Progesteron ist ein sehr wichtiges weibliches Geschlechtshormon und zusammen mit anderen Hormonen primär für die Einnistung der Eizelle und den Erhalt einer Schwangerschaft nötig.
Die Werte von Progesteron variieren vor sowie während der Schwangerschaft und eine Kontrolle des Progesteron-Spiegels, im Speziellen des 17-OH-Progesterons, ist wichtig, da zu viel Progesteron schädlich sein und auf eine Erkrankung hinweisen kann.
Progesteron kommt auch bei der Reproduktionsmedizin zum Einsatz, da Progesteronmangel ein Grund für Unfruchtbarkeit bei Frauen sein kann. Die Einnahme des Hormons in der Schwangerschaft kann die Frühgeburten- und Fehlgeburtenrate reduzieren, wie eine Studie von IVI, der weltweit größten Klinik-Gruppe für medizinisch unterstützte Reproduktion, belegt. Die Einnahme während der Schwangerschaft ist gut verträglich, hat kaum Nebenwirkungen und birgt kein Sicherheitsrisiko für das ungeborene Kind. Wir bei IVI beraten Sie gerne bei unerfülltem Kinderwunsch und Fragen zur medizinisch unterstützten Reproduktion. In diesem Beitrag haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen über Progesteron zusammengestellt:
Was ist Progesteron?
Ist auch als Corpus-luteum-Hormon oder Gelbkörperhormon bekannt und wird hauptsächlich im Eierstock gebildet. Es ist das Hormon, das die Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vorbereitet und zudem zur Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft benötigt wird.
Wie wird Progesteron gebildet?
Die Produktion von Progesteron im Eierstock wird durch das luteiniseriende Hormon, auch LH genannt, das aus den Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Hypophysenvorderlappen) kommt, angeregt und gesteuert. Progesteron wird in der zweiten Zyklushälfte und hauptsächlich vom sogenannten Gelbkörper (Corpus luteum), d. h. dem Zellgebilde, das sich nach dem Eisprung aus dem Rest des Eifollikels im Eierstock bildet, hergestellt. Aus diesem Grund bezeichnet man Progesteron auch manchmal als Gelbkörperhormon. Während einer Schwangerschaft stellt auch die Plazenta dieses Hormon her. Außerdem werden kleinere Mengen Progesteron – unabhängig von einer Schwangerschaft – in den Nebennieren produziert.
Was sind die Funktionen und Wirkungen von Progesteron?
Eine der wichtigsten Funktionen des Progesterons ist der Erhalt der Schwangerschaft in den ersten Schwangerschaftswochen, da es die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann:Der Gelbkörper erhöht die Produktion von Progesteron nach dem Eisprung, was zur Entfaltung der Gebärmutterschleimhaut und deren stärkerer Durchblutung führt. In dieser Zyklusphase steigt die Temperatur messbar an. Progesteron kommt übrigens auch bei Männern vor und hilft, die Beweglichkeit von Spermien und deren Fähigkeit zum Eindringen in eine Eizelle zu erhöhen.
Bei erfolgreicher Schwangerschaft produziert der Gelbkörper weiterhin Progesteron. Dieser Vorgang wird ab Beginn der Schwangerschaft allerdings nach und nach von der Plazenta übernommen, die ab der 12. Schwangerschaftswoche dann das komplette Progesteron herstellt. Findet keine Schwangerschaft statt, bildet sich der Gelbkörper zurück, was die Produktion von Progesteron automatisch mindert und letztendlich in einer Menstruation endet.
Was macht Progesteron für eine Schwangerschaft so wichtig?
Progesteron sorgt nicht nur dafür, dass eine Frau schwanger werden kann, sondern hat während einer Schwangerschaft auch eine gewisse Schutzfunktion: Es verhindert die Produktion weiterer Eizellen in den Eierstöcken und ist zudem dafür zuständig, dass sich die Gebärmutter entspannt, das Baby wachsen kann und eine frühzeitige Geburt vermieden wird. Außerdem wirkt das Hormon beruhigend und aufhellend, erweitert die Gefäße, sorgt für die Ausschwemmung überschüssiger Flüssigkeit – was das Spannungsgefühl in den Brüsten mindert – und bereitet die Brustdrüsen auf eine Milchabgabe vor.
Ein niedriger Progesteron-Spiegel, d. h. ein Progesteronmangel kann zum einen eine Schwangerschaft erschweren oder sogar ein Grund für Unfruchtbarkeit sein. Zum anderen führt ein Mangel zu einem erhöhten Risiko für Früh- und Fehlgeburten, besonders zu Beginn einer Schwangerschaft. Daher wird in diesen Fällen eine zusätzliche Einnahme von Progesteron empfohlen, nicht nur um eine Schwangerschaft zu unterstützen, sondern vor allem, um sie zu erhalten.
Wie wirkt sich Progesteron allgemein auf unseren Körper aus?
Progesteron hat auch positive Auswirkungen auf den Körper im Allgemeinen, ganz unabhängig von einer Schwangerschaft. Es stärkt die Knochen, verlängert die Lebensdauer der Hautzellen, sorgt für das Wachstum von Haaren und Nägeln und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Regeneration des Körpers, z. B. durch die Förderung des Tiefschlafes.
Welcher Progesteron-Spiegel ist normal?
Der Progesteron-Spiegel variiert stark, je nach Zyklus- und Schwangerschaftsphase. Die folgenden im Blut nachweisbaren Werte bzw. Progesteronkonzentrationen gelten als Norm:
Außerhalb einer Schwangerschaft
- Zyklushälfte: bis zu 1.4 µg/l
Nach dem Eisprung: zwischen 3,34 und 25,6 µg/l
Nach der Menopause: bis zu 1,0 µg/l
Während einer Schwangerschaft
- Trimester: 11,2 bis 90,0 µg/l
- Trimester: 35,6 bis 89,4 µg/l
- Trimester: 48,4 bis 422,5 µg/l
Wann ist ein Progesteron-Wert zu niedrig?
Man spricht von einer Corpus-luteum-Insuffizienz oder Gelbkörperschwäche/-insuffizienz, wenn der Körper zu wenig Progesteron herstellt und der Progesteron-Spiegel daher zu niedrig ist. Die Ursache hierfür kann entweder am Gelbkörper selbst liegen, an einem Ausbleiben des Eisprungs oder daran, dass der Hypophysenvorderlappen das luteinisierende Hormon nicht ausreichend produziert. Die Corpus-luteum-Insuffizienz tritt am häufigsten bei Frauen über 35 auf und lässt sich von einem Arzt durch 2 bis 3 Blutentnahmen im Abstand von je 3 bis 4 Tagen nach dem Eisprung feststellen. Etwaige Folgen einer Gelbkörperschwäche sind Zyklusstörungen, verkürzte Abstände zwischen den Menstruationsblutungen und Unfruchtbarkeit. Letztere kann in Kliniken wie denen von IVI zur medizinisch unterstützten Reproduktion behandelt werden. Wir bei IVI sind nicht nur Pioniere hinsichtlich zahlreicher Techniken zur medizinisch unterstützten Reproduktion, sondern haben auch eine der besten Erfolgsquoten pro Patientin.
Kann zu viel Progesteron schädlich sein?
Ein erhöhter Progesteron-Wert, im Speziellen des 17-OH-Progesterons, außerhalb der Norm kann verschiedene Ursachen haben, sollte aber in jedem Fall genau untersucht werden, da zu viel Progesteron schädlich sein kann. Im schlimmsten Fall bilden sich Tumore in den Eierstöcken oder es kommt zu erblichen Defekten des Hormonhaushalts. Eine mögliche Folge ist das sogenannte Adrenogenitale Syndrom (AGS), d. h. das Vorliegen zu vieler männlicher Hormone bei Mädchen/ Frauen oder schwere Störungen des Mineralhaushaltes bei Jungen/Männern.
Was ist die Bedeutung von Progesteron in der medizinisch unterstützten Reproduktion?
Ein zu niedriger Progesteron-Spiegel oder ein Ungleichgewicht des Hormons kann bei einer Frau dazu führen, dass sie entweder nur ganz schwer oder gar nicht schwanger wird. Dies tritt vor allem bei Frauen über 35 Jahren zu, wobei ein Progesteronmangel bei Frauen ab diesem Alter zu Unfruchtbarkeit führen kann. Ist eine Frau bereits schwanger, kann ein zu niedriger Progesteron-Wert zu Früh- und Fehlgeburten führen.
Im Rahmen einer medizinisch unterstützten Reproduktion wird Progesteron zum einen zur Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt und zum anderen zum Vermindern der Risiken von Früh- und Fehlgeburten verschrieben.
Eine internationale Studie des Hochschulinstituts IVI Valencia in Zusammenarbeit mit dem Universitätskrankenhaus La Fe in Valencia belegt, dass die Behandlung mit vaginalem Progesteron das Risiko einer Frühgeburt senkt und Komplikationen bei Neugeborenen minimiert. Zudem wird die Gefahr von neonatalen Todesfällen bei Zwillingsschwangerschaften von Frauen, die einen verkürzten Gebärmutterhals haben (die Gruppe mit dem höchsten Risiko einer Frühgeburt), vermindert.
Wie wird Progesteron in der medizinisch unterstützten Reproduktion eingesetzt?
Bei einer medizinisch unterstützten Reproduktion wird Progesteron hauptsächlich intramuskulär oder vaginal verabreicht, um die Bildung von Progesteron in der Lutealphase, d. h. dem Zeitraum zwischen Eisprung und Menstruation, zu unterstützen. Außerdem wird es als Prophylaxe-Mittel zum Verhindern von Früh- und Fehlgeburten bei Risikopatientinnen verschrieben.
Wir bei IVI haben langjährige Erfahrung hinsichtlich Behandlungen mit Progesteron im Bereich der medizinisch unterstützten Reproduktion. Um beispielsweise das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt zu reduzieren, wird bei uns Progesteron in Form von Scheidenzäpfchen oder -gel vaginal verabreicht. Die kontinuierliche Arbeit unserer Experten und die Einbeziehung der neuesten Technologien ermöglichen es uns, die Schwangerschaftsquoten Jahr für Jahr zu steigern.
Was sind die Nebenwirkungen von Progesteron in der Schwangerschaft?
Progesteron ist nicht nur effizient, sondern auch gut verträglich und es sind nur geringfügige unerwünschte Nebenwirkungen bekannt. Wird es oral eingenommen, kann es manchmal zu Müdigkeit, Benommenheit oder Schwindelgefühl führen, in vereinzelten Fällen auch zu Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Brustspannen. Aus diesen Gründen wird generell eine abendliche Einnahme empfohlen, da dies die Nebenwirkungen entschärft. Bei vaginaler Anwendung von Progesteron in der Schwangerschaft gibt es keinerlei Warnsignale zur Sicherheit, was durch umfangreiche Studien belegt ist.
Welchen Frauen wird die Behandlung mit Progesteron empfohlen?
Frauen mit Kinderwunsch, die aufgrund eines niedrigen Progesteron-Spiegels Zyklusschwankungen oder eine Funktionsschwäche der Eierstöcke haben und nicht schwanger werden, sowie Frauen, die zu einer Risikogruppe für Früh- oder Fehlgeburten gehören, wird eine Therapie mit Progesteron empfohlen.
Frauen, bei denen, bedingt durch einen Progesteronmangel, der Eisprung bei einem oder mehreren Zyklen ausbleibt, sollten sich primär einer Therapie unterziehen, die das Problem der Eizellreifung behebt, da in diesem Fall eine Einnahme von Progesteron nicht ausreicht.
Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns, denn die IVI-Gruppe ist eine der europäischen Kliniken mit den besten Schwangerschaftsquoten: 9 von 10 Paaren, die sich uns anvertraut haben, erreichen ihr Ziel. Wir haben über 70 Kliniken weltweit und bieten seit mehr als 27 Jahren die besten Techniken in der medizinisch unterstützten Reproduktion an, dank derer bereits mehr als 160 000 Kinder geboren wurden.
4 Kommentare
Hallo,
ich habe eine Frage.Ich bin mit Insemination nach Stimulation und Utrogest 600Mg täglich nach Eisprung schwanger geworden. Als man die Schwangerschaft festgestellt hat war der Progesteronwert im Blut nur 8,7, das sei zu niedrig hat der Arzt gesagt, obwohl ich zu dem Zeitpunkt 600MG Progesteron vaginal täglich genommen habe. Ich versuche es erneut mit einer Schwangerschaft. Soll ich nun 800 MG Progesteron täglich ab Eisprung nehmen oder 600 MG? Ich habe Angst dass die Dosis zu hoch oder zu niedrig ist,so dass sich kein Embryo einnisten kann. Mein Arzt sagte ich kann es mir aussuchen, aber das ist doch keine Antwort. Vielleicht können Sie mir helfen
Leider dürfen wir hier keine medizinische Fragen beantworten. Deswegen empfehlen wir Ihnen, Ihren Doktor direkt zu fragen.
Guten Abend,
ich bin in der 17.SSW und habe wieder sehr starken Hunger und eine starke 24/7 Übelkeit. Teilweise habe ich ein paar Stunden am Tag, an denen die Übelkeit weniger stark ist. gegen Nachmittag/ Abend und insbesondere nach dem Essen verstärkt sie sich i.d.R. aber wieder. Meine Heilpraktikerin hat die Verwendung einer Progesteron-Creme empfohlen. Mein Progesteronspiegel wurde noch nicht untersucht. Wie ist Ihre Meinung dazu? Könnte die Creme bzw. generell eine Progesteron-Einnahme sich negativ auf die Schwangerschaft/ das Ungeborene auswirken, falls der Progesteronspiegel nicht zu niedrig wäre?
Guten Tag, Britta. Um die Schwangerschaft und ihre Symptome zu überwachen, sollten Sie sich an Ihren Gynäkologe wenden und keine Produkte ohne deren Genehmigung einnehmen oder anwenden. Der Arzt ist der Spezialist und kennt Ihre Krankengeschichte. Aus dem gleichen Grund können wir Ihnen hier keine Meinung geben. Wir empfehlen Ihnen, sich an Ihren Frauenarzt zu wenden. Viel Ermutigung!