Nicht jede schwangere Frau hat das Glück, ein Kind neun Monate lang auszutragen und dann gesund zur Welt zu bringen. Mehr als zehn Prozent aller festgestellten Schwangerschaften enden leider mit einer Fehlgeburt. Solch ein negatives Erlebnis kann traumatische Folgen für die betroffene Frau, ihren Partner oder ihre Partnerin sowie ihr weiteres soziales Umfeld haben. Dabei ist es unwichtig, in welcher Schwangerschaftswoche sich ein Abort ereignet. Oftmals haben Betroffene schwere Schuldgefühle oder Angst vor einer erneuten Schwangerschaft. Kann man durch Fehlgeburten unfruchtbar werden? Steigt das Fehlgeburtsrisiko mit der Anzahl der Aborte? In diesem Artikel erläutern wir die möglichen Ursachen für eine Fehlgeburt und widmen uns der Frage, ob Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit tatsächlich zusammenhängen. Außerdem liefern wir Optionen für Frauen, die trotz Fruchtbarkeitsproblemen ein Kind bekommen möchten.
Stirbt ein ungeborenes Kind im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel, spricht man von einer Fehlgeburt (auch Abort genannt). Es wird zwischen einer Fehlgeburt in der Früh- und in der Spätschwangerschaft unterschieden. Das Fehlgeburtsrisiko ist in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten besonders hoch. Rund die Hälfte aller Frühschwangerschaften bleibt unbemerkt und wird als Blutung wieder ausgeschieden. Oftmals denken betroffene Frauen, dass es sich um eine verspätete Regelblutung handelt. Im Schnitt enden elf bis 15 Prozent aller festgestellten Schwangerschaften in einer Fehlgeburt. Drei oder mehr Fehlgeburten werden als „habituelle Aborte“ bezeichnet. Stirbt das Kind in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft, wenn es mindestens 500 Gramm wiegt oder während der Geburt, handelt es sich um eine Totgeburt. Statistisch sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.
Welche Ursachen gibt es für Fehlgeburten?
In den meisten Fällen liegt eine Störung bei der Befruchtung der weiblichen Eizelle oder ein Problem mit der Einnistung ebendieser in der Gebärmutter vor. Bei 50 bis 70 Prozent aller Fehlgeburten in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten wird die weitere Entwicklung des Embryos durch eine Anomalie der Chromosomenanzahl, wie beispielsweise einer Monosomie oder einer Trisomie, verursacht.
Die zweite Ursache für wiederholte Fehlgeburten sind unbekannte Probleme der Blutgerinnung. Es folgen endokrine Probleme und Anomalien in der Gebärmutter (Septa, Myome, …), dazu zählen auch Schadstoffe und Genussmittel wie Alkohol, aber auch Krankheiten wie Infektionen, eine Schwäche des Muttermunds, eine Abwehrreaktion durch Antikörper, eine Stoffwechselkrankheit oder eine weibliche Hormonstörung. Außerdem können auch Stress und seelische Belastung einen negativen Einfluss auf eine Schwangerschaft haben. Im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel kann ein Fötus auch aufgrund einer Plazentastörung, einer Nabelschnurkomplikation oder aufgrund eines Mangels an Sauerstoff sterben.
Wo finde ich nach einer Fehlgeburt Hilfe?
Wer ein Kind viel zu früh verliert, sollte sich ausreichend Zeit lassen, Gefühle wie Trauer und Fassungslosigkeit zu verarbeiten. Besteht kein Gesundheitsrisiko für die Mutter, sollte man ganz in Ruhe weitere Schritte planen und langsam wieder in den Alltag zurückkehren. In der ersten Phase nach der Fehlgeburt ist es sehr wichtig, sich an Vertrauenspersonen wie die beste Freundin, die eigene Mutter oder die behandelnde Hebamme zu wenden, um den ersten Schock zu überwinden. Nach einem Abort sollten Frauen zu einem ärztlichen Beratungstermin erscheinen – die Hebamme kann ebenfalls als zusätzliche Unterstützung mit dabei sein. Wenn Sie darüber hinaus Hilfe benötigen, können Sie sich an eine Schwangerschaftsberatungsstelle in Ihrer Region wenden. Dank solch professioneller Angebote sind Betroffene in der Lage, ihr tragisches Erlebnis einfacher zu verarbeiten. Es hilft vielen Personen nicht selten schon, sich im Rahmen von Gesprächskreisen mit anderen Betroffenen über das Erlebte auszutauschen.
Wie kann ich das Fehlgeburtsrisiko minimieren?
Ganz allgemein sollten Frauen sich im Klaren über mögliche Erkrankungen sein, die eine Schwangerschaft beeinflussen könnten. Regelmäßige Besuche beim Gynäkologen sind daher unabdingbar. Beispielsweise können so vaginale Infektionen frühzeitig erkannt und behandelt werden, sodass sich diese nicht bis in die Gebärmutter ausbreiten. Weiterhin ist es ratsam, auf eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Aufnahme von wichtigen Vital- und Nährstoffen zu achten, um das Fehlgeburtsrisiko gering zu halten. Insbesondere Folsäure ist wichtig für die geistige sowie körperliche Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Zudem versteht es sich eigentlich von selbst, dass schwangere Frauen keine Gefahren eingehen sollten. Stressfaktoren sollten im Idealfall komplett vermieden werden und natürlich sollten Schwangere auch auf Genussmittel und Drogen verzichten. Moderater Sport tut einer Schwangerschaft gut, aber man sollte es mit den Workouts nicht übertreiben und lieber auf leichten Ausdauersport oder Yoga ausweichen.
Kann man nach einer Fehlgeburt unfruchtbar werden?
Zunächst einmal brauchen Betroffene ausreichend Zeit, ihren Verlust zu verarbeiten. Schuldgefühle und seelische Belastungen können zu einer Herausforderung werden. Allerdings beeinträchtigen ein oder zwei Fehlgeburten keinesfalls die Fertilität einer Frau. Allerdings sollten Betroffene nach einer dritten Fehlgeburt Tests durchführen lassen, um herauszufinden, ob es ein gesundheitliches Problem für die ungewollten Schwangerschaftsabbrüche gibt. Ein anderer wichtiger Faktor in Sachen weiblicher Fruchtbarkeit spielt das Alter einer Frau. Wissenschaftliche Studien beweisen, dass die Fruchtbarkeit einer Frau ab dem 35. Lebensjahr immer weiter abnimmt und das Risiko einer spontanen Fehlgeburt steigt. Anders als zum Beispiel bei einem Kaiserschnitt gibt es bei Fehlgeburten keine ärztliche Empfehlung, einen gewissen Zeitraum zu warten, bevor wieder ein Kind gezeugt wird. Solange eine Frau in guter seelischer sowie körperlicher Verfassung ist, steht einem erneuten Schwangerschaftsversuch nichts im Wege.
Ich werde nicht schwanger – was kann ich tun?
Sie haben eine oder mehrere Fehlgeburten erlebt und werden trotz großer Bemühungen nicht schwanger? Ab drei missglückten Schwangerschaften sollten Sie sich von einem Frauenarzt untersuchen lassen. Im Allgemeinen wird nach einem Jahr ungeschütztem Sex ohne Schwangerschaft zu Fruchtbarkeitstests geraten. Frauen, die älter als 32 Jahre sind, sollten schon nach einem halben Jahr ohne Erfolg zum Gynäkologen gehen. Wenn bei Ihnen oder Ihrem Partner ein Fruchtbarkeitsproblem festgestellt wird, sollten Sie sich an die Spezialisten von IVI wenden. Kinderwunschbehandlungen wie eine künstliche Befruchtung oder eine In-vitro-Fertilisation (kurz IVF) gehören zu den häufigsten medizinisch assistierten Reproduktionsmethoden. Außerdem bietet IVI eine Reihe von Techniken zur Erhaltung der weiblichen Fertilität an.
Eine Fehlgeburt und Unfruchtbarkeit bzw. Fruchtbarkeitsprobleme können in gewissen Fällen zusammenhängen. Bevor Sie voreilige Schlüsse ziehen, sollten Sie sich jedoch ausführlich von einem Gynäkologen untersuchen lassen. Zunächst sollten immer die Ursachen für eine Fehlgeburt herausgefunden werden, da diese auch für Fertilitätsprobleme verantwortlich sein könnten. Außerdem haben betroffene Frauen die Möglichkeit, sich an die Spezialisten von IVI zu wenden und sich für eine hochmoderne Kinderwunschbehandlung zu entscheiden. Vereinbaren Sie noch heute einen ersten Termin bei IVI, dem Vorreiter im Bereich der medizinisch assistierten Reproduktion.
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