Eine ovarielle Überstimulation tritt bei weniger als 2 % der Behandlungen der assistierten Reproduktion auf. Es handelt sich um eine übermäßige Reaktion des Körpers auf das ovarielle Stimulationsprotokoll, das durch vor der Punktion verabreichte Medikamente festgelegt wird.
Heute wollen wir über dieses Problem sprechen, über die Risikofaktoren, Symptome und die Behandlung. Außerdem erklären wir, ob eine Schwangerschaft nach einer Überstimulation möglich ist.
Was ist eine Überstimulation?
Bei einer Fruchtbarkeitsbehandlung sprechen wir von ovarieller Stimulation, um die Phase zu beschreiben, in der die Spezialisten der Patientin Gonadotropine verabreichen. Dabei handelt es sich um follikelstimulierende Hormone, gefolgt vom hCG-Hormon, welches den Eisprung auslöst. Dieses Protokoll wird erstellt, um den optimalen Zeitpunkt für die Punktion und die Gewinnung der Eizellen zu berechnen.
Eine ovarielle Überstimulation ist eine übermäßig starke Reaktion der Eierstöcke auf die verabreichten Hormone. Diese vergrößern sich und verursachen Schmerzen, indem sie Hormone und vasoaktive Substanzen in übermäßiger Menge freisetzen. Dies kann die Durchlässigkeit der Blutkapillaren erhöhen, was zu einer Flüssigkeitsverlagerung aus dem Gefäßsystem in die Bauchhöhle führen kann.
Überstimulation: Symptome
Eine ovarielle Überstimulation kann sich in drei Schweregraden manifestieren: leicht, moderat oder schwer. In den ersten beiden Fällen kann der Spezialist Ruhe und krampflösende Medikamente verschreiben.
Leichte Symptome einer Überstimulation
In den meisten Fällen verläuft die Überstimulation mit leichten Symptomen. Wir sprechen von allgemeinem Unwohlsein oder Beschwerden wie:
- Leichte Bauchschmerzen
- Blähungen
- Übelkeit oder Erbrechen
- Durchfall
Moderate Überstimulation
Beim moderater Überstimulation sind die Symptome ähnlich, jedoch intensiver. Wir sprechen von stärkerer Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Außerdem kann es zu Schwellungen an Händen und Füßen, eine Vergrößerung des Unterbauchs oder sogar Atembeschwerden kommen.
Schwere Symptome einer Überstimulation
Bei schweren Symptomen benötigt die Patientin eine sofortige ärztliche Betreuung oder einen Krankenhausaufenthalt. Alarmzeichen können wir folgt aussehen:
- Ateminsuffizienz
- Starkes Erbrechen oder Durchfall
- Aszites oder abnorme Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle
- Nierenversagen
- Gerinnungsstörungen
- Thromboembolische Ereignisse
Risikofaktoren
Jede Patientin kann während eines IVF-Prozesses eine Überstimulation erleiden. Es gibt jedoch bestimmte Risikofaktoren, wie zum Beispiel das Alter, die eine gewisse Prädisposition andeuten können. Patientinnen unter 35 Jahren mit sehr reaktiven Eierstöcken produzieren oft eine große Anzahl von Follikeln. Dies kann auch bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) oder bei denen mit einem zu niedrigen oder zu hohen Körpergewicht auftreten. Eine vorherige Schwangerschaft kann ebenfalls zu einer höheren Prädisposition führen.
Es gibt bestimmte Fälle, in denen von ovarieller Stimulation abgeraten wird, obwohl trotzdem immer eine vorherige individuelle Diagnose erforderlich ist. Wir sprechen von:
- Vorgeschichte eines Schlaganfalls, einer Thrombose oder einer Embolie
- Schwere Gerinnungsstörungen
- Schwere allergische oder atopische Vorgeschichte, bezogen auf genetische Veranlagung zur Entwicklung schwerer allergischer Reaktionen (Ekzem, Rhinitis, Asthma)
Es ist möglich, eine Überstimulation zu verhindern, indem die Risikofaktoren vor Beginn eines IVF-Prozesses identifiziert werden. Auf diese Weise wird der Spezialist das Hormonstimulationsprotokoll anpassen, um die Risiken zu minimieren. Unabhängig davon, ob Risikofaktoren vorliegen oder nicht, sollte immer eine Überwachung der Reaktion des Körpers auf die Stimulation erfolgen. Dies geschieht durch Bluttests und Ultraschalluntersuchungen, um die Dosierungen anzupassen. Bei Bedarf kann der Arzt die Behandlung für einige Tage aussetzen.
Kann ich trotz einer Überstimulation schwanger werden?
Eine ovarielle Überstimulation verhindert nicht, dass eine Schwangerschaft eintritt. Sie erhöht jedoch das Risiko einer Fehlgeburt, Frühgeburt oder Schwangerschaftsdiabetes. In einigen Fällen kann die Schwangerschaft die Symptome der Überstimulation aufgrund der hCG-Hormonausschüttung verursachen oder verschlimmern.
Eine sorgfältige Überwachung der Schwangerschaft, insbesondere zu Beginn, wird die möglichen Folgen ovarieller Überstimulation vermindern.
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