlich präziser. Außerdem sind die Erfolgsquoten für Wunschkinder unter ärztlicher Aufsicht deutlich höher, als bei der Heiminsemination. Denn dies verlangt einiges Geschick, auch wenn es Hilfsmittel wie Inseminationsspritze, Becher, Trichter oder spezielle Kappen gibt. Die männlichen Samenzellen gelangen außerdem nur bis zum Scheideneingang. Danach müssen sie den Weg bis zur Eizelle selbst schaffen. Auch bei dem Samen selbst kann es sich um einen Risikofaktor handeln. Wird Fremdsamen unkontrolliert eingeführt, besteht die Gefahr der Übertragung von sexuellen Krankheiten. Eine Vorbehandlung der Spermien ist unumgänglich, da bestimmte Bestandteile nicht in die Gebärmutter gelangen sollen. Zudem müssen die Samen des Spenders ganz frisch sein, da Spermien nur eine begrenzte Überlebenszeit haben.
Erfolg durch die Samenaufbereitung
Bei einer assistierten Reproduktion wie in unserer Kinderwunschklinik, wird der Samen nicht nur kontrolliert, sondern auch aufbereitet. Die Insemination erfolgt nach einem genauen Behandlungsplan. Von großer Bedeutung ist dabei die Zykluskontrolle, um den richtigen Zeitpunkt des Eisprungs für die Befruchtung möglichst genau festlegen zu können. Entweder direkt am Tag oder einen Tag vor dem Eisprung muss die Samenprobe in der Klinik abgegeben werden, und zwar innerhalb von 60 Minuten. Jetzt beginnt die Aufbereitung des Ejakulats. Diese wird bei jeder Form der künstlichen Befruchtung durchgeführt, gleichgültig ob es sich um eine Insemination oder eine ICSI handelt, eine intrazytoplasmatische Injektion. Die ICSI wird immer dann angewendet, wenn eine schlechte Spermienqualität vorliegt, eine Immunschwäche besteht oder eine ansteckende Krankheit vorliegt. Die ICSI-Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Bei der Aufbereitung werden die Samen „gewaschen“, indem Spermien und Seminalplasma getrennt werden, damit nur die hochkonzentrierten und beweglichsten Samenfäden übrigbleiben. Gleichzeitig werden eben auch jene Stoffe entfernt, die der Gebärmutter Schaden zufügen und Wunschkinder verhindern könnten. Das ist bei der Heiminsemination nicht möglich. Die Aufbereitungszeit dauert rund zwei Stunden. Danach beginnt die eigentliche Insemination.
Schmerzloser Eingriff
Der Eingriff in unserem Kinderwunschzentrum ähnelt einer gynäkologischen Untersuchung. Durch den Gebärmutterhals wird ein weicher Katheter bis in die Gebärmutterhöhle eingeführt. In der Spritze am Katheterende sind die aufbereiteten Spermien enthalten, die direkt in die Gebärmutterhöhle eingespritzt werden. Nachdem der Katheter entfernt wurde, bleibt die Patientin noch einige Minuten auf dem Stuhl liegen. Der Vorgang kann mit einem Abstrich zur Krebsvorsorge verglichen werden und ist absolut schmerzfrei.
Andere Möglichkeiten
Sollte auch nach mehreren Versuchen die Insemination fehlschlagen, ist das kein Grund, den Kinderwunsch aufzugeben. In unserem Kinderwunschzentrum gibt es noch weitere Möglichkeiten, den Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Beispielsweise durch einen Embryotransfer. Bei dieser Technik werden Eizellen außerhalb des Körpers der Frau befruchtet, also In-vitro, und dann in die Gebärmutter eingesetzt. Bevor man sich für dieses Verfahren entscheidet, kann man jedoch eine Präimplantationsdiagnostik durchführen, PID genannt. Dabei können Veränderungen bereits im Frühstadium erkannt und Embryonen ausgesucht werden, die keine Auffälligkeiten zeigen. Die PID empfiehlt sich besonderes bei Erbkrankheiten in der Familie. Ein Embryotransfer findet üblicherweise zwischen den dritten und den füften Tag statt. Allerdings sind diese Embryonen nicht alle gleich entwickelt. Um verbesserte Kulturbedingungen zu schaffen, wurde die Blastozystenkultur entwickelt. Hier können die Embryonen fünf Tage lang heranreifen und ein Stadium erreichen, in dem sie sich in die Gebärmutter einnisten können. Die meisten der Embryonen aus einem früheren Stadium schaffen das nicht, daher ist die Blastozystenkultur ein wichtiges Instrument für eine erfolgreiche Schwangerschaft.
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