Es ist sicher einer der emotionalsten Momente im Leben junger Eltern: das erste Ultraschallbild ihres Kindes noch im Bauch der Mutter in den ersten Schwangerschaftswochen nach dem Embryotransfer zu sehen. Insbesondere bei einer Schwangerschaft nach einer IVF-Behandlung ist der Moment unvergesslich, in dem das positive Schwangerschaftsergebnis bestätigt und sichtbar wird. Viele Paare haben zu diesem Zeitpunkt schon einen längeren Weg hinter sich, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Was ist Ultraschall und wozu dient er?
Bei einemUltraschall werden mit Hilfe von Schallwellen Bilder erzeugt. Dafür werden von einem Schallkopf aus Schallwellen in den Körper der Schwangeren gesendet. Die Schallwellen sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar, sie sind auch unschädlich für Mutter und Kind. Sobald diese Schallwellen auf ein Hindernis im Körperinneren treffen, werden sie „gespiegelt“. Je nach Körpergewebe sind diese „Echos“ unterschiedlich stark. Sie werden wieder vom Schallkopf aufgenommen und ein Computer errechnet aus ihnen ein bewegtes Bild. Dieses Bild ist auf einem Monitor zu sehen und ermöglicht Ärztinnen und Ärzten einen ersten Eindruck.
Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind in der Regel drei Ultraschall-Untersuchungen vorgesehen. Diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Sie sind grundsätzlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten. Hebammen bieten Ultraschall-Untersuchungen nicht an. Mit Hilfe der Ultraschall-Untersuchungen können der Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Ungeborenen beobachtet werden. Kontrolliert wird dabei unter anderem der Sitz des Mutterkuchens, auch die Größe und Lage des Embryos sowie seine Bewegungen werden mit Ultraschall kontrolliert.
Arten von Ultraschall
Im Kontext der gynäkologischen Ultraschalluntersuchung gibt es zwei Arten von Untersuchungen:
- Abdominaler Ultraschall. Nach dem Auftragen eines leitenden Gels fährt der Spezialist mit einem externen Schallkopf über den Bauch- und Beckenbereich, um diese Bereiche zu betrachten.
- Transvaginaler Ultraschall. Er ermöglicht eine detailliertere Darstellung der Organe und Weichteile in der Beckenhöhle als der abdominale Ultraschall.
Was wird im Ultraschall festgestellt?
Nach einer IVF wird im Ultraschall festgestellt, wie sich das Kind im Mutterleib bewegt. Auch die Größe und die Lage des Embryos sowie der Sitz des Mutterkuchens werden überprüft. Weitere Ultraschall-Untersuchungen erfolgen meist um die 20. und die 30. Schwangerschaftswoche nach dem Embryotransfer. Man sieht das schlagende Herz des Kindes. Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin kann eine erste Beurteilung zu äußeren Körperformen geben. Auch ist zu sehen, ob es sich um ein einzelnes Kind oder eine Mehrlingsschwangerschaft handelt.
Die Ultraschall-Untersuchung wird immer von einem Arzt oder einer Ärztin durchgeführt. Üblicherweise erfolgt der Ultraschall im ersten Schwangerschaftsdrittel bis zur 17. Woche vaginal, da auf diese Weise die Bilder klarer und präziser sind, was eine Beurteilung erleichtert. Bei späteren Untersuchungen führt die Ärztin oder der Arzt den Schallkopf in der Regel über die Bauchdecke. Ein vorher aufgetragenes Gleitgel auf dem Bauch ermöglicht einen besseren Kontakt zwischen Schallkopf und Haut.
Zu sehen ist beim ersten IVF-Ultraschall Folgendes:
Embryo
Nach einer IVF kann man zum Teil beim ersten Ultraschall den Embryo sehen, manchmal ist er aber noch zu klein. Der Embryo bildet sich aus einer Anhäufung embryonaler Zellen, aus denen alle Organe hervorgehen. Vom Erscheinungsbild ist er in diesen ersten Schwangerschaftswochen nach dem Embryotransfer eher eine Struktur, die am Dottersack haftet. Seine Größe beträgt nur zwischen 2 und 8 mm. Das Wachstum geht in dieser Phase allerdings rasant voran, etwa 1 mm kommen jeden Tag hinzu.
Herzschlag
Etwa ab der sechsten Woche ist der Herzschlag zu sehen, sozusagen der Beweis für die Vitalität des Embryos. Die Herzschlagfrequenz liegt zu diesem Zeitpunkt im Durchschnitt zwischen 90 und 110 Schlägen pro Minute. In den folgenden Wochen nimmt die Frequenz zu.
Fruchthöhle
Ebenfalls sichtbar ist die Fruchthöhle. Sie ist auch die Struktur, die vornehmlich zuerst beim Ultraschall zu sehen ist, noch vor dem Embryo. Auf der Bildgebung ist sie als dunkler Raum erkennbar, der von einem hellen Rand umgeben ist. Häufig beträgt die Größe zum Zeitpunkt des ersten Ultraschalls circa 10 bis 14 mm. Allerdings werden auch deutlich kleinere oder auch größere Strukturen beobachtet, was in dieser Phase nicht zwingend eine Anomalie darstellt.
Birgt ein Ultraschall Risiken?
Die Sorge, dass ein Ultraschallbild und die dafür nötigen Schallwellen dem Kind oder der Schwangeren schaden könnten, brauchen werdende Eltern nicht zu haben. Das Verfahren wird schon seit den 1970er-Jahren angewendet und hat sich seitdem kontinuierlich verbessert. Nach derzeitigem Erkenntnisstand gibt es keine Belege für negative Auswirkungen von Ultraschall-Untersuchungen.
Bei einem Doppler-Ultraschall allerdings entsteht Wärme im untersuchten Gewebe. Aus diesem Grund sollte diese spezielle Untersuchung in der Frühschwangerschaft nur medizinisch begründet und möglichst kurz angewendet werden. Kontrollsysteme in modernen Ultraschall-Geräten stellen sicher, dass dies gewährleistet ist.
Auch die Schwangere selbst spielt für Klarheit der Bildgebung eine Rolle. Individuelle Gegebenheiten des Gewebes führen zu einer unterschiedlichen Darstellung beim Ultraschall. Bilder können klar sein oder verschwommen – entsprechend unterschiedlich ist die Möglichkeit, anhand der Bilder eine Aussage zu treffen.
Wenn Sie Rückfragen zum Thema IVF-Ultraschall haben, sprechen Sie uns einfach an. Die Experten von IVI stehen Ihnen bei allen Fragen rund um das Thema Kinderwunsch zur Seite und beraten Sie gerne. Vereinbaren Sie gleich hier einen Termin. Wir freuen uns auf Sie!
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