Als „Nidation“, von lat. nidus – Nest, bezeichnet man die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Sie erfolgt zwischen dem sechsten und dem zehnten Tag nach der Befruchtung (Konzeption).
Zu diesem Zeitpunkt ist der frühe Keim (die Blastozyste) bereits in Embryoblast und Throphoblast aufgeteilt.
- Als Embryoblast bezeichnet man die innerhalb der Blastozyste gelegenen pluripotenten (von lat. plus „mehr“ und potentia „Vermögen, Kraft“) Stammzellen, aus denen sich der Embryo entwickelt. Pluripotente Stammzellen können sich zu jedem Zelltyp eines Organismus entwickeln. Diese pluripotente Zellschicht versorgt den Embryo mit Nahrung und entwickelt sich zu einem großen Teil zur Plazenta (Mutterkuchen).
- Der Trophoblast stellt die äußere Zellschicht der Blastozyste dar. Er verbindet sie mit der Gebärmutterwand und setzt Enzyme frei, mit deren Hilfe er die Gebärmutterschleimhaut auflöst und sich an ihr festsetzt. Im Anschluss können die Throphoblasten an der Schleimhaut anwachsen. In dieser ersten Zeit ernährt sich der Keim (die Blastozyste) auch durch das Auflösen der Schleimhautzellen der Gebärmutter. Die Nidation ist abgeschlossen, wenn die Blastozyste komplett von der Schleimhaut überwachsen ist.
Was passiert außerdem bei der Einnistung?
Mit der Nidation hat auch die hormonelle Umstellung begonnen. Das wichtige Schwangerschaftshormon hCG (Humanes Choriongonadotropin) wird jetzt von der Plazenta produziert und regt die Synthese von Progesteron im Gelbkörper an. Progesteron ist ein Sexualhormon aus der Gruppe der Gestagene, das Vorgänge wie Menstruationszyklus, Schwangerschaft und auch die embryonale Entwicklung reguliert. Es stoppt in dieser Phase den Menstruationszyklus, damit keine weiteren, reifen Eizellen produziert und befruchtet werden können. Aus diesem Grund bleibt während einer Schwangerschaft auch die Menstruation aus.
Anzeichen für eine erfolgreiche Nidation
Manche Frauen bemerken zunächst keinerlei Veränderung, andere berichten, dass sie den Zeitpunkt der Einnistung spüren konnten. Merkmale für eine Nidation können sein:
- Einnistungsschmerz: Ein Ziehen im Unterleib um den Zeitraum der Nidation, das oft vergleichbar ist mit den Anzeichen einer beginnenden Periode
- Einnistungsblutung (Nidationsblutung): Auch eine ganz schwache, hellrote Blutung kann ein Anzeichen für eine erfolgreiche Nidation sein. Die Ursache sind die kleinen Verletzungen der Gebärmutterschleimhaut, es handelt sich um wenige Tropfen
Ein verlässlicheres Zeichen als diese beiden Symptome, die häufig auch im Rahmen der Regelblutung auftreten, sind allerdings hormonelle Veränderungen, die Aufschluss über eine erfolgreiche Nidation geben.
Voraussetzungen für die Nidation
Damit eine Eizelle befruchtet und die Nidation stattfinden kann, muss die Eizelle zur Befruchtung bereit sein, was nur während der Zeit des Eisprungs möglich ist. Der Eisprung findet (bei einem Zyklus von 28 Tagen Länge) um den 14. Tag des Zyklus herum statt. Die Zykluslänge ist individuell verschieden, wodurch der 14. Tag nur ein ungefährer Orientierungswert sein kann. Einige Tage nach der Befruchtung, um den 19. bis 21. Zyklustag herum, findet die Einnistung statt.
Wie findet man den besten Zeitpunkt heraus?
Um den Zeitpunkt des Eisprungs herauszufinden, können z. B. ein Ovulationstest helfen.
Bei einem Ovulationstest wird die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin gemessen. Steht der Eisprung kurz bevor, steigt die Konzentration an. Im Blut ist dies etwa 36 Stunden vor dem Eisprung messbar, im Urin 24 zuvor. Da der Zyklus meist Schwankungen unterworfen ist, sollte bereits einige Tage vor dem erwarteten Zeitpunkt des Eisprungs mit dem Testen begonnen werden, um den Zeitpunkt nicht zu verpassen.
Wie kann man die Nidation fördern?
Leider gibt es kein Patentrezept, die Einnistung zu fördern, damit das Wunder der Nidation seinen Lauf nehmen kann. Dennoch kann ein gesunder Lebensstil eine Einnistung positiv beeinflussen. Einen Beitrag leisten unter anderem folgende Faktoren:
- Stress vermeiden
- Verzicht auf Alkohol und Nikotin
- regelmäßige Bewegung und frische Luft
- ausreichend Schlaf
- abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung mit viel Gemüse und Obst
- ausreichend Folsäure
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