Bei Ihnen wurde Brustkrebs diagnostiziert? Keine Sorge, dies muss nicht automatisch das Aus für Ihren Kinderwunsch sein. Brustkrebs ist bei jungen Frauen unter 35 Jahren die häufigste Art von Krebs. In diesem Blogbeitrag klären wir die Frage: Schwanger nach Brustkrebs – ist dies möglich? Was muss man unbedingt beachten, wenn man nach einer erfolgreich überstandenen Brustkrebstherapie ein Kind bekommen möchte? Zum Beispiel sollten Sie Ihre Familienplanung möglichst früh mit Ihrem Arzt besprechen, um Ihren Wunsch, Mutter zu werden, bei der Therapieentscheidung miteinzubeziehen. Zudem werfen wir in diesem Blogbeitrag einen Blick auf den richtigen Zeitpunkt, nach einer Brustkrebserkrankung ein Kind zu bekommen. Dank medizinisch assistierten Reproduktionsmethoden können auch Patientinnen mit Fruchtbarkeitsproblemen schwanger werden.
Was ist Brustkrebs?
Zu Beginn klären wir, was Brustkrebs ist und welche Auswirkungen die Krankheit auf den weiblichen Körper haben kann. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, jedoch nicht die gefährlichste Form von Krebs. Im Schnitt erkrankt jede achte Frau mindestens einmal in ihrem Leben an Brustkrebs. Das Brustkrebsrisiko nimmt mit dem 40. und vor allem ab dem 50. Lebensjahr deutlich zu. Früh genug erkannt bzw. behandelt, sind die Heilungschancen sehr gut. Die Ursachen für eine Brustkrebserkrankung sind bei jeder Patientin unterschiedlich. Zu den Risikofaktoren gehören Vererbung, Hormontherapie, Übergewicht sowie eine fettreiche Ernährung und Nikotinkonsum. Jedes Jahr erkranken übrigens auch 600 bis 700 Männer in Deutschland an Brustkrebs.
Diagnose Brustkrebs & Kinderwunsch: Das sollte man beachten
Wer ein paar wichtige Aspekte vor und nach der Krebsbehandlung berücksichtigt, kann seine Chancen auf ein eigenes Kind erhöhen. Brustkrebspatientinnen mit Kinderwunsch sollten ihrem Arzt bei einem der ersten Beratungstermine mitteilen, dass sie noch nicht mit der Familienplanung abgeschlossen oder nicht einmal begonnen haben. Auf diese Weise kann der Mediziner den Kinderwunsch bei der Auswahl der am besten geeigneten Therapieform berücksichtigen. Jedoch ist dies keine Garantie dafür, dass eine Behandlung verschrieben wird, die für die weibliche Fruchtbarkeit besonders schonend ist. Patientinnen sollten gemeinsam mit ihrem Arzt die Gesundheit gegen den Kinderwunsch abwägen. Es existieren allerdings auch Möglichkeiten, die weibliche Fruchtbarkeit zu erhalten, den Kinderwunsch zeitlich aufzuschieben und sich nach einer überstandenen Krebserkrankung einer Schwangerschaft zu widmen. In den europaweiten IVI-Kliniken steht Ihnen beispielsweise eine Eizellenvitrifikation zur Verfügung.
Erhaltung der Fruchtbarkeit dank Eizellenvitrifikation
Schwanger nach Brustkrebs ist unter anderem dank einer Eizellenvitrifikation möglich. Insbesondere Frauen mit Kinderwunsch, bei denen eine gonadotoxische (keimzellschädigende) Behandlung ansteht, sollte sich über diese Form der Fruchtbarkeitserhaltung informieren. Bei diesem hochmodernen Kühlverfahren wird zunächst eine Ovarienstimulation durchgeführt. Auf diese Weise reifen mehrere Follikel (und damit Eizellen) in einem Zyklus heran. In einem zweiten Schritt erfolgt die Follikelpunktion, wobei der Arzt die Flüssigkeit mit den Eizellen mithilfe einer sehr feinen Nadel ansaugt. Danach werden die weiblichen Eizellen mit Schutzsubstanzen behandelt und im Anschluss bei -196ºC eingefroren. Bei einer Eizellenvitrifikation bilden sich keine Eiskristalle, sodass die Überlebenschancen der Eizellen bei Frauen bis zu 35 Jahren bei rund 97 Prozent liegen. Weiterhin haben Frauen dank des Vitrifikationsverfahrens eine Chance von 65 Prozent, schwanger zu werden.
Schwanger nach Brustkrebs – wann ist der richtige Zeitpunkt?
Sie haben Ihre Brustkrebstherapie erfolgreich überstanden und nun wollen Sie möglichst schnell schwanger werden? Beim Thema schwanger nach Brustkrebs sollten Sie beachten, dass der optimale Zeitpunkt für eine Schwangerschaft von Patientin zu Patientin unterschiedlich ist. Sehr junge Frauen können nach einer Chemotherapie oftmals sofort wieder schwanger werden. Bei Frauen, die älter als 35 Jahre sind, benötigen die Eierstöcke jedoch rund sechs Monate, um wieder vollständig funktionsfähig zu sein. Nach Ihrer Therapie sollten Sie Ihren Kinderwunsch erneut mit Ihrem Arzt besprechen. Krankheitsverlauf, die Form der Brustkrebstherapie, Rückfallrisiko und Alter sind entscheidende Faktoren, die bei einer Schwangerschaft nach Brustkrebs eine entscheidende Rolle spielen.
Kann eine Brustkrebstherapie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen?
Einige keimzellschädigende Krebstherapien wie Chemotherapie können dazu führen, dass nicht nur die bösartigen Krebszellen, sondern auch Eizellen vernichtet werden. Wird das Keimzellgewebe im Eierstock durch eine Therapie beschädigt, werden keine Eizellen und Geschlechtshormone mehr produziert. Dies kann zur Unfruchtbarkeit führen. Das Ausbleiben der Monatsblutung kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Eierstockfunktion erschöpft ist (Ovarialinsuffizienz). Bei einem Mangel der weiblichen Sexualhormone Östradiol und Progesteron treten Beschwerden auf, die Symptomen der Menopause ähneln. Bei einer höheren Dosis bestimmter Chemotherapeutika steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau viele Eizellen verlieren wird. Hierbei spielt auch das Alter der Patientin eine Rolle. Welche Risiken eine Brustkrebsbehandlung bei Ihnen birgt, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.
Dank medizinisch assistierten Reproduktionsbehandlungen zum Wunschkind
Solange die weiblichen Fortpflanzungsorgane sowie der Hormonhaushalt die Brustkrebstherapie unbeschadet überstanden haben, kann eine Frau weiterhin auf natürlichem Wege schwanger werden. Jedoch ist dies nicht bei jeder Patientin der Fall. Zudem können Fruchtbarkeitsprobleme beim Partner einem Kinderwunsch im Wege stehen. In den IVI-Kliniken wird Ihnen ein breites Spektrum an medizinisch assistierten Reproduktionsmaßnahmen angeboten. Schwanger nach Brustkrebs – mit diesen medizinisch assistierten Behandlungsmethoden können Sie sich Ihren Kinderwunsch trotz Fruchtbarkeitsproblemen erfüllen:
- Künstliche Insemination: Im Rahmen dieser Technik wird eine im Labor aufbereitete Samenprobe direkt in die Gebärmutter der Frau injiziert und damit der Weg zwischen Samen- und Eizelle deutlich minimiert, wodurch die Chancen einer Befruchtung höher sind.
- In-vitro-Fertilisation (IVF): Die IVF-Methode vereint Ei- und Samenzelle in einer Kulturschale, wobei die Befruchtung anders als bei einer intrazytoplasmatischen Spermien-Mikroinjektion (ICSI) dennoch aus eigener Kraft stattfindet.
- Eizellspende: Frauen, die selbst keine Eizellen (mehr) produzieren können, haben dank einer Eizellspende trotzdem die Möglichkeit, ein Kind auszutragen. Bei einer medizinisch assistierten Behandlung können entweder die Samenzellen des eigenen Partners oder Spendersamen verwendet werden.
- Samenspende: In rund 30 Prozent einer unfreiwilligen Kinderlosigkeit sind männliche Fruchtbarkeitsprobleme die Ursache. Mithilfe einer Samenspende können sich hetero- sowie homosexuelle Paare ihren Kinderwunsch erfüllen.
Schwanger nach Brustkrebs – dank moderner Behandlungstherapien sowie diverser medizinisch assistierter Reproduktionsmethoden ist dies in den meisten Fällen kein Problem. Sollten Sie nach einem Jahr ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger sein (oder nach einem halben Jahr wenn Sie älter als 35 sind oder wenn Ihr Zyklus unregelmäßig ist oder ganz ausbleibt), empfiehlt es sich, unsere Spezialisten zu kontaktieren. Wir finden für Sie die Form der künstlichen Befruchtung mit der größten Chance auf eine Schwangerschaft. Zudem haben unsere IVI-Kliniken die besten Schwangerschaftsquoten in Europa.
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