Vaginaler Ausfluss ist normal – auch während der Schwangerschaft. Er ist sogar wichtig für die Scheidengesundheit, sorgt er doch dafür, dass Krankheitserreger abgewehrt werden und die Scheide sich auf natürliche Weise selbst reinigt. Normalerweise ist Ausfluss jedoch durchsichtig bis milchig weiß, flüssig und geruchsneutral. Gelber Ausfluss ist meist ein Zeichen für eine Infektion.
Was bedeutet gelber Ausfluss in der Schwangerschaft?
Besonders während der Schwangerschaft ist es wichtig, die Ursachen für gelben Ausfluss medizinisch abklären zu lassen. Gelber Ausfluss deutet in der Regel darauf hin, dass im Körper eine Immunreaktion auf Erreger stattfindet. Bei einer bakteriellen Infektion der Scheide, auch Vaginose genannt, ist der gesunde pH-Wert der Scheide gestört. Gesunder Ausfluss enthält Milchsäurebakterien und hat ein leicht saures Milieu mit einem pH-Wert von 3,9 bis 4,4. Bei davon abweichenden Werten sollte die Ursache geklärt werden.
Mögliche Ursachen von gelbem Ausfluss:
Trichomonaden
Bei diesem Erreger handelt es sich um Parasiten, einzellige Lebewesen wie die Auslöser von Malaria oder Toxoplasmose. Sie werden vorwiegend durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Ob eine Infektion mit Trichomonaden vorliegt, kann nur durch eine gynäkologische Untersuchung abgeklärt werden. Meist wird dabei ein Vaginalabstrich gemacht und zur Analyse an ein Labor geschickt. Bei der Behandlung kommen normalerweise Antibiotika zum Einsatz.
Chlamydien
Chlamydien sind unbewegliche Bakterien, die zur Vermehrung zunächst in eine Wirtszelle wie eine Schleimhautzelle gelangen müssen. Die Übertragung erfolgt oft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr; je nachdem, um welchen Chlamydien-Typ es sich handelt, können die Übertragungswege jedoch auch variieren. Unbehandelt kann eine Chlamydien-Infektion in der Schwangerschaft zu Entzündungen der Eierstöcke und Eileiter führen. Früh- oder Fehlgeburten sowie Eileiterschwangerschaften sind ebenfalls mögliche Folgen. Auch Neugeborene können sich unter dem Geburtsvorgang mit dem Erreger infizieren, was Augen- oder Lungenentzündungen nach sich ziehen kann.
Gonorrhoe (Tripper)
Gonorrhoe bzw. Tripper kann sich ebenfalls durch gelben Ausfluss bemerkbar machen. Eine Infektion mit Gonorrhoe wird durch Bakterien ausgelöst und ist sexuell übertragbar – sie gehört zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. In der Schwangerschaft kann eine Gonorrhoe-Infektion problematisch werden, da sie – vorwiegend im ersten Trimester – das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht. Auch kann die Infektion bei der Geburt im Gebärmutterhals auf das Baby übertragen werden und zu schweren Entzündungen der Augen und schlimmstenfalls zur Erblindung führen. Eine Behandlung ist auch hier erforderlich.
Weitere Ursachen von gelbem Ausfluss
Darüber hinaus können hormonelle Schwankungen eine Veränderung der Ausfluss-Farbe hervorrufen. Diese stellen in der Regel keine Gefahr für das Ungeborene und die Mutter dar. Um die Gefahren bakterieller Infektionen jedoch auszuschließen, sollte zur Sicherheit immer ärztlicher Rat eingeholt werden. Des Weiteren können das Einnehmen von Antibiotika, falsche Intimhygiene oder ein geschwächtes Immunsystem zu einer Farbveränderung des vaginalen Ausflusses in der Schwangerschaft führen.
Was tun bei gelbem Ausfluss in der Schwangerschaft?
Wenn sich der Ausfluss während der Schwangerschaft gelblich verfärbt, sollte in jedem Fall medizinischer Rat eingeholt werden. Sollte eine Infektion die Ursache für die Verfärbung sein, kann der Arzt oder die Ärztin eine entsprechende Behandlung einleiten und damit das Risiko für Mutter und Kind minimieren, denn in den meisten Fällen sind Infektionen problemlos behandelbar.
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